[gehört] Der Totschläger von Chris Carter

©Ullstein/Hörbuch Hamburg
Der Totschläger
Ein Hunter und Garcia Thriller 5
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Autor: Chris Carter
Sprecher: Uve Teschner
erschienen Juni 2014
Hörbuch, gekürzte Lesung: 420 Minuten
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Ullstein
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 wieder spannend, wieder anders, wieder brutal

Es handelt sich zwar um den fünften Band der Reihe, man kann die Thriller aber auch unabhängig voneinander lesen, die Fälle sind in sich abgeschlossen, nur die Geschichte der Ermittler geht Stück für Stück weiter.

Wenn man Robert Hunter und Carlos Garcia schon öfter bei ihren Ermittlungen begleitet hat , dann würde man vermuten, es kann kaum noch etwas Neues kommen. Doch weit gefehlt. Die Täter in Los Angeles scheinen immer wieder neue Ideen und Tötungsarten auszupacken. Dieses Mal sind die beiden Detectives dazu gezwungen dem Opfer live beim Sterben zuzusehen, ohne etwas tun zu können. Und bis zur nächsten Live-Show bleibt nicht viel Zeit. Ermittlungen der ganz anderen Art beginnen.

Inzwischen hab ich schon ein paar Hörbücher der Reihe gehört und habe dennoch nicht genug davon. Es ist immer wieder neu, immer wieder spannend, aber auch blutig und brutal. Die Grausamkeiten nehmen jedes Mal ein anderes Ausmaß an und manchmal fragt man sich wirklich, wie man auf solche Gedanken und Brutalitäten kommt. Die ungekürzten Versionen gefallen mir insgesamt immer noch etwas besser und ich hoffe, ich komme bald wieder dazu mal eines der Bücher zu lesen, statt die Hörbücher zu hören. Dann kann man noch ein wenig intensiver in das Geschehen eintauchen und bekommt alle Facetten der Handlung präsentiert. Aber auch in den gekürzten Varianten bekommt man alle nötigen Informationen und ich hatte nicht das Gefühl, dass man wirklich etwas verpasst. Nur einige der Ermittlungsschritte wären sonst vielleicht noch etwas ausgebauter und detailreicher gewesen.

Durch den anders angelegten Fall bekommt man auch noch mal einen anderen Einblick in die Ermittlungsarbeiten, die Möglichkeiten, Vernetzungen und die Dinge, auf die man eigentlich lieber verzichten würde, zu denen sie sich irgendwann aber dann auch doch gezwungen sehen. Live dabei zu sein und doch nichts ausrichten zu können, belastet alle am Fall beteiligten ungemein. Diese Anspannung ist spürbar und wird in der Geschichte gut transportiert. Besonders als es dann persönlich wird, wird es noch intensiver und bedrohlicher.
Erschreckend fand ich auch wie viele sich diese Livemorde im Netz ansehen, unabhängig davon, ob sie nun wussten, dass es echt ist oder nicht. Klar es ist eine Geschichte und fiktiv, aber ist es das wirklich? Ich kann mir leider gut vorstellen, dass es genauso sein könnte und es genug kranke Seelen gibt, die sich so etwas freiwillig anschauen und sich möglicherweise sogar daran „erfreuen“ anderen beim Sterben auf so bestialische Art zuzusehen.

Neben den Ermittlungen erfährt man auch wieder ein paar Aspekte zu den Ermittlern, was mir immer gut gefällt. Sie sind ja auch nicht nur Polizisten, sondern ebenfalls Menschen, haben ihre Ecken und Kanten, Stärken und Schwächen. Sie etwas mehr zu kennen, macht das ganze noch authentischer, zumindest für mich. Natürlich werden nicht in jedem Fall alle Aspekte wieder aufgerollt und wiederholt. Es ist für die Polizeiarbeit an sich ja auch nicht so wichtig, das zu wissen, daher kann man den Büchern auch folgen, wenn man kein Vorwissen zu den beiden Detectives hat.
Mir gefällt es auch immer gut, dass es hinter den Morden eine gewisse Geschichte gibt. Die Mörder gehen brutal und oft erbarmungslos vor, aber trotzdem gibt es einen Auslöser, ein Motiv und sei es auch noch so primitiv. Mehr darüber zu erfahren, macht das Töten natürlich nicht besser oder nachvollziehbarer, aber es lässt einen mehr in die Handlung eintauchen und man kann ein wenig mehr in den Kopf des Täters schauen.

Der Stil der Geschichte hat mir wieder gut gefallen, ich mag die Thriller von Chris Carter sehr gern und besonders toll finde ich, dass sie doch alle unterschiedlich sind, auch wenn es gewisse Parallelen gibt. Auch die Stimme von Uve Teschner passt gut zu den brutalen, blutigen Handlungen. Die Düsternis und das Grauen werden durch die dunkle Stimmfarbe noch unterstrichen. Auch Unterschiede in den Figuren werden gut raus gearbeitet. Es ist ausdrucksstark gelesen und die Atmosphäre wird sehr gut transportiert.
An der einen oder anderen Stelle geht es durch die Kürzung alles etwas rascher und man bekommt wohl einen Teil der Ermittlungsarbeiten vorenthalten. Es ist nicht so, dass zur Auflösung des Falles etwas fehlt, aber die komplette Handlung wäre sicher noch fesselnder gewesen. Die klugen Gedanken, Überlegungen und Kombinationen gefallen mir nämlich immer sehr gut.

Fazit

Ein spannender, wieder blutiger und brutaler Thriller. Obwohl ich nun schon einige Bücher des Autoren kenne, kann er mich mit der Art der Taten, den Vorgehensweisen und Hintergründen immer wieder überraschend und fesseln. Auch wenn es gewisse Parallelen gibt, ist doch jeder Fall anders und einzigartig.
Ohne Kürzungen hätte mir die Geschichte vermutlich sogar noch besser gefallen, auch wenn man nicht das Gefühl hat, dass etwas Wesentliches fehlt, so ist der Weg zur Aufklärung eben doch etwas beschleunigt.

2 Gedanken zu „[gehört] Der Totschläger von Chris Carter“

  1. Hallo liebe Dana,
    man merkt deiner Rezension richtig an, wie begeistert du von diesem Buch bist. Ich habe gerade wieder festgestellt, warum dieses Genre nur bedingt meins ist. Das klingt ganz schön heftig! … Aber natürlich auch genauso spannend und fesselnd. Eine tolle Rezension. Ich freue mich, dass so so eine schöne Lesezeit mit diesem Buch hattest <3

    Ganz liebe Grüße
    Tanja

    1. Hallo Tanja,
      wenn man es nicht so gern blutig und heftig mag, dann sollte man auf solche Bücher auch wirklich verzichten 😉 Da gibt es dann doch andere Bücher, die nicht so gruselig sind. Oder man nimmt eben lieber einen Krimi, die sind häufig ja auch nicht so detailliert blutig. 🙂
      Liebe Grüße
      Dana

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