[gelesen] Die Tribute von Panem 3. Flammender Zorn von Suzanne Collins

© Oetinger
Die Tribute von Panem 3
Flammender Zorn
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Suzanne Collins
erschienen im Mai 2011
432 Seiten
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Oetinger

Brutales, blutiges Gemetzel

Achtung: 3. Band. Rezension kann Spoiler zur den Vorgängern enthalten.

Für mich ist das Buch mit Abstand der schwächste Band der Reihe. Dabei hat die Ausgangssituation so viel Potential für Spannung und große Gefühle. Genutzt wird dieses aber in meinen Augen nicht. Ich empfand die Handlung insgesamt als zäh. Dies mag auch daran liegen, dass Katniss immer wieder zum Nichtstun verdammt ist, aber irgendwie kommt die Geschichte nicht voran. Erst am Ende überschlagen sich die Ereignisse. Dennoch hat mich auch der letzte Teil des Buches nicht überzeugt. Ich empfand es als unnötig blutig und grausam.

Rückblickend hadere ich diesbezüglich sogar ein wenig mit dem kompletten Handlungsverlauf der Reihe: Es gibt eine handvoll Figuren, die unglaublich viel erleben, ständig in Gefahrensituationen geraten und mehrfach verletzt werden, aber dann doch immer wieder gerettet werden, oder mit kleinen und größeren Verletzungen davonkommen und geheilt werden. Klar, sie sind ja schließlich wichtig für den Verlauf der Handlung.
Aber um sie herum sterben die restlichen Charaktere reihenweise. In ähnlichen Situationen. Mit ähnlichen Verletzungen.

Statt tödlicher Spiele gibt es nun in diesem Band tödliche Kämpfe. Es gibt extrem viele blutige und brutale Szenen. Sooooo viel unnötiges Blutvergießen, das sehr detailliert beschrieben wird. Es ist ein einziges Gemetzel. Ja, hier agieren grausame Personen, aber für mich wird es definitiv zu weit getrieben. Letztlich empfand ich es dann auch nicht mehr als spannend, sondern einfach nur noch grausam. Die Handlung bleibt dabei immer wieder auf der Strecke.

Auch die Entwicklung der Lovestory in diesem Band ist so eine Sache. Diese zieht sich ja bereits durch die ersten beiden Bände. Wirklich greifbar werden Katniss Gedanken und Gefühle hier für mich nicht. Allerdings bekommt das ganze Thema im Gegensatz zu den vielen Morden aber auch kaum ausreichend Platz. Dabei hätten gerade Peetas Erlebnisse so viel mehr Potential geboten.
Und Gale – was ist mit Gale passiert? Von dem freundlichen Jungen aus Band 1 ist nicht mehr viel übrig. Woher seine Entwicklung kommt, wird ebenfalls nicht wirklich greifbar. Dafür hätte Katniss aber vielleicht auch mal mit ihm Reden müssen…

Fazit

Die ersten beiden Bände mochte ich wirklich gern, es werden spannende Entwicklungen aufgebaut, die sich im Abschlussband aber leider in einem endlosen Gemetzel entladen. Es gibt unglaublich viele, unnötig grausame Ereignisse, während diverse Handlungsstränge nur unzureichend zuende geführt werden…

2,75

2 Gedanken zu „[gelesen] Die Tribute von Panem 3. Flammender Zorn von Suzanne Collins“

  1. Hallo Anja,

    ja, so ähnlich ging es mir mit dem letzten Band leider auch, wobei ich nicht ganz so kritisch war. Ich hatte 3 oder sogar 3,5 vergeben gehabt. Genau weiß ich das nicht mehr. Ich fand es auch ziemlich grausam, vor allem das mit Primrose, das war am Ende wirklich total unnötig und blöd. Da habe ich mich auch echt geärgert.
    Aber ich muss sagen, dass ich die Filme total toll finde und es da auch irgendwie besser gelöst oder zumindest nicht so detailliert grausam fand.
    Da du dir die Filme jetzt ja auch angucken möchtest, hoffe ihc, dass sie dir auch gefallen und dir da auch das Ende besser gefällt.

    Liebe Grüße,
    Steffi

    1. Huhu Steffi,
      ich bin sehr gespannt auf die Filme. Die Bücher bieten ja genug Möglichkeiten für Special effects, daher kann ich mir ziemlich gut vorstellen, wie all die Szenen ausgeschlachtet wurden. Als FSK 12 Film dürften sich die Verstümmelungen ja tatsächlich in Grenzen halten.
      Aber es ist so schade, weil das Potential ja da war, gerade was das ganze Zwischenmenschliche in diesem Band angeht. Und stattdessen gibts so unnötige Szenen wie mit Primrose, die mich auch wirklich wütend und sprachlos gemacht hat (weil es einfach unnötig war).
      Viele Grüße
      Anja

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