[gelesen] Die Wächter von Magow 9. Der Verräter von Regina Mars

©Greenlight Press
Der Verräter
Die Wächter von Magow 9
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Regina Mars
erschienen September 2021
138 Seiten
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Greenlight Press
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gute, turbulente Fortsetzung

Achtung: neunter Band! Meine Rezension enthält kleine Spoiler in Bezug auf die vorausgegangenen Bände. Vorwissen sollte man mitbringen, die Bücher sind nicht unabhängig voneinander zu lesen.

Ihre Gegner sind den Wächtern der Zentrale ständig einen Schritt voraus, locken sie in Hinterhalte und versuchen systematisch die auszuschalten, die ihnen gefährlich werden können. Es ist nicht mehr von der Hand zu weisen, irgendwer aus den eigenen Reihen muss Informationen an die Feinde rausgeben. Erschreckenderweise verdichten sich die Hinweise darauf, dass es jemand aus der Putztruppe sein könnte. Spielt jemand hier mit falschen Karten und manipuliert Stück für Stück die Einsätze?

Auch wenn es im Buch ein ganz kurzes „Was bisher geschah“ gibt, sollte man zum Lesen Vorwissen mitbringen. Durch die Rückblicke kann man zwar kleine Erinnerungslücken füllen und leicht den Einstieg in den neuen Band finden, einem würde aber doch viel fehlen, vor allem bezogen auf die Entwicklung der Charaktere. Die Dynamik in der Gruppe hat sich ziemlich geändert und auch die übernatürliche Welt wird in jedem Band komplexer. Ein Quereinstieg ist da nicht ratsam.

Mir hat der neunte Band der Reihe gut gefallen. Man spürt, dass wir uns langsam dem Finale nähern, es wird drängender aufzudecken, was im Moment in der Zentrale falsch läuft, wer hinter dem Verrat steckt und wie man es unterbinden kann. Allen ist klar, dass die Feinde ihre düsteren Machenschaften weiter vorbereiten und nicht mehr viel Zeit bleibt, um sie aufzuhalten. Der Druck auf alle Beteiligten wächst, die Ratlosigkeit teilweise aber ebenso. Denn egal, was sie herausfinden, was sie vielleicht sogar verhindern oder zumindest zerschlagen, die Gegenseite ist ihnen doch immer wieder einen Schritt voraus, hat einen fiesen Hinterhalt geplant und versucht immer wieder, die Wächter auszuschalten. Einer gerät dabei ganz besonders in den Fokus. So kommt es immer wieder zu turbulenten und actionreichen Szenen und man lernt noch weitere übernatürliche Wesen und ihre Arten zu kämpfen kennen. Natürlich ist auch Sofies Truppe wieder mit dabei und muss sich, gemeinsam mit anderen Mitgliedern der Wächterzentrale, den neuen Herausforderungen und Angriffen stellen. Dabei spürt man wieder deutlich, dass sie weit weniger unkoordiniert sind als noch zu Beginn der Reihe. Die Charaktere haben sich entwickelt, manche Fähigkeiten haben sich deutlich verbessert, an anderen arbeiten sie noch. Ein bisschen haftet ihnen noch immer der tollpatschige Charme an, da bei weitem nicht alles so glatt läuft, wie sie es gern hätten, manche Aktionen nicht so richtig gut durchdacht sind und sie sich auch mal überschätzen. Sie stolpern aber nicht mehr blindlings von einem Chaos ins nächste, was ich wirklich sympathisch finde.

Trotz der Weiterentwicklung innerhalb der Reihe bleibt der grundlegende Stil erhalten. Es gibt immer mal humorvolle Sprüche oder auch kürzere Passagen, in denen die Leichtigkeit überwiegt. Diese sind im Vergleich zum Beginn zwar weniger geworden, das empfinde ich aber auch als authentisch, in Bezug auf die Ereignisse, die Gefahren und Erlebnisse der Charaktere. Die Figuren sind nicht perfekt und trumpfen weiterhin mit ihren kleinen Macken oder überstürzten Ideen auf, bringen sie aber auch immer wieder und immer mehr produktiv und hilfreich mit ein. Man kann unterschiedliche Handlungsstränge verfolgen und bekommt so einen ganz guten Überblick über die Ereignisse und erhält zwischenzeitlich auch mal Rückblicke in die Vergangenheit, die entweder Zusammenhänge offenbaren oder die Figuren einfach noch etwas klarer definieren.
Immer wieder wird es auch ziemlich turbulent und gefährlich. In Band neun mochte ich besonders die Passage rund um die Höllenhunde, zu denen ich hier jetzt nicht groß was verraten möchte. Die Charaktere wurden aber ordentlich gefordert und mussten sich was einfallen lassen, um die Biester auf Abstand zu halten, nicht immer mit Erfolg.
Schön fand ich auch, dass es bei den Charakteren kleine Entwicklungen gibt, die ich zwar nicht völlig unerwartet finde, die sich aber gut in die Gesamtereignisse einfügen, solange es nicht zu viel Raum einnimmt und einen damit nicht vom großen Ganzen ablenkt. Auch die Konversation mit Sofies Taube ist immer wieder herrlich.

Fazit

Eine turbulente Fortsetzung, die noch mal neue Gefahren und Herausforderungen mit sich bringt, die aber auch auf der Figurenebene für kleine Entwicklungen sorgt. Eine schöne Mischung, die immer wieder Spaß macht. Man spürt inzwischen auch deutlich, dass wir uns auf das Finale zubewegen, sich die an verschiedenen Stellen Lage zuspitzt und die Zeit knapper wird.


2 Gedanken zu „[gelesen] Die Wächter von Magow 9. Der Verräter von Regina Mars“

    1. Hallo Elena,
      da kann ich dir zustimmen, in der Form hatte ich den Verräter auch nicht erwartet. Bei mir steht Band 12 mit auf der Leseliste für den März 😉
      Liebe Grüße
      Dana

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