[gelesen] Beat it up von Stella Tack

© Knaur
Beat it up

Stars and Lovers 1
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Stella Tack
erschienen im August 2020
384 Seiten
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Knaur
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schwierige Protagonistin

Achtung: Rezension enthält kleine Spoiler zur Geschichte

Ich habe bereits ein paar Bücher von Stella Tack gelesen, die mir insgesamt gut gefallen haben.
Auch diese Geschichte mochte ich irgendwie… zumindest teilweise. Es gab leider aber auch einige Dinge, die mich gestört und genervt haben.

Summer ist leider eine eher anstrengende Protagonistin. Sie ist eine begnadete Pianistin mit einem empfindlichen Gehör. Daher verbringt sie ihr Leben überwiegend abgeschottet, was ihr in der Uni den Ruf als Eisprinzessin einbringt. Auch von ihrer Mutter wird sie extrem unter Druck gesetzt, in allen Belangen perfekt zu sein. Mit ihrem Bruder auf Festival-Tour zu gehen, ist Summers Chance, einmal aus diesem Alltag auszubrechen, mutig zu sein und etwas zu erleben.
Mit einem empfindlichen Gehör Zeit auf Musikfestivals zu verbringen, klingt von vornherein schon nicht nach der besten Idee. Sie weiß schließlich um ihre Probleme. Und trotzdem bringt sie sich noch zusätzlich in immer neue – und doch immer ähnliche – Schwierigkeiten. Ich meine, wenn man einen Ohrstöpsel verliert, ist es nunmal einfach eine saudumme Idee, wenige Sekunden vor Start des Konzertes in die Menschenmenge zu springen, um diesen zu suchen, statt einfach schnellstmöglich zu verschwinden…
Leider fand ich auch die Art, wie Summers Leiden dann gelöst wird, nicht wirklich überzeugend.
Und es gibt noch viele weitere eigenwillige Entscheidungen verschiedener Charaktere, die nicht wirklich nachvollziehbar sind. Alkohol wird als Allheilmittel dargestellt: Kummer – Alkohol. Suche nach Spaß – Alkohol. Sinne betäuben – Alkohol. Entsprechend wird munter getrunken und nicht selten auch mit Medikamenten gemixt.

Letztlich entsteht innerhalb der Geschichte jede Menge Drama, wovon vieles vermeidbar gewesen wäre. Bei anderen Themen habe ich gar nicht verstanden, warum genau daraus nun eigentlich so ein riesiges Problem wird.

Die ganze Handlung wirkt oft schräg und überdreht. Es passieren unglaublich viele, in der Masse eher unglaubwürdige Dinge.

Dabei hat die Story auch tolle Momente. Ich mochte die Nebenfiguren total gern, wobei hier leider auch extrem klischeehafte Darstellungen stattfinden. Dennoch hoffe ich auf ein Wiedersehen mit einigen von ihnen im nächsten Band.
Ich mochte auch die Zickereien zwischen Summer und Gabriel, ebenso wie die gefühlvollen Annährungen. Leider empfinde ich das Ende dabei aber auch nicht als ganz stimmig.
Auch gefallen hat mir, dass Summer trotz aller kindischen Naivität eine gewisse Entwicklung durchmacht und sich zumindest in einem Punkt behauptet.

Der Schreibstil ist locker, flüssig und anschaulich gehalten. Summer ist die Ich-Erzählerin, wodurch sie viele Einblicke in ihre Gedanken und Gefühle gibt. Hin und wieder hätte ich einen Perspektivwechsel allerdings spannend gefunden.

Fazit

Die Geschichte liest sich sehr gut. Der Schreibstil ist angenehm und bildhaft und die Story grundsätzlich nicht uninteressant. Allerdings gibt es etliche Handlungen, die nicht wirklich nachvollziehbar sind. Besonders Protagonistin Summer bringt sich mehrfach in völlig unnötige Schwierigkeiten.


2 Gedanken zu „[gelesen] Beat it up von Stella Tack“

  1. Hallo liebe Anja,
    als ich gesehen habe, dass von dir eine Rezension zu Beat it up online gegangen ist, musste ich mich sofort reinklicken und diese lesen. Ich habe Beat it up vor Kurzem gelesen und hatte so(!) viel Spaß damit. Stella Tack hat einfach so einen genialen Humor. Ich mochte auch die Figuren wahnsinnig gerne.

    Dass hier gerne Alkohol getrunken wird, ist mir auch aufgefallen. Ich habe mich daran nicht so sehr gestört. Ich verstehe aber, dass das ein etwas größerer Kritikpunkt für dich war.

    Wirst du den zweiten Band denn auch lesen?

    Ganz liebe Grüße
    Tanja :o)

    1. Hallo Tanja,
      Band 2 habe ich heute beendet und mochte die Story ein wenig lieber – fließt auch deutlich weniger Alkohol. 😉
      Ich mag ihren Schreibstil. Den Humor grundsätzlich auch. Aber was ich nicht brauche, ist ein Drama, dass sich an das nächste reiht. Vor allem wenn es so leicht vermeidbar wäre… Über die Szene, wie sie in der Menschmenge ihren Ohrstöpsel sucht, kann ich immernoch nur den Kopf schütteln.
      Viele Grüße
      Anja

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