[gelesen] Alea Aquarius 7. Im Bannkreis des Schwurs von Tanya Stewner

Rezensionsexemplar

© Oetinger
Im Bannkreis des Schwurs
Alea Aquarius 7

Autorin: Tanya Stewner
erschienen September 2021
464 Seiten
ab 10 Jahren
.
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Oetinger

turbulente Fortsetzung, wieder sehr facettenreich und spannend

Achtung 7. Band! Vorwissen zum Lesen der Bücher notwendig, auch wenn es kleine Rückblenden gibt. Meine Rezension kann kleine Spoiler in Bezug auf die vorausgegangene Handlung enthalten.

Seitdem Alea zur Alpha Cru gekommen ist, ist wahnsinnig viel passiert. Sie hat entdeckt, wer sie wirklich ist, was in ihr schlummert, tolle Freunde gefunden, erfahren, wie magisch die Meere sind und musste sich zahlreichen, teils gefährlichen Abenteuern stellen. Und die Reise der jungen Protagonistin ist noch lange nicht vorbei. Im siebten Band schlägt sie sich mit ihrem treuen Gefährten Lennox an Land durch und auch dort stoßen sie, wie auf dem Meer, immer wieder auf Schwierigkeiten und Stolpersteine. Und auch wenn Alea nicht mehr ist, wie sie war, so kann sie sich doch immer noch auf die Stärke verlassen, die in ihr wohnt. Ob es ihr und Lennox gelingen wird, einen der sehnsüchtigsten Wünsche zu erfüllen und die Zwillingsschwestern wieder zu vereinen?

Innerhalb des Buches gibt es an verschiedenen Stellen kleine Rückblenden, die Ereignisse aus den vorherigen Bänden aufgreifen, noch mal in Erinnerung rufen, was passiert ist oder ausgehend von den Geschehnissen neue Zusammenhänge herstellen. Mir haben diese Passagen gut gefallen und ich empfand sie als sehr stimmig in die Handlung integriert. Man kann so kleine Erinnerungslücken füllen und hat wichtige Entwicklungen wieder auf dem Schirm, damit man den aktuellen Erlebnissen der Protagonisten gut folgen kann. Ohne Vorwissen ergeben sich einem jedoch nicht alle Zusammenhänge, Verknüpfungen und vor allem die Entwicklungen der Figuren, man sollte also besser nicht mitten in der Reihe einsteigen, wenn man nicht möchte, dass einem etwas entgeht.

