[gelesen] Die Totenbändiger 5. Hinterhalt von Nadine Erdmann

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Hinterhalt

Die Totenbändiger 5
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Autorin: Nadine Erdmann
erschienen Februar 2020
172 Seiten
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hier geht’s zur Autorin
Nadine Erdmann
Greenlight Press
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düster, spannend, komplex, facettenreich

Achtung: fünfter Band! Meine Rezension kann kleine Spoiler in Bezug auf die Vorgänger enthalten.

Dass man für den fünften Teil einer Reihe Vorwissen mitbringen sollte, muss ich nun wohl schon fast nicht mehr erwähnen. Und auch wenn es, wie bisher in jeder Fortsetzung, wieder ein „Was bisher geschah“ gibt, gibt einem das eben nur einen groben Überblick über die wichtigsten Geschehnisse, arbeitet aber keinesfalls auf, was zwischenmenschlich so passiert ist und was man schon alles über die Charaktere erfahren hat. Die Dynamik der Geschichte würde bestimmt verloren gehen, wenn man mitten drin einsteigen würde, was wirklich schade wäre.

Geister und Wiedergänger sind nun nicht unbedingt die nettesten Wesen und besonders im Unheiligen Jahr, in direkter Nähe zur nächsten Unheiligen Nacht, sind die Biester besonders aggressiv. Doch was die Spuk Squads bei ihrem letzten Einsatz erlebt haben, geht noch über das hinaus, was sie bisher so kannten. Und auch so ist an den Vorfällen in der Wohnsiedlung einiges seltsam. Während die Polizisten versuchen den Rätseln auf die Spur zu kommen, geraten allerdings schon die nächsten Totenbändiger in Gefahr…

Eigentlich hatte ich überlegt, ob ich die weiteren Bände der Reihe etwas weiter auseinander lese, um die Wartezeit bis zum erscheinen von Band neun im Herbst gut auszufüllen und nicht auf dem Trockenen zu sitzen. Allerdings macht Autorin Nadine Erdmann es mir mit jedem Band und jedem fiesen Cliffhanger schwieriger, die Reihe zu unterbrechen. Am Ende von Buch fünf glaube ich nicht, dass ich es lange aushalten werde, bis ich zum nächsten Teil greifen werde, denn an der Stelle kann ich unmöglich aufhören zu lesen.

Was ich besonders spannend und faszinierend finde, ist dass jeder Band so unterschiedlich ist. Mal stehen die Geister mehr im Fokus, mal die andere Aspekte, wie die Bemühungen um den Sitz im Stadtrat oder die persönliche Entwicklung der Charaktere, die zwischenmenschlichen Bindungen oder Einblicke in die Vergangenheit. So bleibt es in jedem Buch abwechslungsreich und man weiß vorher nie, wovon man am meisten erfahren wird. Alles zusammen sorgt für eine immer komplexer werdende Handlung mit unheimlich vielen Facetten, offenen Fragen, tollen Figuren, grässlichen Figuren und eben auch einer Menge Seelenloser.
In „Hinterhalt“ standen besonders die düsteren Machenschaften und die Begegnungen mit den Geistern und Wiedergängern im Mittelpunkt des Geschehens. Es gibt neue Einblicke in die seelenlose Welt, in die Forschung und auch in die Trainingsmethoden, um Totenbändiger fit zu machen. So gruselig und teilweise auch unmenschlich das alles ist, so faszinierend und interessant fand ich es dennoch alles. Stück für Stück setzt sich ein genaueres Bild über die Welt zusammen, in der schon so viel passiert ist, von der man aber noch längst nicht alles weiß,
Darüber hinaus erfährt man aber auch wieder neue Dinge über die Figuren und die Verbindungen zwischen ihnen. Und auch wenn die emotionalen Aspekte der Handlung in diesem Teil nicht so im Mittelpunkt standen, spürt man doch immer wieder, wie wichtig einige Charaktere einander sind und wie stark der Zusammenhalt ist.

Der Schreibstil ist sehr angenehm und trotz all der gefährlichen Szenen und turbulenten Momente, gibt es auch immer wieder Augenblicke, in denen ich schmunzeln musste. Durch die sarkastischen oder ironischen Äußerungen einiger Figuren wird die Handlung immer wieder aufgelockert und man lernt die Charaktere zusätzlich immer besser kennen. Manche Situation lässt sich mit einem kleinen Spaß wohl auch einfach besser ertragen. Dabei wird der ernst der Situationen jedoch keinesfalls ins Lächerliche gezogen. Es sind meistens eher die Eigenarten der Personen, die dort zu Tage treten.
Es gibt wieder Perspektivwechsel die einen umfassenden Blick auf die Handlung ermöglichen. Allerdings werden dabei häufig noch mehr Fragen aufgeworfen, als dass wirklich viel beantwortet wird. Einige Zusammenhänge und Verknüpfungen scheinen sich zwar langsam zu ergeben und wodurch man intensivere Einblicke in die Machenschaften der Figuren bekommt, kann man besser einschätzen, was da vor sich geht, doch viele spannende Punkte bleiben nach wie vor offen. Ich bin wirklich neugierig, wie viele Bomben da noch so platzen werden.

Fazit

Ein wieder turbulenter, düsterer, gefährlicher Band, in dem die Geister und Wiedergänger wieder im Fokus standen. Die Totenbändiger haben alle Hände voll zu tun mit den wild gewordenen Geistern. Es wird komplexer und komplizierter, immer interessanter und faszinierender, aber auch erschreckender, wenn man so erlebt, was einige Fieslinge da planen und organisieren. Der Cliffhanger am Ende macht es kaum möglich, den nächsten Band nicht direkt im Anschluss lesen zu wollen.

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