© | Leichenfunde Die Totenbändiger 7 . Autorin: Nadine Erdmann erschienen Mai 2020 183 Seiten . . |
etwas ruhiger, aber trotzdem spannend- zeigt die Vielseitigkeit der Reihe
Achtung: siebter Band! Meine Rezension kann kleine Spoiler in Bezug auf die Vorgänger enthalten.
Unaufhaltsam steuern wir auf das Staffelfinale zu. Die Spannung steigt, denn der Druck wächst an allen Seiten, Trümpfe werden gezogen, Gegner aus dem Weg geräumt, Gerüchte gestreut, Hass geschürt und immer mehr düstere Fakten kommen ans Licht.
Wer bisher von der Reihe gefesselt war, der wird auch jetzt nicht enttäuscht. Wer der Reihe noch nicht verfallen ist, sollte mit dem ersten Band beginnen. 😉
Wie bereits in der letzten Rezension gesagt, ist jedes Buch wie ein düsteres Überraschungspaket. Man weiß nie, was man bekommt und worauf der Fokus am meisten gelegt wird. Im Vergleich zu den zahlreichen, gefährlichen Geisterbegegnungen der letzten Bände, ist es im siebten Teil eher ruhig, zumindest was diesen Part der Handlung angeht. Denn Stillstand gibt es auf keinen Fall. Die Vorbereitungen für das Vorankommen auf politischer Ebene laufen auf Hochtouren und auch die rätselhaften Vorkommnisse der letzten Zeit wollen aufgeklärt werden. Noch liegen längst nicht alle Karten auf dem Tisch, es bleibt also spannend. Neugierig bin ich auch schon auf die Ergebnisse der weiteren Pläne, die geschmiedet werden, aber noch in der Zukunft liegen.
Wie bisher in allen Büchern startete auch Band sieben mit einem kurzen „was bisher geschah“, in dem viele der elementaren Ereignisse zusammengefasst werden. Alles wird dabei nicht detailliert aufgegriffen, aber zum Füllen von kleinen Lücken und um wieder in die Handlung rein zu kommen, reicht das locker aus. Interessant finde ich dabei auch, worauf in den Zusammenfassungen besonderes Augenmerk gelegt wird, das fällt einem aber vermutlich nur auf, wenn man die Bücher, wie ich, alle hintereinander liest. Teilweise gibt es schon eine kleine Richtung vor, worum es im nächsten Buch gehen könnte. Denn die Baustellen sind ja zahlreich und nicht alles findet im Rückblick Erwähnung. Um die Beziehungen der Figuren untereinander und ihre Entwicklungen richtig verfolgen zu können, muss man die Geschichte jedoch von Beginn an lesen. Inzwischen hat man schon hinter einige Mauern geschaut, Charaktere stranden und wachsen sehen.
Auch in diesem Buch gibt es wieder schöne Entwicklungen und trotz all des Chaos auch Momente, die das Herz wärmen. Und ich wurde auch wieder überrascht. Denn auch wenn man sich so seine Gedanken macht und Hoffnungen entwickelt, weiß man ja doch nie, was passieren wird. Mit einigen Aussagen und Aktionen hätte ich nicht gerechnet, fand sie jedoch toll. Naja also einige von ihnen, andere natürlich nicht. Schließlich sind nicht alle der Figuren friedlich und liebenswert.
Durch die Perspektivwechsel kann man weiterhin die verschiedenen Stränge der Reihe verfolgen und begleitet dadurch sowohl Carlton und Blaine als Teil der Akademie und der besonders düsteren Seite, als auch die Hunts und ihre Freunde in unterschiedlichen Konstellationen. Da jedes Kapitel mit einer Zeitangabe beginnt, kann man sich auch gut orientieren und weiß auch, wenn Teile der Handlung parallel zueinander verlaufen oder sich überschneiden.
Fazit
Auch wenn es etwas ruhiger war, war der Band interessant und auf verschiedene Weise wichtig für die Charaktere. Es gab Kriegserklärungen und Liebesbekundungen, Zusammenhalt und Verrat. Ich bin unheimlich gespannt, was nun in Band acht alles schon aufgelöst wird und worauf man bis zur nächsten Staffel warten muss. Bei all den offenen Fragen, möglichen Intrigen, ungelösten Fällen und persönlichen Herausforderungen, die bereits angedeutet werden, gibt es auf jeden Fall noch genug Stoff für einige weitere Bücher.