[gehört] Die Wächter von Magow 4. Die kleine Spreejungfrau von Regina Mars

©Hörbuchmanufaktur Berlin
Die kleine Spreejungfrau
Die Wächter von Magow 4
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Regina Mars
Sprecherin: Luca Lehnert
Hörbuch erschienen September 2021 (Buch März 2021)
ungekürzte Lesung: 208 Minuten
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Greenlight Press
Hörbuchmanufaktur Berlin
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unterhaltsame Fortsetzung, weiterhin kleine Kritikpunkte

Achtung: vierter Band! Meine Rezension kann kleine Spoiler enthalten. Die Rückblicke auf die vorausgegangene Handlung sind nur dezent gehalten und nehmen nicht viel Raum im Buch ein, Vorwissen zum Hören daher empfehlenswert!

Für Vivi ist der Part als Admin der Truppe eigentlich eher ungefährlich. Normalerweise versorgt sie ihre Freunde aus dem Hintergrund und sitzt dabei im Büro in der Wächterzentrale. Doch beim letzten Einsatz im Bunker der Werwölfe war sie mitten im Geschehen, was ihre Angst, vor allem auch um Freundin Isa, nur noch mehr angefacht hat. Vivi schafft es kaum, sich auf ihre Arbeit zu konzentrieren, wenn sie weiß, dass Isa in Gefahr ist. Doch ihre „Aussetzer“ können für ihr Team gefährlich sein, denn häufig sind sie auf Rückmeldungen angewiesen, die ihnen helfen, Feinde zu verfolgen oder besser einschätzen zu können, wie sie aus der vertrackten Situation wieder herauskommen können. Als nun Isa von Wasserpferden verschleppt wird, steht für Vivi fest: sie muss etwas tun, als Meerjungfrau ist sie dafür einfach am besten geeignet. Aber was? Und wie? Und was macht sie mit ihrer Angst?

Im vierten Band der Reihe steht hauptsächlich Meerjungfrau Vivi im Fokus der Geschichte. Die schüchterne, junge Frau hält sich sonst oft im Hintergrund und ist das fast allwissende Backup für ihre Chaostruppe. Recherchen, Verknüpfungen, geheime Informationen – das ist genau ihr Metier, aber wenn sie selbst in den Einsatz muss, wird es schwierig, besonders wenn ihre Freundin, Werwölfin Isa, in Gefahr gerät.
Ein bisschen mehr Zeit mit Vivi zu verbringen, bringt einem die Figur näher und man bekommt ein paar Einblicke in ihr Wesen und Eigenarten, die über das hinaus gehen, was man bisher so wusste. Allerdings sind auch nicht alle „Veränderungen“, die Vivi in dem Band durchmacht von Dauer. Dafür erhält sie aber ein paar Erkenntnisse und Geständnisse, die ihr die kommende Zeit vielleicht trotzdem leichter machen. Ich mochte die Entwicklungen insgesamt auf jeden Fall ganz gern und bin gespannt, ob Vivi wirklich gestärkt aus dem ganzen Chaos rausgeht.
Auch bei Sofie bekommt man ein paar Einblicke in ihre magische Schulung, die allerdings noch nicht so erfolgreich und wegweisend läuft, wie man sich das vielleicht wünschen würde. Ich kann zwar nachvollziehen, dass es für sie schwieriger ist, weil sie ihre Macht nicht von kleinauf hatte, aber trotzdem wünscht man sich, dass es mal vorangehen könnte, was ihre Magie und die Anwendungsarten betrifft. Ich hoffe daher, in die Richtung wird noch ein bisschen mehr kommen und sie wird da Fortschritte machen. Noch finde ich es okay, dass nicht soo viel Neues kommt, aber so langsam könnte es da doch mal mehr geben, zumal halt klar ist, dass sie als Hexe mehr können könnte und es nur niemand zeigt, auch weil man es ihr noch nicht zutraut. Förderlich ist das aber natürlich nicht.
Auch die anderen aus dem Team sind wieder mit dabei und mischen fröhlich mit bei dem Chaos, das da mal wieder entsteht. Man merkt, dass sie als Team mehr zusammenwachsen, auch wenn Jean sich nach wie vor eher etwas raushält und zurücknimmt. Trotzdem gelingt ihnen ein reibungsloser Ablauf in ihrer Arbeit aber nicht. Was allerdings auch daran liegt, dass ihre Gegner nicht unbedingt leicht auszuschalten sind. Mit den Wasserpferden ist hier auch noch mal eine neue Art von Wesen dazu gekommen, die ziemlich unheimlich und gruselig war. Denen möchte ich auf jeden Fall auch nicht begegnen.

Wie gewohnt wird wieder aus der Erzählerperspektive berichtet, so dass man durch die Perspektivwechsel die unterschiedlichen Charaktere begleiten kann. Dadurch erhält man auch Einblicke in die parallel Laufenden Stränge, die sich alle aufeinander beziehen. Manchmal wird auch direkt innerhalb der Szene zu einer anderen Figur geschaltet. Das erhöht an vielen Stellen das Tempo und die Spannung. Die Geschichte ist wieder geprägt von Pannen und Chaos, hin und wieder geht aber auch mal etwas gut und die Gruppe kommt einen wichtigen Schritt voran. Man kann ihnen sicher nicht für jedes Chaos die Schuld geben, manchmal ist auch einfach die Gegenseite verantwortlich oder ihnen bleibt nicht viel Wahl. Dass sie insgesamt eher tollpatschig sind und auch mal Fehlentscheidungen treffen, kennt man ja aus den vorherigen Büchern, das gehört bei den Jungwächtern eben einfach mit dazu. Es sorgt manchmal auch für ganz witzige Augenblicke, manchmal ist es mir aber doch ein wenig zu viel in der Summe. Trotzdem macht es aber insgesamt Spaß der Handlung zu folgen und Stück für Stück auch mehr über Magow, die Wesen und die geheimnisvollen Amulette zu erfahren.
Wenn Mitglieder der Truppe aber mal wieder feststellen, dass ihre Aktion gerade eher ungünstig war, dann kann ich manchmal auch einfach nur den Kopf schütteln, weil das eben sehr absehbar war. Wie gesagt, es ist passend zu den Charakteren und ihrem manchmal etwas überstürzten Handeln, wenn es aber zu gewollt chaotisch wird, ist es mir manchmal einfach etwas viel. Hinzukommt, dass ich einige Passagen auch einfach nicht so richtig mitnehmend gelesen finde. Vermutlich macht es mir das zusätzlich schwer, mich richtig in die  Handlung fallen und mich mitnehmen zu lassen. Manche Szenen sind wirklich sehr stimmungsvoll, in anderen kommt für mich allerdings nicht viel von den aufgewühlten Gefühlen, dem Frust oder dem Tatendrang rüber und damit wird man immer wieder aus der Gesamthandlung gerissen. Die Klangfarbe von Luca Lehnert ist an sich angenehm, Nat und Sofie klingen halt ziemlich gleich, daran habe ich mich inzwischen gewöhnt, die anderen kann man gut voneinander unterscheiden und besonders Vivi finde ich auch toll gelesen. Bei ihr hat man in diesem Buch auch gut mitbekommen, wie sich die herbeigeführte Veränderung auf sie auswirkt, weil sie dann auch anders gesprochen wurde. Das fand ich wirklich gut umgesetzt.

Fazit

Es ist immer unterhaltsam mit der Chaostruppe, sie sind irgendwie liebenswert in ihrer Eigenartigkeit und ich finde die Mischung der Charaktere an sich auch toll. Auch dass sie eben nicht alle aneinander kleben und nicht ohne einander können, ist mal eine etwas andere Herangehensweise. Ich bin gespannt, was man in Band fünf dann zu Jean erfahren wird, er bleibt bisher ja noch mehr im Hintergrund. Die Welt wird nach und nach komplexer und auch wenn ich mir noch einiges mehr an Entwicklungen und Einblicken erhoffe, ist es schön die Reihe zu verfolgen. Nur kann mich die Hörbuchumsetzung eben auch nicht komplett packen. Ich habe Band 5 noch als Hörbuch hier, danach werde ich wohl auf die eBooks umsteigen und schauen, ob mich die Geschichte in der Form vielleicht sogar noch etwas mehr mitnehmen kann.

2 Gedanken zu „[gehört] Die Wächter von Magow 4. Die kleine Spreejungfrau von Regina Mars“

    1. Hallo Tanja,
      wenn für dich die Hörbücher gut funktionieren, kann ich das auch gut verstehen. 😉 Ich möchte einfach mal austesten, ob es selbstgelesen für mich besser funktioniert. Band sechs schlummert schon auf meinem Reader, dazu gekommen bin ich aber noch nicht 😀
      Liebe Grüße
      Dana

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