[gelesen] Die letzte Kiya 2. Nachtkrone von Alexandra Lehnert

Rezensionsexemplar

© Impress
Nachtkrone
Die letzte Kiya 2

Alexandra Lehnert
erschienen im Januar 2020
536 Seiten
.
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Impress/ Carlsen

zu viel Buch für zu wenig Handlung

Achtung: 2. Band. Inhaltliche Spoiler zum Vorgängerband vorhanden!

Vorwissen ist zum Verständnis zwingend notwendig. Die Geschichte setzt kurz nach den Ereignissen des ersten Bandes an. Es gibt nur wenige Rückblicke auf verschiedene Situationen über das ganze Buch verstreut.

Grundsätzlich finde ich die entworfene Welt der drei Vampyr-Rassen total spannend. Mit dem brutalen Valentin gibt es einen mächtigen Feind, der jederzeit angreifen könnte. Lilya und ihre Freunde müssen vorbereitet sein, während es gleichzeitig noch viele andere Probleme zu bewältigen gibt.

Leider kommt die Geschichte nicht so richtig in Fahrt. Zunächst geht es hauptsächlich um Lilya, die sich in ihrer neuen Rolle zurechtfinden muss. Aufgewachsen als Mensch sind ihr viele der vampyrischen Traditionen ein Dorn im Auge, doch ihre gewünschten Veränderungen stoßen auf viel Widerstand. Gleichzeitig wird sie immer wieder mit Dimitris Vergangenheit konfrontiert.
Mit mehr als 500 Seiten passierte mir in der Geschichte insgesamt aber zu wenig. Fand ich das ganze Gefühlsdrama am Anfang noch interessant, zog es sich mit der Zeit, da es irgendwie immer wieder von vorn losging. Aufdeckung, aufgewirbelte Gedanken, neue Aufdeckung, ähnliche Gedanken.
Interessant fand ich hingegen, wie Lilya mit dem menschlichen Sklaven interagiert, die von den Vampyren nur als Blutbank angesehen werden. Aber auch hier gibt es mit der Zeit einige Wiederholungen und wiederkehrende Gedanken.
Lilya geht an viele Themen recht unbedarft und naiv heran – auf eine liebeswürdige Art. Sie ist hilfsbereit und freundlich sowohl gegenüber den Vampyren, vor allem aber auch zu den Menschen, denen sie sich verbunden fühlt. Dass die Vampyre dennoch auf diese Nahrungsquelle angewiesen sind, stellt sie vor Probleme.
Dimitri, der im ersten Band zunächst sehr brutal und kalt auftritt, sich später aber – vor allem Lilya gegenüber – komplett anders verhält, zeigt auch in diesem Band seine zwei Seiten. Seine vampyrische Natur ist tief in ihm verankert, zumindest argumentiert er mehrfach so. Beide Charaktere sind in verschiedenen Bereichen zum Umdenken gezwungen.

Neben Dimitri und Lilya kommen in diesem Band zwei weitere Ich-Erzähler hinzu. Interessante Charaktere, bei denen ich mich auf einen Blick auf ihre Gedanken und Gefühle gefreut habe. Leider drehen sich aber auch diese zwei mehrfach im Kreis.

Erst im letzten Drittel nimmt die Handlung Fahrt auf. Es entwickeln sich spannende und dramatische Ereignisse, deren Ausgang mich aber aus unterschiedlichen Gründen zwiegespalten zurückgelassen hat.

Fazit

Grundsätzlich interessante Geschichte mit überwiegend sympathischen Figuren, die aufgrund der neuen Situation teils zum Umdenken gezwungen sind. Zwar sind die zwischenmenschlichen Entwicklungen nicht uninteressant, dennoch zieht sich die Geschichte mit der Zeit, da sich Ereignisse in ähnlicher Form wiederholen und sich die Figuren auch gedanklich im Kreis drehen. Erst im letzten Teil des Buches wird es dann nochmal richtig spannend.

Ich danke dem Verlag sowie NetGalley für das bereitgestellte Rezensionsexemplar.

 

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