[gelesen] Die Totenbändiger Band 11. Säuberung von Nadine Erdmann

Rezensionsexemplar

©Greenlight Press
Säuberung

Die Totenbändiger 11
Band 3 Staffel 2
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Autorin: Nadine Erdmann
erschienen Dezember 2020
170 Seiten
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hier geht’s zur Autorin
Nadine Erdmann
Greenlight Press
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spannend und gefühlvoll

Achtung: 11. Band! Meine Rezension kann kleine Spoiler in Bezug auf die Vorgänger enthalten.

Band zehn und elf hängen thematisch sehr zusammen, denn sowohl die Handlungsorte, als auch die Ereignisse weisen einige Parallelen auf. Die Schatten der Vergangenheit werden zu Monstern der Gegenwart und bringen nicht nur Ängste ans Tageslicht, sondern auch unterdrückte Gefühle, denen man sich nun vielleicht nicht mehr länger entziehen kann.
Die verlorenen Orte in London gelten nicht umsonst als verloren, sie erneut zu betreten, grenzt an Wahnsinn. Wer dennoch wagt sie zu betreten, der wird bald erfahren, warum er es besser hätte lassen sollen. Nach der Katastrophe vor drei Jahren war auch wirklich niemand mehr scharf auf einen erneuten Einsatz in den Arkaden von London. Und doch kommen die Einsatzteams nicht drumrum sich der Gefahr erneut zu stellen. Dieser Ort bietet für die Leser allerdings auch einen spannenden Schauplatz, an dem einfach alles passieren kann. Neben den düsteren Arkaden gibt es aber auch wieder Raum für einfühlsame Momente, überraschende Geschenke und die Möglichkeit an Herausforderungen zu wachsen.

Auch auf die Gefahr hin, dass ich mich wiederhole: ich liebe diese Reihe! Es steckt einfach so viel Unterschiedliches drin, man weiß vorher nie, was man bekommen wird und obwohl ich wirklich mit vielem rechne, schafft es Autorin Nadine Erdmann immer wieder, mich zu überraschen – auf die verschiedensten Weisen. Und egal wie viel bereits geschehen ist, es deutet sich auch immer wieder an, dass wir noch lange nicht am Ende sind. Es gibt noch zahlreiche Baustellen, an denen weiter gearbeitet werden muss, weitere Herausforderungen zu bestehen, Bösewichte aufzuhalten, Machenschaften aufzudecken, Herzensangelegenheiten zu klären und einen Sitz im Stadtrat zu erarbeiten, damit die Totenbändiger vielleicht mehr Anerkennung und Gleichberechtigung bekommen können.
Die Reihe ist sehr komplex, verstrickt und vielfältig. Und auch wenn man schon einiges erlebt hat, so wird es mit jedem Band doch noch ein Stück facettenreicher und vielseitiger. Ich finde die Mischung aus Geisterjagd, den politischen Entwicklungen, den ganz persönlichen Hürden für die Protagonisten und den Gefühlsmomenten immer wieder faszinierend und gelungen. Die kleinen Herzchenaugen-Momente mildern die teilweise sehr düsteren Passagen etwas ab und geben die Chance zum Aufatmen, was keinesfalls heißt, dass man die Schrecken vergisst, die rundrum passiert sind oder noch passieren könnten. Denn besonders der kleine Einblick, den man von Fiesling Carlton bekommt, klingt ein wenig wie die Ruhe vor dem Sturm. Da dürfen wir bestimmt gespannt sein, was uns von seiner Seite aus noch erwarten wird.

Der Schreibstil ist wieder flüssig und mitnehmend und auch wenn ich nach Band zehn ja gehofft habe, dass die Charaktere nicht erneut in die Arkaden müssen, so war natürlich doch absehbar, dass wir da nicht drumherum kommen werden. Es ist ein sehr geheimnisvoller, teils gruseliger, aber auch sehr spannender Schauplatz. Durch bildhafte Beschreibungen konnte ich mir beim Lesen gut vorstellen, wie es in den Arkaden aussieht, was die Spannung noch zusätzlich angefacht hat. Besonders für Gabriel ist der Ort eine ziemlich Herausforderung gewesen, er kämpft nicht nur gegen die aktuellen Geister an, sondern auch noch gegen die Dämonen der Vergangenheit, die sich nicht einfach so abschütteln lassen. Mir hat es sehr gut gefallen, dass Gabe in Band zehn und elf mehr in den Fokus gerückt ist und man zu ihm, seiner Vorgeschichte und seinen Entwicklungen etwas mehr erfahren hat. Auch sein Gefühlsleben wird dabei etwas mehr in den Mittelpunkt gestellt. Trotzdem kam Cam aus meiner Sicht nicht zu kurz, denn auch für ihn geht es an unterschiedlichen Stellen mit dem austesten seiner Fähigkeiten weiter.
Die Hunts sind einfach eine so tolle Familie. Ihr Zusammenhalt und ihr Vertrauen ineinander ist beeindruckend, ihre Liebe zueinander ergreifend und rührend, ihr Umgang untereinander den Situationen angepasst und auch wenn keiner von ihnen perfekt im Sinne von fehlerlos ist, so sind sie eben doch perfekt füreinander. Wenn jemand niedergeschlagen ist, dann bauen sie einander auf, wenn einer klare Worte als Entscheidungshilfe benötigt, dann kann er sich sicher sein, dass er die bekommen wird, wenn jemand Hilfe oder Schutz benötigt, dann stehen sie ohne große Fragen füreinander ein, wenn jemand Mist baut, dann wird das zwar nicht bejubelt, aber man hat seine Wege, damit umzugehen und weiter zu machen, ohne dass es zum Staatsakt Nummer eins wird. Schon allein da die Familienmitglieder alle so unterschiedlich sind, wird es niemals langweilig mit ihnen und obendrauf gibt es ja auch immer wieder neue Schwierigkeiten, Erkenntnisse oder Aufträge, die die Handlung voran treiben.

Fazit

Jeder Band der Reihe  ist ein kleiner Schatz. Umso weiter die Handlung voranschreitet, umso faszinierter und mitgerissener bin ich. Man hat schon so viel mit den Charakteren erlebt, fiebert mit ihnen mit, freut sich mit ihnen und ist traurig mit ihnen. Die Abenteuer der Totenbändiger sind noch lange nicht zu Ende und ich freue mich auf jede weitere Episode mit ihnen, auch wenn es wohl auch noch einiges an Chaos und schwierigen Momenten geben könnte. Auch Band elf habe ich verschlungen und wollte am liebsten gar nicht wieder auftauchen. Zum Glück muss man immer nur einen Monat warten, bis man weiterlesen kann.

 

Ich danke der Autorin für das bereitgestellte Rezensionsexemplar.

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