[gelesen] Die Wächter von Magow 10. Grün ist die Hölle von Regina Mars

©Greenlight Press
Grün ist die Hölle
Die Wächter von Magow 10
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Regina Mars
erschienen September 2021
147 Seiten
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Greenlight Press
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gelungene Fortsetzung, wir steuern aufs Finale zu

Achtung: zehnter Band! Meine Rezension enthält kleine Spoiler in Bezug auf die vorausgegangenen Bände. Vorwissen sollte man mitbringen, die Bücher sind nicht unabhängig voneinander lesbar.

Die Zeit drängt, jederzeit kann das schreckliche Ritual erneut vollzogen werden und würde damit nicht nur die Putztruppe sondern auch alle anderen in Magow betreffen. Allerdings ist es gar nicht so leicht, an Informationen und Hinweise zu kommen. Sie wissen nicht, wem sie trauen können, irgendwer aus der Zentrale muss Geheimnisse ausplaudern, die Recherchen sind mühsam, liefern dann aber doch eine Chance, weiterzukommen. Das Team muss dafür allerdings in eine grüne Hölle eintauchen, die mehr zu bieten hat, als sie zunächst dachten. Und dann steht auch noch ein Ausflug zu einer Horde kreischender Kinder an, die bespaßt werden wollen, während Sofie und die anderen doch eigentlich nur endlich etwas handfestes gegen ihrer Feinde finden wollen… 

Die letzten Geschehnisse aus dem vorherigen Buch werden hier direkt wieder aufgegriffen und fortgesetzt, was gleich zu Beginn der Geschichte einen Teil der Protagonisten in den Mittelpunkt rückt. Ich finde es schön, dass man auch hin und wieder etwas mehr zu den Charakteren selbst und ihren Beziehungen zueinander erfährt. Bei Nat und Jean ist da ja gerade einiges los, was nicht zuletzt die beiden selbst überrascht. Allerdings ist es auch hier nicht unkompliziert. Die Ereignisse erschüttern besonders Jean und lassen seine Schutzmauern wieder hochfahren. Etwas schade fand ich, dass das Thema dann über den Großteil des Buches erst mal wieder keine wirkliche Rolle mehr spielte. Klar, die Charaktere haben anderes zu tun, die Lage ist ernst, sie müssen ihre Gegner finden. Aber wenn das Fass einmal aufgemacht ist, könnte man es auch bearbeiten und nicht nur drumrum schleichen. Im Verlauf der Geschichte rückt es dann aber noch mal etwas mehr in den Fokus, für meinen Geschmack darf das auch gern in den letzten beiden Bänden noch eine Rolle spielen – neben den anderen Dingen, die noch bearbeitet werden müssen.

In diesem Band ist erneut einiges los, man spürt, dass wir uns stetig auf das Finale zubewegen. Sofie, Vivi, Jean und Nat bemühen sich nach Kräften in Bezug auf die nahende Bedrohung Fortschritte zu machen. Da sie aber nicht einfach mit der Tür ins Haus fallen und öffentliche Befragungen durchführen können, müssen sie andere Wege finden, um ihrem Ziel näher zu kommen. Das führt zu einigen neuen Herausforderungen, Problemen und dem schnellen Verschwinden vom Ort des Geschehens, um nicht aufzufliegen. Auch wenn nicht immer alles glatt geht, so merkt man doch, dass die Truppe sich entwickelt hat und sie nicht mehr die tollpatschigen Chaoten vom Anfang der Reihe sind. Es steckt mehr Ernsthaftigkeit in der Handlung, auch durch einige der Geschehnisse innerhalb der Reihe. Es ist eine gute Mischung aus turbulenteren Passagen, ruhigeren Augenblicken mit Überlegungen und Gesprächen, dem stetigen Voranschreiten durch neue Hinweise und kleinen Szenen, in denen es dann mehr um die Charaktere selbst geht. Auf der Figurenebene könnte für meinen Geschmack zwar hier und da noch etwas mehr passieren, aber ich mag die Truppe und feiere die Zwischenkommentare von Sofies tierischem Begleiter teilweise sehr. Manche sind zum Schmunzeln, andere zum Augenrollen und wieder andere sind wirklich hilfreich und bringen die Truppe weiter.
Der Schreibstil ist wie gewohnt locker und flüssig zu lesen, durch den Wechsel des Tempos innerhalb des Buches geht es mal sehr flott voran, mal ist es etwas ruhiger. Die Perspektivwechsel ermöglichen einen guten Überblick über die einzelnen Handlungsstränge und so kann man nicht nur die Wächter begleiten sondern bekommt hin und wieder auch kleine Kapitel, in denen man die Gegenseite begleitet. So wird die Spannung gesteigert, da klar wird, dass die Zeit wirklich drängt. Besonders gemein ist auch das Ende des Bandes, nach dem man eigentlich einfach nur weiterlesen möchte.

