[gelesen] Haunted Hunters. Neue Wirklichkeit von Nadine Erdmann

Testlese-/Rezensionsexemplar

©Kuneli Verlag
Neue Wirklichkeit

Haunted Hunters 1
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Nadine Erdmann
erschienen März 2024
480 Seiten
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hier geht’s zum Verlag
Kuenli Verlag
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spannender, fesselnder Auftakt – macht neugierig auf die Fortsetzung

Jeder kennt es, dieses ungute Gefühl, das man nicht so richtig einordnen, das man aber auch nicht einfach ignorieren kann. Manchmal klärt sich nie auf, woran es lag, doch manchmal kann es einem auch das Leben retten.

Für die Geisterjägertruppe „Hunters“ ist ein gutes Gespür ebenfalls von enormer Wichtigkeit. Bei ihrer Arbeit gegen die Geister kommt es manchmal auf Sekunden an. Doch nicht nur ihre Instinkte, auch ihre paranormalen Fähigkeiten und ihre grandiose Teamarbeit helfen dabei, ihre eigene Haut zu schützen.
Da Riley, Ayden, Jo und Parker privat eine sehr enge Bindung haben und nicht nur gemeinsam Geister jagen, können sie sich gegenseitig stützen, als die Welt nach einer großen Katastrophe plötzlich nicht mehr die ist, die sie kannten. Während die vier noch bemüht sind, sich in der neuen Wirklichkeit zu orientieren und sich wieder eine Lebensgrundlage aufzubauen, ahnt jedoch niemand von ihnen, dass noch mehr Gefahren auf sie zurollen…

Gleich zu Beginn der Geschichte wird man mitten in einen Geisterjägereinsatz geworfen, so dass man die Protagonisten direkt bei ihrer Arbeit erlebt und schnell ein Gefühl für ihre Fähigkeiten und die Gruppendynamik bekommt. Auch erste Eindrücke von der Welt, in die man eintaucht erhält man bereits hier. Für all diese Aspekte gibt es im Verlauf des Buches dann auch noch mehr Informationen bzw. Einblicke, so dass die Welt, die sich zunächst in vielen Punkten nicht so sehr von unserer unterscheidet, Stück für Stück greifbarer wird, man mehr zu den paranormalen Fähigkeiten erfährt und man auch die Charaktere dann noch intensiver kennenlernt. Durch die Katastrophe verändert sich dann auch noch mal einiges, so dass es neue Dinge zu entdecken gibt – für die Lesenden, aber auch für die Figuren selbst. Das erzeugt immer wieder Spannung und sorgt für einige Überraschungen.

Der Schreibstil der Autorin ist von Anfang an flüssig und mitnehmend. Durch detaillierte Beschreibungen kann man sich das dystopische Schottland mit all den paranormalen Dingen sehr gut vorstellen. Besonders faszinierend finde ich, wie es Nadine Ermann durch ihre Wortwahl jedes Mal wieder schafft, die Atmosphäre in den verschiedenen Situationen sehr lebendig zu transportieren. Sowohl in die etwas ruhigeren Familienmomente, als auch die düsteren oder gefährlichen Szenen kann man sich sehr gut eindenken und wird intensiv mitgenommen.
Immer wieder gibt es spannende Passagen, in denen das Tempo ordentlich angezogen wird. Hier kommen vor allem die phantastischen Elemente der Geschichte zum Tragen, die mir in der Zusammenstellung sehr gut gefallen haben. Wer die Totenbändiger kennt, denkt zwar vielleicht, Geister kennt man schon, die bei den „Haunted Hunters“ sind jedoch anders und auch die Fähigkeiten der Figuren unterscheiden sich von denen der Totenbändiger. So wirkte es für mich nie wie eine Wiederholung sondern wirklich wie eine eigenständige, neue Geschichte – die es ja auch ist. Auch die Entwicklungen innerhalb des Buches lassen sich nicht mit der anderen Reihe vergleichen. Was man allerdings ebenfalls findet, sind queere Figuren und eine Familie, die sich als solche definiert, auch wenn nicht alle miteinander blutsverwandt sind.
Ich mochte die Protagonisten sehr gern und finde besonders die facettenreiche Mischung wieder toll und erfrischend. Hier und da gibt es schlagfertige Dialoge und freche Sprüche, aber auch ernstere Augenblicke und Gespräche in denen klar wird, dass die vier einfach zueinander halten, füreinander da sind und sich unterstützen, wo es nur geht. Ihr Zusammenhalt ist grandios und bezeichnend für die Truppe. Bei den Familienmomenten gibt es auch immer wieder Augenblicke, die ans Herz gehen, nachdenklich oder emotional machen, die einen aber auch mal zum Schmunzeln bringen. Mir sind die Protagonisten, die sehr anschaulich beschrieben werden, schnell ans Herz gewachsen.
Gut gefallen hat mir auch, dass die Charaktere teilweise so ihre Päckchen zu tragen haben, von denen man mal etwas mehr, mal in Andeutungen was erfährt, wo dann aber noch nicht alles aufgelöst wird. So bleibt man neugierig auf die Entwicklung der Figuren und möchte gern noch mehr von den Geheimnissen erfahren. Und auch wenn jeder so seine Baustellen im Leben hat oder hatte, so dreht es sich eben doch nicht unbedingt um alle gleichzeitig. Man konzentriert sich nur auf einen Teil der Figuren intensiver, so dass es auch nicht von der Katastrophe und deren Auswirkungen „ablenkt“. Es ist eher so, dass die Charaktere sich eben in ihrem neuen Leben zurechtfinden müssen und die Veränderungen natürlich auch Auswirkungen auf ihre persönlichen Empfindungen haben. Zusätzlich gibt es Faktoren, die Erinnerungen wachrufen oder zu Problemen führen. So fügt sich alles einfach zusammen und geht fließend ineinander über, auch wenn es viel ist, was zwischen den Buchdeckeln angesprochen und bearbeitet wird.
Es ist eine angenehme, spannende und mitreißende Mischung aus persönlichen Entwicklungen, Andeutungen zu Vorgeschichten und Geheimnissen, die teilweise etwas bedrückender und düsterer sein könnten, dem Versuch, das Leben nach der Katastrophe wieder zu ordnen, Einblicken in die neue Wirklichkeit, und actiongeladenen Geisterszenen.

Auch das Setting an sich hat mir gut gefallen. Ich war zwar selbst noch nie in Schottland, konnte mir die unterschiedlichen Schauplätze aber gut vorstellen und auch was sich im Laufe des Buches verändert hat. Besonders atmosphärisch sind die düsteren, gefährlichen Augenblicke, in denen viel Spannung erzeugt wird. Ich mochte aber auch die Passagen, in denen andere Dinge im Mittelpunkt standen. Im Verlauf der Geschichte gibt es immer wieder Wechsel in der Stimmung und bei den Aspekten, die gerade in den Fokus rücken. Manchmal geht das auch schneller, als man gucken kann. Langweilig wird es auf jeden Fall nicht mit den Hunters und all den Aufgaben und Herausforderungen, denen sie sich stellen müssen.

Fazit

Der Auftakt der Trilogie hat mir richtig gut gefallen und macht sehr neugierig auf die Fortsetzungen. Man möchte gern wissen, welche Geheimnisse die Figuren noch so mit sich rumtragen, ich bin aber auch gespannt darauf, welchen Herausforderungen sich die Truppe noch so stellen muss und wie sich privat alles sortieren wird. Die Mischung aus herzlichen Familienmomenten mit den facettenreichen Charakteren, gefahrenvoller Action, Wendungen, Neuorientierung, paranormalen Fähigkeiten und dynamischen Dialogen ist mitnehmend, fesselnd und macht einfach Lust auf mehr.

Ich danke der Autorin für das bereitgestellte Testlese-/Rezensionsexemplar und unseren tollen und teilweise sehr lustigen Austausch dazu.

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6 Gedanken zu „[gelesen] Haunted Hunters. Neue Wirklichkeit von Nadine Erdmann“

  1. Huhu Dana 🙂

    Ich bin nicht überrascht, dass der Reihenauftakt diese Bewertung von dir bekommen hat 😉 meine ist ja ähnlich ausgefallen^^
    Die Mischung aus Action, Charakterentwicklung und Weltgeschehen fand ich einfach sehr gut umgesetzt und bin wieder mal sehr flott durch das Buch durch gerauscht. Auch freue ich mich einfach schon sehr auf die Fortsetzung 😀

    Lieben Gruß
    Andrea

    1. Hallo Andrea,
      ich war auch nicht überrascht, dass Nadine mich wieder super gut mitgenommen hat 😉 Aber man weiß es ja trotzdem nie, ob wirklich wieder alles gut passt.
      Mir haben die Elemente, die du hier nennst, aber auch richtig gut gefallen. Es ist einfach wieder eine richtig geniale und mitnehmende Mischung, die neugierig darauf macht, wie es weitergehen wird.
      Liebe Grüße,
      Dana

  2. Guten Morgen Dana,

    ich lese das Buch ja auch gerade, bzw. habe ich es zumindest schon angefangen und muss gerade ein anderes Buch dazwischen schieben, aber der Anfang hat mir auch sehr gut gefallen. Ich habe hier von Beginn an so ein paar Lockwood & Co Vibes verspürt und da mir diese Reihe ja auch super gefallen hat, finde ich das sehr positiv.

    Liebe Grüße,
    Steffi vom Lesezauber

    1. Hallo Steffi,
      ich hoffe natürlich, dass es dir weiterhin beim Lesen dann auch gut gefallen hat? Du hast ja von der Autorin auch schon Sachen gelesen, die du mochtest, dann stehen die Chancen ja hoffentlich gut. 🙂 Ich muss demnächst dann bei dir auf dem Blog mal schauen, was du zur Geschichte sagst 😉
      Liebe Grüße,
      Dana

  3. Hallo liebe Dana,

    man merkt deiner Rezension richtig an, dass dir dieses Buch rundum schöne Lesestunden bereitet hat. Das freut mich sehr.

    Dialoge sind für mich in Büchern auch immer sehr wichtig. Da darf auch mal der ein oder andere richtig gute Schlagabtausch stattfinden :o)

    Aber auch die Charaktere empfinde ich immer als sehr wichtig. Gerne dürfen sie Ecken und Kanten haben.

    Und dazu dann auch das wunderschöne Setting Schottland in diesem Buch.

    Ich bin sehr gespannt, was du dann zu den Folgebänden sagen wirst und hoffe, dass du dann auch nicht so lange auf die Fortsetzung warten musst, sondern bald weiterlesen darfst.

    Ganz liebe Grüße
    Tanja

    1. Hallo Tanja,
      es freut mich, dass man der Rezension anmerkt, dass ich viel Freude mit dem Buch hatte- dann habe ich ja beim Schreiben einiges richtig gemacht. Und mache hoffentlich auch andere damit neugierig 😉
      Der zweite Band kommt im September, das ist vom Wartezeitraum überschaubar, finde ich 🙂 Auch wenn man aus dem Buch geht und am liebsten schneller weiterlesen möchte! 😀
      Liebe Grüße,
      Dana

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