Rezensions/-Testleseexemplar
 ©Greenlight Press | Geisterjagd Die Totenbändiger 20 Band 4 Staffel 3 . Autorin: Nadine Erdmann erschienen heute, 2022 . . |
spannend, abwechslungsreich, fieser Cliffhanger
Achtung: 20. Band! Meine Rezension kann kleine Spoiler in Bezug auf die Vorgänger enthalten.
Die Auszeit in Cornwall hätte für die Hunts auch gern noch länger gehen können. Nach den turbulenten Ereignissen kurz nach ihrer Ankunft, konnten sie den Rest des Wochenendes recht gut genießen. Zurück in London holt sie nun der Alltag aber sehr schnell wieder ein. Für die Spuks steht erneut die Säuberung eines Verlorenen Ortes an und auch für die Ghost Reapers gibt es neue Aufträge mit kleinen Herausforderungen. Geister an allen Fronten und das sind leider längst nicht alle Gegner, auf die sich die Totenbändiger einstellen müssen.
Jedes Buch ist ein Überraschungspaket! Das habe ich schon öfter gesagt und doch ist es eben immer wieder so. Man hat mit den Totenbändigern in 19 Bänden schon so einiges erlebt, es wurde extrem gefährlich, turbulent und spannend oder die Handlung ging mitten ins Herz und mir liefen die Tränen + alle Facetten die dazwischen liegen. Und selbst wenn man so einiges erwartet, ist man am Ende wohl doch nicht auf alles vorbereitet, was im Verlauf der Reihe noch so kommt. Ich schätze, Band 20 wird mit dazu gehören. Bisher mit Abstand der fieseste Cliffhanger in der dritten Staffel, der das Warten auf den Folgeband zu einer kleinen Folter machen könnte.
Der Schreibstil von Autorin Nadine Erdmann funktioniert für mich einfach jedes Mal wieder perfekt. Ich fühle mich von Beginn an mitgenommen und in die Handlung gezogen. Der Stil ist fesselnd und durch die zahlreichen Ereignisse sehr abwechslungsreich. Ich mag das Zusammenspiel all der unterschiedlichen Elemente innerhalb der Handlung, die stetige Weiterentwicklung der Figuren auf unterschiedlichen Ebenen, die Vielfalt der Charaktere an sich, die alle ihre Ecken und Kanten, ihre Stärken und Schwächen mit in die Geschichte einbringen und sie damit noch bunter und abwechslungsreicher machen, die verschiedenen Emotionen, die beim Lesen hervorgerufen werden und für genauso dazu gehören die spannungsgeladenen Actionszenen, die meistens mit den Seelenlosen zu tun haben. Nicht jeder Band der Reihe ist gleich aufgebaut, mal steht Action im Vordergrund, mal geht es mehr um die persönlichen Entwicklungen, die zahlreichen Gefühle oder Entscheidungen, die getroffen werden müssen und den gesamten weiteren Verlauf beeinflussen werden. Häufig ist es eine Kombination aus unterschiedlichen Aspekten, so dass es einen stetigen Fortgang in der Handlung gibt, man selbst oder die Figuren neue Erkenntnisse erlangen, persönliche Dinge geklärt werden und neue Herausforderungen angegangen werden.
Für Cam steht erneut das Training mit dem Zwilling an, wenn auch etwas anders, als eigentlich geplant. Nach den neusten Erkenntnissen muss er sich mit der Energie in sich vertraut machen, sie müssen sich aufeinander einstimmen, Dinge ausprobieren und dabei auch Grenzen austesten. Im Zusammenhang mit dem Geminus gibt es also wieder neue Informationen, was mir gut gefallen hat. Es sind aber noch längst nicht alle Fragen beantwortet und man darf gespannt bleiben, was es da noch zu entdecken gibt, welche Möglichkeiten der Zwilling vielleicht noch bietet und welche Gefahren er eventuell auch mit sich bringt. Cool war auch der Ort, an dem das Geisterbekämpfen stattfand. Bei mir hat es einige Male für Lacher gesorgt, was zum einen an der Situation an sich als auch an der tollen, teilweise neckenden Kommunikation zwischen den Figuren lag.
Ein weiterer wichtiger Strang der Handlung ist der Einsatz der Spuks im Scarlet Theater, einem der Verlorenen Orte Londons. In ein staubiges, geisterverseuchtes Theater zu gehen, sorgt an sich schon mal für eine unheimliche Stimmung. Die wurde durch all den modrigen Plunder und die im schwachen Licht gruselige Schatten werfenden Bühnenbilder noch unterstützt. Mein Kopfkino hat im Theater durch all die anschaulichen Beschreibungen auf jeden Fall gut funktioniert. Toll war auch, dass es im Bereich des Geisterbändigens bzw. der Einsatzmittel etwas Neues zu entdecken gab. Vom Tower und den Forschern hat man in der Reihe ja immer mal wieder was mitbekommen, hier gab es jetzt neue Entwicklungen, die zum Einsatz kamen. Das macht deutlich, wie alles miteinander in Verbindung steht und zusammengreift und wie wichtig eine Zusammenarbeit von verschiedenen Stellen ist. Ich mag all diese kleinen und größeren Verknüpfungen, die es innerhalb der Geschichte gibt. Das macht die ohnehin schon komplexe Handlung noch komplexer und facettenreicher. Neben der Geisteraction hat man hier jedoch auch einen Einblick in die persönliche Weiterentwicklung vor allem von einer bestimmten Figur bekommen.
Der dritte große Handlungsstrang in Band 20 sorgt am Ende für den mega Cliffhanger, der einen erst mal den Atem anhalten lässt. Worum es dabei genau geht, werde ich hier natürlich nicht verraten. Ich fand diese Passage jedoch als genial beschrieben, deswegen erwähne ich es trotzdem. All die Gedanken, die sich in dieser Situation überschlagen, die Gefühle, die besonders von Angst, Verzweiflung und Ausweglosigkeit geprägt sind, waren für mich sehr intensiv und greifbar dargestellt.
Fazit
Wieder ein abwechslungsreicher, fesselnder, spannender, geisterreicher, aufwühlender Band. Es stecken so viele verschiedene Elemente in dem Buch, dass es schwer in ein paar Worte zu fassen ist. Die Handlung innerhalb der Reihe ist sehr komplex, alle Aspekte greifen ineinander und bedingen sich in gewisser Weise, was nicht verwunderlich ist, da man sich langsam aber sicher auf das Finale zubewegt, immerhin ist jetzt schon Halbzeit der dritten Staffel. Ich fühlte mich von Beginn an wieder intensiv mitgenommen, es gab Momente zum Schmunzeln und fürs Herz, aber auch Augenblicke, in denen man die Luft angehalten hat aufgrund von Spannung und Anspannung. Eine tolle Kombination, die in einem fiesen Cliffhanger gipfelte.
Ich danke der Autorin für das bereitgestellte Testleseexemplar.
Staffel 1:
Staffel 2:
Staffel 3:
