[gelesen] One Dead und [gehört] Der Kruzifix-Killer von Chris Carter

©Ullstein
One Dead
Novella: Der erste Fall für Robert Hunter (Ein Hunter und Garcia Thriller)
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Autor: Chris Carter
erschienen Mai 2014
64 Seiten, eBook
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Ullstein
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spannende erste Einblicke, aber auch ein bisschen vorhersehbar

Robert Hunter ist ein Wunderkind mit einem unglaublich hohen IQ, einer wahnsinnig schnellen Auffassungsgabe und einem Kombinationstalent, das sich gewaschen hat. Da wundert es einen nicht, dass er auch beruflich schneller Erfolge erzielen kann, als gleichaltrige Kollegen. Als jüngster Detective beim Morddezernat muss er sich allerdings erst mal beweisen.

Die Kurzgeschichte ermöglicht einen kleinen Blick auf die Anfänge von Robert Hunter beim LAPD Morddezernat. Ich fand es schön, ihn in jungen Jahren zu erleben und ein paar Eindrücke davon zu bekommen, wieso er auf seinen neuen Kollegen, den er dann einige Jahre später im ersten Band der Reihe bekommt, so reagiert, wie er es tut.
Obwohl die Geschichte sehr kurz ist, kann Hunter beweisen, wie viel er im Kopf hat und dass er die Dinge nicht nur oberflächlich betrachtet, sondern auch versucht an den Kern der Dinge zu kommen.
Ein wenig schade fand ich allerdings, dass es doch absolut offensichtlich war, dass es sich um keinen Selbstmord handeln kann, auch wenn das die anfängliche Meldung war. Ich bin nun kein Polizist, aber schon von dem, was man als ersten Eindruck vom Tatort bekommen hat, war mir das gleich klar. Da zweifelt man dann doch an der Eignung der Cops, die vor Hunter am Ort des Verbrechens waren.
Nichts destotrotz ist der Schreibstil angenehm und es war interessant und spannend Hunter bei seinem ersten Fall zu begleiten und zu sehen, wie er die Aspekte kombiniert und in Verbindung bringt, die zunächst nicht so richtig zusammenzugehören scheinen.

Eine gute Ergänzung zu der Reihe rund um Robert Hunter, die ihn noch mal von einer Seite zeigt, die noch nicht ganz so intensiv von den blutigen, gewalttätigen Morden geprägt, aber dennoch hellwach und schlagfertig ist.

 

 

©Ullstein, Hörbuch Hamburg
Der Kruzifix-Killer
Ein Hunter und Garcia Thriller 1
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Autor: Chris Carter
Sprecher: Uve Teschner
Hörbuch erschienen August 2017
ungekürztes Hörbuch: 716 Minuten
Buch erschienen 2009
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UllsteinHörbuch Hamburg
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blutig, grausam, spannend

Die Leiche einer bildschönen, aber übel zugerichteten Frau gibt Profiler und Detectiv Robert Hunter und seinem Team Rätsel auf. Am Tatort sind keine Spuren zu finden, der einzige Hinweis besteht aus einem, in die Haut des Opfers geritztem, Doppelkreuz. Doch dieses Erkennungsmerkmal gehört eigentlich zu einem Mörder, der bereits hingerichtet wurde. Ein Nachahmungstäter oder die „Wiederauferstehung“ des Kruzifix-Killers, der vielleicht doch nicht hingerichtet wurde?

Nachdem ich den zehnten Band der Reihe gelesen hatte, war ich super neugierig auf die anderen Bücher der Reihe. Band eins habe ich als ungekürztes Hörbuch gehört und es hat mich hinterher bis in meine Träume begleitet. 😉
Die ausdrucksstarke Stimme von Uwe Teschner ist sehr passend für die Handlung. Durch den tiefen Klang wird die düstere Atmosphäre gut unterstützt. Veränderungen in der Tonlage und Betonung machen es zusätzlich leicht, die verschiedenen Personen auseinander zu halten. Die Anpassungen in der Lautstärke und Ausdrucksweise transportieren darüber hinaus die Stimmung sehr intensiv, besonders wenn es wieder dramatisch und blutig wird.

Man könnte vielleicht sagen, die Geschichte an sich ist einen Tick weniger blutig und grausam, im Vergleich zu „Jagd auf die Bestie“, dennoch sollte man starke Nerven mitbringen und nicht allzu empfindlich sein. Denn harmlos ist dieses Buch ebenfalls nicht. Es gibt immer wieder sehr grausame, erschreckende Passagen, in denen deutlich wird, wie skrupellos und bestialisch der Täter vorgeht. Detaillierte Beschreibungen lassen das Geschehen dabei sehr plastisch und lebendig werden.
Neben den blutigen Verbrechen bekommt man auch Einblicke in das Leben von Robert Hunter und Carlos Garcia. Garcia ist der neue Partner von Robert und wird gleich bei seinem ersten Fall ordentlich gefordert. Er hätte sich seinen Einstieg sicher auch etwas anders vorgestellt, obwohl er natürlich wusste, dass ihn besonders schwere und brutale Fälle erwarten werden. Die beiden Ermittler können auf verschiedene Weise noch voneinander lernen, was mir richtig gut gefällt. Sie ergänzen sich prima und machen die Arbeit damit für den Leser bzw. in meinem Fall Hörer noch interessanter zu verfolgen.

Die Handlung wird von einem personalen Erzähler geschildert und enthält zahlreiche Perspektivwechsel. So ist es möglich, die unterschiedlichen, parallel laufenden Handlungsstränge zu verfolgen, ohne dabei zu viel über den Täter zu erfahren. Man begleitet die Opfer, den Täter, aber auch die Ermittler und hat damit einen umfassenden Blick auf das Geschehen. Langweilig wird es dabei nie. Zum Ende gibt es noch mal eine Wendung, mit der ich nicht gerechnet hätte. Die Hinweise, die an den Tatorten hinterlassen wurden, waren so geschickt und versteckt, dass es selbst für die Detectives fast unmöglich war, darauf zu kommen. Ich hatte zwar im Laufe des Buches verschiedene Ideen und Vermutungen, habe sie nach und nach jedoch wieder über den Haufen werfen müssen. Immer wenn man glaubte, eine Verbindung entdeckt oder präsentiert bekommen zu haben, kam alles wieder ganz anders.
Die Auflösung all der Zusammenhänge und Verstrickungen war faszinierend und zeigte, wie komplex und durchtrieben die ganzen Morde waren.

Fazit

Ein sehr blutiger, grausamer und brutaler Thriller, der wieder spannend und fesselnd war. All die Vernetzungen in der Handlung lassen einen komplexen, undurchdringlichen Fall entstehen, dessen Auflösung alle extrem fordert. Die Reihe von Chris Carter ist wirklich nichts für Zartbesaitete oder Menschen mit ausgeprägtem Ekelgefühl, denn mit den Schilderungen der Morde hält der Autor sich nicht zurück. Ich bin gespannt auf weitere Fälle der Detectives und die Entwicklungen in ihrem privaten Umfeld.

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