Fazit

Eine gute Fortsetzung mit einer gelungenen Mischung der Handlungselemente, die einen stetig näher an das große Finale bringt. Der Druck auf die Figuren wächst, sie kommen voran, der ganz große Durchbruch ist aber noch nicht da. Und obwohl sie eigentlich mit ihren beruflichen Aufgaben gerade genug zu tun hätten, passiert auch auf der Figurenebene das eine oder andere. Sowohl bei Sofie, als auch bei Nat und Jean gibt es neue Einblicke und Entwicklungen, die mir gut gefallen. So werden einem auch die Charaktere Stück für Stück noch näher gebracht. Einige Fragen klären sich jetzt langsam auf, anderes bleibt weiterhin noch offen. Ich freue mich auf die letzten beiden Bücher.



4 Gedanken zu „[gelesen] Die Wächter von Magow 10. Grün ist die Hölle von Regina Mars“

  1. Huhu liebe Dana,
    ja, Nat und Jean bieten viel Potential 😉 Und Gurke ist auch mein heimlicher Favorit.
    LieGrü
    Elena, die dem letzten Band als Hörbuch entgegen hibbelt

    1. Hallo Elena,
      ich bin inzwischen durch mit der Reihe, habe letzte Woche Band 12 gelesen 😉 Ich hoffe, du musst nicht mehr so lange auf das Hörbuch warten. Ich bin gespannt, was du dann sagst 🙂
      Gurke ist einfach genial 😀 Er bringt noch mal ganz anderen Wind mit rein.
      Liebe Grüße,
      Dana

  2. Hallo Dana

    Ich kenne leider weder dieses Buch, noch die Vorgänger, wollte aber trotzdem für einen Gegenbesuch vorbeikommen. 🙂 Ich wünsche ich hätte manchmal den Durchhaltewillen, eine Reihe über so viele Bände hinweg fortzusetzen. Bei mir liegen ja selbst die Fortsetzungen von Trilogien ewig rum, weil ich nie dazu komme, sie weiterzulesen und dann die Handlungen aus den Vorgängern vergesse. Da will ich mir gar nicht vorstellen, wie es bei 10 Bänden wäre. 😀

    Schön, dass dich dieser 10. Band überzeugen konnte. Ich habe ja leider schon oft erlebt, dass Reihen über die Zeit leider an Qualität verlieren, aber das scheint ja hier nicht unbedingt der Fall zu sein.

    Ich hoffe, dass dich das Finale überzeugen kann.

    Liebe Grüsse
    Mel

    1. Hallo Mel,
      ich kenne das leider auch, dass man irgendwann in Reihen nicht weiterliest, weil das Vorwissen nicht mehr ausreicht oder die Zeit gerade ungünstig ist, wenn eine Fortsetzung erscheint. Und dann vergeht noch mehr Zeit und selbst wenn man vorher vielleicht noch ausreichend Wissen hatte, ist das irgendwann dann weg und man müsste noch mal vorn anfangen, wofür man aber noch mehr Zeit braucht… so dieser ewige Kreislauf 😉 Ich habe daher auch noch ein paar Reihen, darunter auch Trilogien im Regal, die ich inzwischen komplett von vorn beginnen müsste. Mit einer davon habe ich aber jetzt angefangen und hoffe, die 8 Bücher zügig zu lesen.
      Bei Die Wächter von Magow ist bei mir insgesamt auch nicht soo viel Zeit vergangen. Vor etwas über einem Jahr habe ich den ersten Band gehört, letzte Woche habe ich Band 12, das Finale, gelesen. Über diese Zeit hinweg ging es mit den Erinnerungen ganz gut 😉
      Mir hat die Reihe insgesamt gut gefallen, die Charaktere entwickeln sich und mir hat die Entwicklung zum Ende hin dann auch besser gefallen, als noch zu Beginn, weil die Truppe nicht mehr ganz so chaotisch-tollpatschig ist. Auch das Finale hat mir gut gefallen. Hier und da habe ich ganz kleine Kritikpunkte bzw. hätte mir z.B. hier und da mehr Tiefe gewünscht, aber insgesamt eine tolle Mischung, die mir Spaß gemacht hat.
      Liebe Grüße,
      Dana

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