[gelesen] Ghostwalker von Rainer Wekwerth

Rezensionsexemplar

© Thienemann-Esslinger
Ghostwalker

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Rainer Wekwerth
erschienen Februar 2021
368 Seiten
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Planet!/ Thienemann-Esslinger

Spannende Geschichte in ungewöhnlichem Szenario

Knapp 30 Jahre in der Zukunft werden Daten nicht mehr auf herkömmlichem Wege übermittelt. Aus Angst vor Spionage werden sogenannte Ghostwalker von Firmen beauftragt, die Daten innerhalb von virtuellen Welten von einem Ort zum anderen bringen. Jonas und Blue sind bekannte Ghostwalker, die häufig von Firmen angefragt werden. Als Jonas einen besonders gut bezahlten Job erhält, geraten beide in Schwierigkeiten, die letztlich auch ihre Existenz bedroht.

Erzählt wird die Geschichte abwechselnd aus der personalen Sicht von Blue und Jonas, wobei es klare Kennzeichnungen gibt, ob die jeweiligen Handlung in der echten oder der virtuellen Welt spielt.
Der Schreistil ist flüssig und anschaulich. Besonders die virtuellen Welten sind sehr detailliert ausgearbeitet und beschrieben. Die Begebenheiten erfordern etliche technische Begrifflichkeiten, die insgesamt aber überwiegend verständlich geschildert sind.

Dennoch muss ich zugeben, dass es mir etwas Schwierigkeiten bereitet hat, mich richtig auf das beschrieben Szenario einzulassen bzw. es ganz zu verstehen: Aus Angst vor Datendiebstahl werden die Ghostwalker beauftragt. Diese bringen, zuhause sitzend mit dem entsprechenden System verbunden, die Daten innerhalb einer virtuellen Welt von A nach B. So ganz will sich mir dabei aber nicht erschließen, warum das verschieben von Daten in einer virtuellen Welt die Informationen tatsächlich an eine neue Stelle bringt und warum man dafür echte Menschen braucht, die wiederum als virtuelle Figur agieren. Auf dieses ganze Szenario muss man sich wohl einfach einlassen.

Dann entwickelt sich eine insgesamt sehr spannende Geschichte. Jonas und Blue geraten durch ihre Tätigkeit als Ghostwalker in Schwierigkeiten, die sich auch auf ihr echtes Leben auswirken und letztlich die Wege der beiden Figuren verbindet.
Dabei war die Geschichte für mich zu keinem Zeitpunkt vorhersehbar. Im Gegenteil: Besonders die Verstrickungen und Auflösungen am Ende habe ich in dieser Form nicht vorhergesehen.
Am Ende überschlagen sich die Ereignisse geradezu. Der Druck auf die Protagonistinnen wächst spürbar. Dabei fällt das eigentlich Ende für mich ein klein wenig zu knapp aus, ein paar Kleineinigkeiten bleiben für mich offen.

Fazit

Eine turbulente Sci-Fi-Jugendgeschichte mit einem spannende, für mich aber nicht immer komplett nachvollziehbarem Szenario. Die Notwendigkeit von Ghostwalkern erschließt sich mir zwar nicht völlig, dennoch fand ich das Abenteuer von Jonas und Blue spannend zu verfolgen.

Ich danke dem Verlag für das bereitgestellte Rezensionsexemplar.

 

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2 Gedanken zu „[gelesen] Ghostwalker von Rainer Wekwerth“

  1. Hallo liebe Anja,
    ich habe Ghostwalker auch erst vor Kurzem gelesen. Hat mir sehr gut gefallen. Besonders vom Worldbuilding aber auch von der Spannung her.
    Ich habe mir das in etwa wie das Verschicken von EMails vorgestellt. Diese Daten müssen ja auch von A nach B transportiert werden und damit sie zwischendurch nicht abgefangen oder manipuliert werden, wird ein Ghostwalker beauftragt. Der sorgt also quasi dann für den sicheren Transport. :o)

    Liebe Grüße
    Tanja

    1. Hallo Tanja,
      den Vergleich zwischen e-Mail-Versand und Ghostwalkern kann ich nachvollziehen, löst aber die Blockade in meinem Kopf trotzdem nicht. Eine E-Mail landet ja letztlich in irgendeinem neuen System. Aber die virtuelle Welt eines Unternehmens stelle ich mir als geschlossenes System vor. Als bräuchte man einen Sicherheitsmann, der einen Umschlag von Büro 1 in Büro 3 bringt. Aber das hätte der Bürobesitzer ja auch einfach selbst machen können 😉

      Lieben Gruß
      Anja

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