[gelesen] Alea Aquarius 9.2. Der Gesang der Wale von Tanya Stewner

Rezensionsexemplar

© Oetinger
Der Gesang der Wale (Teil 2)
Alea Aquarius 9.2

Tanya Stewner, Claudia Carls (Illustration)
erschienen Juni 2024
432 Seiten
ab 10 Jahren
.
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Oetinger

facettenreiche Fortsetzung, Vorfreude aufs Finale

Achtung: es handelt sich um den zweiten Teil des neunten Bandes, Vorwissen zum Lesen der Reihe ist erforderlich, um die Zusammenhänge der inzwischen komplexen Ereignisse zu verstehen und auch die Dynamik zwischen den Figuren bereits zu kennen.
In meiner Rezension können kleine Spoiler in Bezug auf die vorausgegangenen Bücher vorkommen.

Lange hat die Cru darauf hingefiebert, nun ist es endlich soweit. Sie sind in Rom und legen einen fulminanten Auftritt beim Klimakonzert hin. Doch das ist nicht alles, was sie in Italiens Hauptstadt erwartet, denn auch das Aufeinandertreffen mit Orion steht nun direkt bevor. Für Alea und ihre Freunde heißt das viel Planungsarbeit, Möglichkeiten durchspielen und darauf hoffen, dass alles gelingt, wie sie es sich überlegt haben. Aber wird es ihnen wirklich gelingen, Orion aus dem Verkehr zu ziehen und Thea zu befreien?

Zu Beginn des Buches gibt es eine kleine Zusammenfassung der Ereignisse aus dem ersten Teil von Band neun, was ich eine gute Idee fand, um einfach noch mal die wichtigsten Ereignisse präsent zu haben und dann nahtlos in die Handlung einsteigen zu können.
Auch innerhalb der Handlung gibt es hier und da kleine Rückblenden, häufig in Form von Erinnerungen oder in Gesprächen, um Geschehnisse, die im direkten Zusammenhang mit den aktuellen Ereignissen stehen, noch mal aufzufrischen bzw. andere Charaktere, die zu dem Zeitpunkt noch nicht dabei waren, zu informieren.

Nach dem Cliffhanger am Ende vom ersten Buch des neunten Bandes war ich sehr gespannt, wie es weitergehen wird für die Alpha Cru. Wie die Situation dann aufgegriffen und fortsetzt wurde, habe ich in der Form nicht erwartet. So begann die Handlung auf jeden Fall gleich mal überraschend, auch wenn ich ein bisschen überlegt habe, ob mir ein anderer Fortgang nicht lieber gewesen wäre. Letztendlich fügt sich das aber auch alles sehr gut zusammen und es passiert unglaublich viel innerhalb des Buches, so dass die anfägnlichen Überlegungen dann auch schnell wieder vergessen sind.
Es ist wieder eine tolle Mischung aus Einblicken in das Leben der Meermenschen und den Fähigkeiten der einzelnen Stämme, starken Freundschaften, neu entstehenden Freundschaften, zarten Liebesgefühlen, Umweltschutzthemen, Spannung, Musik, Emotionen, tollen Botschaften, nachdenklich stimmenden Augenblicken, Überraschungen, Wendungen, Enthüllungen und einem erneut ordentlich gemeinen Cliffhanger.

Ich mag es sehr, wie die Charaktere angelegt sind. Viele der Figuren kennt man auch bereits aus den vorherigen Büchern sehr gut, manche lernt man jetzt noch mal etwas intensiver kennen, andere tauchen das erste Mal jetzt etwas mehr in der Handlung mit auf, so dass man auch über sie dann noch etwas erfahren kann. Alea hilft natürlich immer wieder ihr Elvarion-Modus, der es ihr ermöglicht, schwierige Situationen besser zu durchblicken und Entscheidungen zu treffen. Ohne dem wäre sicher vieles noch sehr viel komplizierter für die Cru.
Ich finde es aber auch total sympathisch, dass die Figuren nicht im klassischen Sinne perfekt sind. Sie haben ihre Ecken und Kanten und das macht sie zu denen, die sie sind. Sie wollen viel Gutes erreichen und ja, dabei machen sie sicherlich nicht immer alles richtig, aber sie haben gute Ziele und sie haben den Mut und die Motivation es anzugehen und was zu bewirken. Dass man auf dem Weg dahin noch lernen muss, ist aus meiner Sicht total okay. Man darf eben auch nicht aus dem Blick verlieren, wie jung die Figuren größtenteils sind. Es ist eigentlich erstaunlich, was sie sich alles erarbeiten und gemeinsam schaffen, wie sie sich gegenseitig stärken und aufbauen und das beste aus sich rausholen und auch die vermeintlichen Schwächen ausgleichen. Und das alles, obwohl sie teilweise keine schöne Vergangenheit haben oder sich trotz netter Pflegefamilien innerlich zerrissen fühlen, weil sie einfach nicht wussten, wohin sie eigentlich gehören.

