[gelesen] Doppelt oder nichts, sagt das Glück von Liane Mars

Rezensionsexemplar

© Harper Collins
Doppelt oder nichts, sagt das Glück
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Liane Mars
erschienen im Dezember 2021
384 Seiten
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Harper Collins

Doppelt schräg, doppelt schön

Emily ist im sechsten Monat schwanger. Sie beschäftigt sich intensiv mit der Schwangerschaft und bereitet sich auf die Geburt vor.
Leonie ist Geschäftsfrau und hat weder Zeit noch Lust, sich näher mit ihrer Situation auseinanderzusetzen.
Als die zwei Frauen im Geburtsvorbereitungskurs aufeinandertreffen, merken sie schnell, dass sie nicht gut zueinanderpassen. Bis sie ihre große Gemeinsamkeit bemerken: ihre Kinder haben denselben Vater. Dieser Schock bringt sie einander näher…

Die Story ist zugegebenermaßen insgesamt etwas schräg. Schon die Ausgangssituation ist abenteuerlich und auch so manches, was die Frauen im Verlauf tun und erleben ist hier und da doch arg übertrieben. Dazu tragen auch die außergewöhnlichen Familien der beiden bei: auf der einen Seite überbesorgte Brüder, die schnell über das Ziel hinausschießen, auf der anderen Seite zerstrittene Eltern, die den Kampf auf dem Rücken ihrer Tochter austragen.

Dennoch hat es Spaß gemacht, die Geschichte zu lesen.
Leonie und Emily könnten unterschiedlicher kaum sein – die eine plant bis ins kleinste Detail, die anderen geht alles entspannt an, oder sieht schlicht die Notwendigkeit für bestimmte Dinge nicht. Doch sie raufen sich zusammen und färben auch ein wenig aufeinander ab. Sie scheuen sich nicht, einander die Meinung zu sagen und auch wenn beide auf den ersten Blick nicht wirklich von ihrer Position abrücken, bringen sie sich doch mehrfach zum Nach- und Umdenken.

Und letztlich bringen alle guten Pläne nichts, wenn das Leben am Ende einen anderen Weg wählt…
Es wird geschrien, gelogen und geliebt. So manches geht zu Bruch, aber an anderen Stellen wird auch gekittet. Die Story ist schräg, bunt, laut und chaotisch. Aber auch gefühlvoll, ernst und nachdenklich.

Durch die unterschiedlichen Ansichten der zwei Protagonistinnen werden verschiedene Positionen zum Thema Stillen und Geburtsplanung in die Handlung eingewoben. Zudem sind auch die Schwangerschaftsverläufe extrem unterschiedlich, sodass hier sowohl positive als auch schwierige Zeiten durchlebt werden. Und auch viele andere Aspekte rund um das Thema Kinderwunsch und Schwangerschaft werden angesprochen und teilweise schonungslos ausgeführt.

Besonders angetan hat es mir der Handlungsort am Meer, der immer wieder bildhaft, atmosphärisch beschrieben wird.
Abwechselnd wird das Geschehen aus der personalen Sicht von Emily und Leonie geschildert. Der detaillierte, flüssige Schreibstil gibt dabei immer wieder nachvollziehbare Eindrücke der aufgewühlten Gefühlswelt wieder.

Fazit

Schräg, schräger, Liane Mars. Verrückte Figuren sind ihre Spezialität und so sind auch Emily und Leonie sehr eigen und geraten in allerlei skurrile Situationen und Gespräche. Auch wenn vieles recht überzogen ist, macht es dennoch Spaß, das Buch zu lesen. Und es gibt auch die leisen, ernsten, gefühlvollen Momente.

Ich danke dem Verlag für das bereitgestellte Rezensionsexemplar.

 

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2 Gedanken zu „[gelesen] Doppelt oder nichts, sagt das Glück von Liane Mars“

  1. Huhu Anja,

    ich schaue im Moment die Serie Jane the Virgin an und von der Inhaltsbeschreibung, erinnert es mich total an das Geschehen in der Serie. Auch bei Jane fand ich die Handlung absolut chaotisch, originell, herzerwärmen und informativ. Mir gefiel es total gut und ich kann mir daher vorstellen, dass auch das Buch hier etwas für mich sein könnte. Vielen Dank für den ausführlichen Einblick! =)

    Ganz liebe Grüße
    Leni

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