[gelesen] Die Totenbändiger 9. Geminus Obscurus von Nadine Erdmann

Rezensionsexemplar

©Greenlight Press
Geminus Obscurus

Die Totenbändiger 9
Band 1 Staffel 2
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Autorin: Nadine Erdmann
erschienen Oktober 2020
165 Seiten
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hier geht’s zur Autorin
Nadine Erdmann
Greenlight Press
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klasse Start in Staffel zwei

Achtung: 9. Band und Staffelauftakt von Staffel 2! Meine Rezension kann kleine Spoiler in Bezug auf die Vorgänger enthalten. Wer aufgrund der Spoilergefahr nicht weiterlesen möchte, dem kann ich aber ganz kurz sagen, dass mir Band neun auch wieder richtig gut gefallen hat! Es ist jedes Mal wieder anders, spannend und fesselnd.

Der gruselige Fund im Herrenhaus beschäftigen die Hunts noch immer. Nicht nur aufgrund der düsteren Machenschaften, die sie entdeckt haben und der Ungewissheit, wer dahinter steckt, sondern auch weil die Erkenntnisse, die sich daraus ergeben, Auswirkungen auf Cam haben könnten. Gemeinsam mit einem Geschichtsprofessor versuchen sie mehr herauszufinden, doch das ist gar nicht so einfach, denn die Aufzeichnungen sind lückenhaft oder nur schwer zu beschaffen. Welche dunklen Geheimnisse werden wohl noch ans Licht kommen bei ihren Recherchen?

Wer die erste Staffel der Totenbändiger kennt und sie mochte, der wird auch in Band neun wieder auf seine Kosten kommen. Im Ausblick auf die zweite Staffel hat Autorin Nadine Erdmann ja schon einiges verraten, was so auf die Leser und die Figuren zukommen wird. Mich hat das super neugierig gemacht und ich freue mich auf all die Dinge, die da noch kommen werden, auch wenn ich vermute und erwarte, dass einiges echt heftig wird – am meisten natürlich für die Charaktere.

Zu Beginn gibt es wieder ein kurzes „was bisher geschah“, somit ist man über die wichtigsten Punkte der Reihe noch mal ganz grob informiert und kann nahtlos in die Handlung des neuen Bandes einsteigen. Dabei werden aber nur kurz und knapp die Eckpfeiler der Geschichte aufgegriffen, speziellere Ereignisse und besonders auch die Entwicklungen der Figuren und ihrer Beziehungen untereinander werden dabei kaum thematisiert. Für den vollen Genuss der Geschichte sollte man also die erste Staffel definitiv kennen. Ich finde es trotzdem jedes Mal erstaunlich wie gut es Autorin Nadine Erdmann gelingt die Geschehnisse so gut zusammengefasst auf den Punkt zu bringen. Ich mag diesen Einstieg in jeden Band sehr gern, zum einen weil es etwas wiederkehrendes ist, aber auch weil es einen so gut einstimmt auf die Ereignisse, die vor einem liegen.
Von Beginn an fühlte ich mich gut mitgenommen und konnte das Buch gar nicht wieder aus der Hand legen. Es stand zwar ein zentrales Thema im Mittelpunkt, die Szenen, die es dazu gab, waren jedoch sehr abwechslungsreich und vielseitig. Ich fand die informativeren Passagen beim Professor für die Geschichte der Totenbändiger richtig interessant. Mit dem, was da ans Licht gekommen ist, hätte ich in der Form nicht gerechnet, ich bin gespannt, was daraus wird. Es wird auch wieder gefährlich in Form von geisterhaften Begegnungen. Diese Momente mag ich immer ganz besonders. Es ist faszinierend und gleichermaßen gruselig, was die Totenbändiger können und mit den Geistern anstellen und was die Geister auf der anderen Seite auch mit den Bändigern anstellen können. Aber auch die ruhigeren, emotionaleren Momente sind wieder mit vertreten, denn die Erkenntnisse, die die Hunts gewonnen haben, beschäftigen vor allem Cam sehr. Der Autorin gelingt es wieder mich sowohl mit den gefühlvollen, als auch mit den turbulenteren Augenblicken zu erreichen und mitzunehmen.
Die Protagonisten und auch viele der Nebenfiguren habe ich inzwischen richtig ins Herz geschlossen und es war schön, wieder mit ihnen unterwegs zu sein. Es ist immer ein bisschen unterschiedlich, wer von ihnen besondere Momente und Auftritte bekommt, sie sind aber alle immer irgendwie mit von der Partie. Der Zusammenhalt der Familie ist so wundervoll und geht mir immer wieder unter die Haut. Wie sie zueinander stehen und sich gegenseitig aufbauen, wie sie ihre Liebsten verteidigen und schützen wollen… die Hunts sind einfach eine einzigartige, kunterbunte Mischung aus facettenreichen Figuren, die sich ergänzen und alles andere als perfekt sind. Ihr Temperament darf auch mal mit ihnen durchgehen, sie „dürfen“ auch mal falsche Entscheidungen treffen oder sich in Gefahr begeben. Man muss als Leser auch nicht zwingend alles gutheißen, was sie so tun oder sagen, aber ich finde, es passt einfach immer zu den Charakteren, sie sind in sich stimmig und authentisch und für mich sind ihre Handlungen auch nachvollziehbar dargestellt. Toll fand ich auch den alten Jahrmarkt als Schauplatz. Das hat an sich schon was schauriges und kombiniert mit den Ereignissen dort, wurde die Atmosphäre noch verstärkt.
Es wurden wieder Weichen gestellt für die Handlungsstränge, die uns nun wohl in den folgenden Bänden erwarten werden. Es gab ein paar neue Erkenntnisse, aber gefühlt doppelt so viele neue Fragen. Mit den Totenbändigern wir des einfach nie langweilig und ich bin schon jetzt gespannt auf die Fortsetzung.

Fazit

Mir hat der Staffelstart richtig gut gefallen! Es geht in der Gesamthandlung stetig voran, wenn auch nicht immer an jeder Stelle, denn die Baustellen sind ja doch recht vielfältig. Und obwohl man hier und da Fragen beantworten bekommt und was zu Hintergründen erfährt, so tun sich doch auch immer wieder neue Fragen und Möglichkeiten auf. Nach diesem spannenden und ereignisreichen Band voller turbulenter und auch zwischenmenschlich (oder zwischentotenbändig) wichtiger Momente freue ich mich richtig auf Band 10 und alles was danach kommt. 😉

Ich danke der Autorin für das bereitgestellte Rezensionsexemplar.

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