Der Schreibstil ist wie gewohnt mitnehmend und leichtgängig. Ich bin sofort wieder gut in die Handlung rein gekommen und habe mich gleich wieder wohlgefühlt mit Alea. Die Inhalte sind für das empfohlene Lesealter verständlich formuliert und wenn es doch mal ein komplizierteres Wort gibt, dann wird dieses erläutert. Genauso wie die Einschübe auf Hajara, der Meeressprache, die es zwischendurch gibt. Ich mag es, dass die Sprache der Meermenschen immer wieder in die Geschichte integriert ist und inzwischen kennt man auch ein paar der Ausdrücke. Es wird allerdings auch nicht zu kompliziert gehalten und längere Passagen sind einfach direkt in deutsch aufgeschrieben, mit dem Zusatz, dass sie sich auf Hajara unterhalten.
Bildhaften Beschreibungen lassen sowohl die menschlichen Charaktere als auch die Magischen und auch die Schauplätze lebendig werden. Man kann sich das alles sehr gut vorstellen und erlebt es dadurch noch intensiver mit. Inzwischen hat man die Figuren auch einfach schon sehr lieb gewonnen und ich bin gern mit ihnen unterwegs, um mit ihnen neue Abenteuer zu erleben, mitzufiebern bei neuen Schwierigkeiten, die Daumen zu drücken, dass alles gut geht, mich über kleine Erfolge zu freuen und mit ihnen traurig zu sein, wenn etwas nicht glatt läuft. Und auch in diesem siebten Band gibt es das gesamte Spektrum der aufgezählten Varianten.
Einige Passagen sind sehr turbulent, gefährlich und actionreich, andere Abschnitte sind ruhiger, deutlich gefühlvoller oder offenbaren Zusammenhänge, die wichtig sind für den weiteren Verlauf. Langweilig wird es auf jeden Fall nicht und obwohl schon so viel passiert ist, ist die Geschichte noch nicht fertig erzählt. Ich freue mich schon jetzt auf die Fortsetzung und auf all die Dinge, die dort womöglich passieren werden oder könnten, auf die Herausforderungen die warten und auf die hoffentlich auch schönen Augenblicke, die die Protagonisten erleben können. Denn auch wenn sie sehr stark und mutig sind, sich den Aufgaben stellen und sich auch von Rückschlägen nie zu lange aus der Bahn werfen lassen, so geht doch bei Weitem nicht alles glatt. Pläne müssen neu gefasst und umgestellt werden, Regeln müssen gebrochen oder gebogen werden, damit sich Wege finden lassen, wie es weitergehen kann. Dabei ist Alea und den anderen jedoch stets bewusst, wenn sie sich nicht korrekt verhalten und das wird dann auch thematisiert, was mir gut gefällt.
Dieser Band hat viel Raum für Alea und Lennox, um sich einzeln und auch als Paar zu entwickeln. Die anderen Cru-Mitglieder kommen leider recht wenig vor, das war zwar schade und sie fehlten mir irgendwie schon, aber ich mochte auch die Geschehnisse rund um Lennox und Alea super gern. Besonders Gute-Laune-Sammy hat mit seiner erfrischenden, knuddeligen Art aber manchmal eben schon gefehlt. Ganz auf ihn verzichten musste man zum Glück jedoch nicht. Neben den bekannten Figuren gibt es auch wieder neue Charaktere, die dazukommen und andere, die man zwar kannte, von denen man nun aber noch nähere Einblicke bekommt, wodurch auch sie greifbarer, einschätzbarer und ihre Handlungen und Reaktionen nachvollziehbar werden – was nicht in jedem Fall heißt, dass man mag, was sie machen, aber die Puzzleteile setzen sich einfach weiter zusammen und es wird klarer, wie es zu der jetzigen Situation kam.

Über die gesamte Reihe hinweg werden immer wieder Themen der Umwelt integriert. Für mich ist es genau die richtige Intensität, mit der die Sachen angesprochen werden. Es ist nicht ständig ein erhobener Zeigefinger da, aber es wird schon deutlich gezeigt, was falsch läuft, was sich ändern könnte oder müsste, wo es Probleme gibt und was sich aus dem einen oder anderen Aspekt für weitere Folgen entwickeln oder ableiten lassen. Je nachdem wie informiert der Leser ist, wird dabei einiges neu sein, anderes sicher auch bekannt, auf jeden Fall regt es aber auch zum nachdenken und selbstreflektieren an. Auch in diesem Band ging es wieder um einen Umweltaspekt, bei dem beide Seiten aufgezeigt wurden, was mir besonders gefallen hat. Manche Themen sind so komplex, die kann man nicht einfach abstempeln und einseitig betrachten. Es hängt viel mehr dran, als man sich vielleicht vorstellt.

Fazit

Ein wirklich toller, facettenreicher siebter Band, in dem wieder viel passiert ist. Es wurden Geheimnisse gelüftet und Zusammenhänge aufgezeigt, die wichtig für das große Ganze sind. Man hat noch mal neue Dinge über die Meerwelt erfahren und auch weitere Charaktere kennengelernt, die die Handlung noch bunter machen. Gleichzeitig hat man aber auch über bereits bekannte Figuren noch mehr erfahren und einige von ihnen haben viel Raum bekommen, um sich zu entwickeln und an ihren Herausforderungen zu wachsen. Es war wieder eine schöne Mischung aus informativen, turbulenten, packenden und ruhigeren, gefühlvollen Momenten. Am Ende des Buches wurde ich neugierig auf die Fortsetzung zurückgelassen und freue mich schon jetzt darauf zu erfahren, was in den nächsten Bänden noch alles folgen wird und wie es gelingen kann, all die anstehenden Aufgaben zu meistern und welche neuerlichen Schwierigkeiten und Planänderungen dabei noch auftreten werden.

 

Ich danke dem Verlag für das in der Leserunde bereitgestellte Rezensionsexemplar.

 

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