[gelesen] Sagenhaft 2: Gehörnte Gefahren von Natalie Luca

Rezensionsexemplar

©
Gehörnte Gefahren
Sagenhaft 2
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Autorin: Natalie Luca
erschienen Oktober 2019
Selfpublishing
198 Seiten
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Natalie Luca
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gute Fortsetzung, nicht so temporeich, wie Band 1

Achtung 2.Band!
Zia hat ihren Zwillingsbruder Lukas nie vergessen und hofft noch immer darauf, irgendwann eine Spur von ihm zu finden. Seitdem sie ihre Suche nicht mehr allein bestreiten muss, sind die Chancen sogar noch gestiegen. Allerdings ist es nicht so einfach, wie Zia es sich gewünscht hätte, denn sie muss noch viel über die vergessenen Geschöpfe und die Sagen Wiens lernen. Und die Zeit drängt. Als ein mysteriöser Sportwagen in Wien sein Unwesen treibt, wird schnell klar, dass es hier nicht mit rechten Dingen zugeht und die Zusammenhänge auf eine uralte Sage zurückzuführen sind. Ob die Machenschaften aufgehalten werden können?

Der Auftakt war sehr spannend und turbulent, es wurden zahlreiche Fragen aufgeworfen und ich war richtig neugierig auf die Fortsetzung. Der Schreibstil war wieder sehr angenehm und flüssig. Ich war schnell wieder in der Geschichte drin und durch die kurzen Rückblenden und Hinweise auf die vergangene Handlung, waren auch die Erinnerungen schnell wieder da. Ganz ohne den ersten Band könnte es aber vielleicht doch schwierig werden, alle Zusammenhänge zu verstehen, daher würde ich schon empfehlen, die Reihe von Beginn an zu lesen.
Die Erlebnisse werden wieder aus der Ich-Perspektive von Zia geschildert, so dass man sehr nah bei der Protagonistin ist und sie intensiv begleitet. Für sie ist die Welt der vergessenen Geschöpfe noch ziemlich neu und es gibt viele Dinge, die sie nicht weiß. Ein paar neue Einblicke in die Welt der mysteriösen Wesen und der Sagen, die mit ihnen zu tun haben, bekommt man in diesem zweiten Band. So werden auch die Zusammenhänge des aktuellen Geschehens mit den vergangenen Sagen deutlich. Diese Kombination empfand ich als sehr schön gewählt, da man nicht nur die vergessenen Geschöpfe in die „reale Welt“ holt, sondern eben gleich noch ein paar Mythen und Legenden. Damit ist die Verflechtung von Realität und Fantasy aus meiner Sicht noch besser gelungen.
Leider war die Handlung sehr beziehungslastig, was das Tempo doch immer wieder raus genommen hat. Die Entwicklungen zwischen den Protagonisten, das Aufbauen bzw. Zerbrechen von Vertrauen, die Hintergründe für Misstrauen, Eifersucht und Schweigsamkeit und die Rückblicke in die Vergangenheit der einzelnen Charaktere sind auf jeden Fall wichtig für die Handlung und lassen den Leser die Personen auch besser kennen lernen. Mir persönlich war es nur einfach etwas zu viel, da man an so vielen verschiedenen Stellen die Schwierigkeiten präsentiert bekommt, es an allen Ecken und Enden kriselt und die Geschichte an sich damit etwas ausgebremst wird.
Zia ist eine noch junge Protagonistin. Zwischenzeitlich entscheidet sie nicht besonders durchdacht, handelt naiv und vertraut trotz all der vorherigen Probleme zu schnell wieder. Auf der anderen Seite ist Zia allerdings auch interessiert und engagiert. Sie bemüht sich neben der Schule mehr über ihre Oma und ihr Wissen herauszufinden und den Garten auf Vordermann zu bringen. Insgesamt passt ihr Verhalten zu dem, was man bisher von ihr kennt, ihrem Alter und der gesamten Situation. Ein wenig wünschen würde ich mir dennoch, dass sie noch ein wenig mehr Erfahrungen sammelt und damit noch ein bisschen der Naivität ablegt.
Eine meiner liebsten Nebenfiguren ist nach wie vor Emma und ich bin gespannt, ob sie nicht doch noch eine wichtigere Rolle bekommen wird. Sie ist sehr neugierig, energiegeladen und eine tolle Freundin. Auch wenn ich verstehe, wieso sie nicht eingeweiht wird, so hoffe ich insgeheim eben doch, dass sie noch ihren ganz großen Auftritt bekommen wird.

Aufgrund der vielen Passagen rund um die zwischenmenschlichen Beziehungen gibt es immer wieder unterschiedliche Gefühle, die den Fortgang der Geschichte beeinflussen. Zwischendurch gab es jedoch auch ereignisreichere, temporeichere Abschnitte, in denen die Charaktere wieder zeigen konnten, dass sie ihr Handwerk gar nicht so schlecht beherrschen. In diesem Zusammenhang taucht man dann auch noch mal etwas intensiver in die Familiengeschichte der Flammensteyns und die Welt der vergessenen Geschöpfe im Allgemeinen ein.
Besonders zum Ende hin wurde ich wieder sehr neugierig gemacht auf den dritten Band der Saga. Wie wird es nun wohl weiter gehen, wie geht es zwischen den Figuren weiter, könnte an der einen oder anderen Vermutung etwas dran sein und noch einige andere Fragen werden dort aufgeworfen.

Fazit

Im zweiten Band der Reihe dreht es sich vor allem um die Entwicklung zwischen den unterschiedlichen Charakteren, Zusammenhänge zu vergangenen Ereignissen werden aufgeworfen und einige Probleme angesprochen bzw. aufgeworfen. Mir war es etwas zu „beziehungslastig“ da dadurch das Tempo, das mir im ersten Band so gut gefallen hatte, doch ziemlich raus genommen wurde. Dennoch war es interessant wieder in Zias Welt einzutauchen und die zahlreichen Fragen am Ende der Geschichte machen neugierig auf die Fortsetzung.

 

Ich danke der Autorin für das bereitgestellte Rezensionsexemplar.

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