[gelesen] Prinzessin der Schatten. Royal Legacy 1 von Alexandra Lehnert

Rezensionsexemplar

© Impress
Prinzessin der Schatten
Royal Legacy 1

Alexandra Lehnert
erschienen Oktober 2023
382 Seiten
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Impress/ Carlsen

anstrengende Protagonistin

Als Kronprinzessin der Kiye muss sich die 21-jährige Melody vor der Öffentlichkeit verborgen halten, denn auf den Schultern der jungen Vampirin lastet die Verantwortung einer ganzen Blutlinie. Das Aufdecken ihrer Existenz könnte eine Jagd auf ihre Art auslösen, die versteckt vor den Menschen in Kanada lebt. Als Melody auf der Hochzeitsfeier ihres Bruders den geheimnisvollen Nikolaj kennenlernt, lässt sie ihre Verpflichtungen und ihr Schicksal hinter sich und brennt kurzerhand mit ihm durch. Nikolaj zeigt ihr, was ein Leben außerhalb ihrer royalen Mauern zu bieten hat, und zum ersten Mal genießt Melody ihr Dasein in vollen Zügen. Doch als sich ihre Kräfte als Vampirin entwickeln, holen die Schatten ihrer Herkunft sie ein und auch Nikolaj scheint noch andere Motive zu verfolgen …© Klappentext: Carlsen

Die Vorgängerreihe „Die letzte Kiya“ habe ich gelesen und gut in Erinnerung – auch wenn meine Rezensionen durchaus einige Kritikpunkte enthielten.

Mit Prinzessin der Schatten bin ich allerdings nicht warm geworden.

Zunächst einmal fiel es mir unheimlich schwer, den Überblick über alle Figuren zu behalten. Viele bekannte Charaktere sind wieder dabei. Schließlich ist Melody die Tochter der „letzten Kiya“. Nach den damaligen Kämpfen leben die meisten der Freunde am selben Ort und haben Kinder bekommen. Dabei wurden die Vampyrrassen durchmischt. Eine der Rassen ist dann jeweils dominant und bestimmt Aussehen und/ oder Fähigkeiten des Kindes, die bei allen drei Vampyrrassen unterschiedlich sind.
Dass alle irgendwie miteinander verwandt oder befreundet sind und es jeweils zig Geschwister gibt, macht es nicht einfacher, alle Namen zu sortieren. Zwar gibt es eine Figurenübersicht, ein Stammbaum hätte mir aber vermutlich eher geholfen.

Und dann hatte ich auch große Probleme mit der Protagonistin. Melody handelt egoistisch und leichtsinnig. Sie versaut die Hochzeit ihres Bruders, ohne ein schlechtes Gewissen zu haben. Sie reist mit einem Mann, den sie nicht kennt und über den sie nichts weiß. Sie hinterfragt seine Absichten nicht und zeigt keinerlei Misstrauen, obwohl sein Verhalten keinen Sinn ergibt. Auch wenn er ganz offensichtlich Dinge vor ihr verbirgt und nur ausweichend auf Fragen reagiert, vertraut sie ihm nahezu blind, was absolut unverständlich ist.
Daher war ich von Melody leider durchweg genervt. Zudem wiederholen sich ihre Gedanken immer wieder – womit sie ihr Verhalten wohl zumindest vor sich selbst rechtfertigen will. Für mich ist ihr Handeln dennoch nicht nachvollziehbar. In meinen Augen überdramatisiert sie, steigert sich völlig rein, statt einmal ein vernünftiges Gespräch zu führen.

Schade ist auch, dass der Vampiraspekt kaum zum Tragen kommt, obwohl die Wesen durchaus ungewöhnliche und spannende Eigenschaften haben.
Das Buch ist ein ewig langer Roadtrip, in dem kaum etwas passiert: Melody rebelliert. Ihre Familie macht sich Sorgen. Neues Land, selber Ablauf.
Erst auf den letzten paar Seiten wird es ein klein wenig spannend, als endlich passiert, was unweigerlich passieren musste (und der Klappentext ja auch bereits andeutet). Und natürlich endet das Buch dann mit einem Cliffhanger.

Fazit

Vampyrische Weltreise ohne Höhepunkte, die kaum anders abgelaufen wäre, wenn es sich um Menschen gehandelt hätte. Dabei sind die Vampyrrassen mit ihren unterschiedlichen Stärken grundsätzlich interessant. Leider hat mich Melody mit ihrem naiven und egoistischen Verhalten aber durchweg angestrengt. Die Story wird erst auf den letzten Seiten (vorhersehbar) spannend.

Ich danke dem Verlag für das bereitgestellte Rezensionsexemplar.

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