Der Schreibstil ist wie gewohnt leichtgängig, flüssig und einfach mitnehmend. Man kann das Buch kaum aus der Hand legen und möchte einfach immer wissen, wie es weitergeht. Neben den turbulenten und actionreichen Augenblicken gibt es auch immer wieder ruhigere Passagen, in denen dann viel gesprochen, sortiert und geplant wird. Es gibt aber auch Momente, in denen sich die Charaktere berechtigterweise sehr viele Sorgen machen. Auch wenn sie manches erreichen und schaffen, gelingt doch längst nicht alles, wie sie es sich erhofft hatten. So nehmen wir einige Baustellen dann mit in den Finalband der Reihe.
Schön fand ich auch, dass Elemente aus den vorherigen Büchern mit eingeflochten und aufgegriffen werden. Manche Puzzleteile fallen nun an ihren Platz oder Dinge, die die Cru erhalten hat, sind ihnen jetzt nützlich. So ziehen sich die Fäden gut durch die Geschichte und es gibt immer wieder Verknüpfungen zu den Ereignissen.
Wodurch inzwischen recht viele Charaktere in die Handlung involviert sind, ist der Fokus nicht mehr nur auf der ursprünglichen Alpha Cru. Trotzdem gibt es aber auch Augenblicke, in denen nur sie in den Mittelpunkt rücken. Ich mag die Dynamik im Buch aber trotzdem, auch wenn das Augenmerk etwas aufgefächert wird. Jeder kann so seine Eigenarten mit einbringen und damit die Handlung auf seine eigene Weise voranbringen. Am Ende ist sicherlich auch das Zusammenwirken aller wichtig, daher ist es gut, dass man die anderen Meerkinder auch ein wenig kennenlernt.
Ich bin super gespannt, was im nächsten Buch noch alles auf uns zukommen wird. Es sind noch manche Dinge offen, man hat ganz persönliche Hoffnungen und doch weiß man nie, was die Autorin sich letztendlich dann ausdenken wird.

Fazit

Eine schöne, ereignisreiche, abwechslungsreiche Fortsetzung, in der viel passiert und doch noch genug offen bleibt für das Finale der Reihe. Ich mochte die Dynamik im Buch und die Wechsel zwischen ruhigeren Momenten und den turbulenten Phasen. Viele Elemente der Reihe fließen in das Geschehen ein und werden miteinander verknüpft, es wird komplexer und die roten Fäden ziehen sich schön durch die Gesamthandlung. Immer wieder gibt es Querverweise auf bereits Erlebtes, was nun wieder wichtig wird. Es war spannend die Ereignisse zu verfolgen und ich freue mich sehr auf die Fortsetzung mit der tollen Truppe.

Ich danke dem Verlag für das in der Leserunde bereitgestellte Rezensionsexemplar.


 

2 Gedanken zu „[gelesen] Alea Aquarius 9.2. Der Gesang der Wale von Tanya Stewner“

  1. Huhu,

    diese Reihe ist ja inzwischen auch richtig eskaliert. *lacht* Oh Gott, wenn ich daran denke, das ich erst Band 1 gelesen habe. XD Ich habe wohl was vor mir. Aber schön zu lesen das sie gleichbleibend gut sind. Aber mal ne Frage am Rande, warum haben sie Band 9 in 2 Teile geteilt?

    Tintengrüße von der Ruby
    https://rubystintengewisper.de/?p=7516

    1. Hallo Ruby,
      wenn du erst Band eins gelesen hast, dann wäre tatsächlich noch einiges an Lesestoff übrig, wenn du den Rest noch lesen möchtest 😉 andererseits muss man dann nicht ewig auf die Fortsetzungen warten, hat ja auch seinen Vorteil. Mir haben alle Bücher auch wirklich gut gefallen und ich mag die Dynamik und wie sich alles immer weiter zusammensetzt, ergänzt und ineinandergreift und weiterhin die Umweltthemen schön mit eingeflochten sind.
      Band 9 wurde wohl geteilt, weil die Autorin aufgrund von gesundheitlichen Problemen den VÖ-Termin mit dem Gesamtband nicht hätte halten können. Sie wollten den Termin aber nicht komplett verschieben, deswegen ist erst ein Teil erschienen und dann eben der Rest etwas später. So in etwa war damals die Erklärung, die ich dazu gelesen hatte. Der Inhalt geht aber quasi nahtlos weiter.
      Liebe Grüße,
      Dana

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