[gelesen] Sagenhaft 3: Verlorene Gesänge von Natalie Luca

Rezensionsexemplar

©
Verlorene Gesänge
Sagenhaft 3
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Autorin: Natalie Luca
erschienen Januar 2020
Selfpublishing
194 Seiten
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Natalie Luca
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schöne Fortsetzung, turbulentes Ende von Band 3

Achtung 3.Band, meine Rezension kann kleine Spoiler enthalten!

Zia hat sich inzwischen ganz gut in die Welt voller Sagen und vergessener Geschöpfe integriert, doch so richtig glatt läuft es dennoch nicht. Ihr Streit mit Sebastian belastet sie und ihrer Konzentrationsfähigkeit, zusätzlich bleibt da noch das Problem mit ihrer besten Freundin, die nicht wissen darf, was Zia wirklich in ihrer Freizeit macht. Und als wären das noch nicht genug Sorgen für die 16-Jährige, treiben nun auch noch neue düstere Geschöpfe ihr Unwesen in Wien und müssen unschädlich gemacht werden.

Es ist empfehlenswert die Reihe bei Band eins zu Beginnen, damit man die Entwicklung der Handlung und der Figuren richtig verfolgen kann. Einem entgehen sonst doch einige der Abenteuer und entscheidende Momente, die die Charakter geprägt haben. Zu Beginn des Buches gibt es jedoch noch mal eine kurze Zusammenfassung einiger wichtiger Ereignisse, so dass man auch nach einer etwas größeren Pause zwischen den Bänden wieder gut ins Geschehen hinein finden sollte. Es war nicht zu langatmig, informativ und ein gelungener Einstieg, der gleichzeitig deutlich macht, wie groß die Geheimnisse sind, die Zia vor ihrer besten Freundin und Familie hat.

Der Schreibstil ist wieder angenehm und flüssig zu lesen. Durch die kleinen Rückblenden war ich schnell wieder in der Geschichte drin. Man wird direkt wieder in das Geschehen geworfen und begegnet Zia bei dem Versuch ihre Freundschaft zu retten, ohne irgendwas über ihre wahren Aktivitäten zu verraten. Die Sorge um Freundin Emma nimmt ein Buch ein zentrales Thema ein, was mir gut gefallen hat. Emma ist für Zia sehr wichtig und anders als Sebastian, Raphael und Elias hat sie bisher nichts mit der magischen Welt zu tun. Durch sie beschäftigt sich Zia auch mit Themen, die für ihr Alter normal wären und bemüht sich zumindest für einige Zeit die Dinge hinter sich zu lassen, die sie aktuell so beanspruchen. Doch der Spagat zwischen der Freundschaft und den vergessenen Geschöpfen wird immer schwieriger zu händeln.
Durch die Ich-Perspektive bekommt man wieder intensive Einblicke in die Gedanken- und Gefühlswelt von Zia. Sie grübelt viel, sucht Lösungen für die verzwickten Situationen und findet doch kaum eine Möglichkeit, mit der alle zufrieden sein können. Man spürt von Band zu Band das Zia sich weiter entwickelt, dazu lernt, mutiger wird und auch die Bindungen zu den drei jungen Herren enger wird. So lernt nicht nur Zia sondern auch der Leser sie alle samt immer besser kennen, man bekommt Eindrücke von den Dingen, die sie beschäftigen und sich wünschen und kann sich damit ein besseres Bild von ihnen machen. Raphael entwickelt sich langsam zu meinem Liebling. Er hat viele interessante Seiten und ist eine treue Seele. Bei Sebastian und Elias fällt mir ein endgültiges Statement nach wie vor schwer. Sie sind zwar nicht uninteressant, insgesamt aber noch nicht so greifbar wie Raphael. Dafür halten sie noch zu viel geheim und nicht alle ihre Absichten sind für mich zu durchschauen.
Die Mischung der Figuren gefällt mir jedoch gut. Neben den fünf bereits angesprochenen Charakteren gibt es noch einige weitere, die in der Handlung wichtig sind und man mehr, mal weniger in den Fokus rücken. Auch hier bleiben noch viele Fragen offen und ich bin sehr gespannt, wie die Personen sich im weiteren Verlauf der Reihe einbringen werden.

Zu Beginn des Buches verläuft die Geschichte noch eher ruhig, es gibt zwar kleine Herausforderungen, aber noch keine großen Turbulenzen. Diese Passagen sind trotzdem informativ und interessant, nur eben noch nicht so temporeich. Das ändert sich dann mit dem Voranschreiten der Handlung. Besonders gegen Ende wird es hektisch, dramatisch und aufwühlend. Mir hat diese Entwicklung gut gefallen, da mir der Start fast ein wenig zu ruhig war. Neben den Problemen mit den vergessenen Geschöpfen gibt es besonders für Zia auch wieder einige Hürden auf der emotionalen Ebene zu überwinden. Für sie ist es nicht leicht und es wird ihr auch nicht besonders leicht gemacht. Ihre Gedanken spielen verrückt, sie wünscht sich zwar Dinge, ist sich irgendwann jedoch selbst fast nicht mehr sicher, was sie eigentlich will. Kein untypisches Verhalten für ihr junges Alter und auch kein Wunder wenn man bedenkt, was in ihrem Leben gerade los ist. Sie wirkt auf mich nach wie vor authentisch, was aber auch heißt, dass sie zeitweise noch naiv und gutgläubig an manches herangeht. Ich kann ihr das nicht übel nehmen, als Leser erhofft man sich aber eben manchmal andere Entwicklungen. Die „Beziehungslast“ war in diesem dritten Band nicht mehr so hoch, wie im zweiten, was ich sehr angenehm fand. Die Entwicklungen zwischen den Charakteren sind nach wie vor wichtig, viele Gefühle spielen in der Geschichte eine Rolle und es zeichnen sich auch einige Veränderungen in der Konstellation ab, auf die ich gespannt bin, es steht jedoch nicht mehr pausenlos im Vordergrund. Ein wenig schade war es, dass Zias eigentlicher Wunsch, ganz zu Beginn ihres Eintauchens in die magische Welt, im Moment fast etwas in den Hintergrund rückt. Ich hoffe das wird sich im Verlauf der Reihe dann noch wieder ändern. Bis dahin begleiten wir Zia dabei, wie sie mit den anderen die anderen vergessenen Geschöpfe in ihre Schranken weißt.

Fazit

Ein schöner dritter Band, der besonders zum Ende hin richtig an Tempo und Spannung zulegt. Mir haben diese turbulenten Entwicklungen gut gefallen und ich wünsche mir mehr davon. Die Kombination aus Emotionen, den Entwicklungen zwischen den Charakteren, den Sagen rund um Wien und die vergessenen Geschöpfe hat mir gut gefallen. Ich bin gespannt auf die Fortsetzung und neugierig darauf zu erfahren, ob einige meiner Vermutungen und Befürchtungen vielleicht wahr werden

Ich danke der Autorin für das bereitgestellte Rezensionsexemplar.

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