[gehört] Der Knochenbrecher von Chris Carter

©Ullstein/Hörbuch Hamburg
Der Knochenbrecher
Ein Hunter und Garcia Thriller 3
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Autor: Chris Carter
Sprecher: Uve Teschner
erschienen Oktober 2017
Hörbuch, ungekürzte Lesung: 745 Minuten
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Ullstein
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blutig, brutal, unglaublich spannend

Es handelt sich zwar um den dritten Band der Reihe, man kann die Thriller aber auch unabhängig voneinander lesen, die Fälle sind in sich abgeschlossen, nur die Geschichte der Ermittler geht Stück für Stück weiter.

In Los Angeles verschwinden immer wieder Frauen. Einige von ihnen tauchen lebend wieder auf, andere bleiben ewig verschollen und ein kleiner Teil von ihnen fällt in die Hände von brutalen, skrupellosen Killern. Die Frauen sind äußerlich fast unversehrt, aber wenn man sie genauer betrachtet, dann erkennt man das gesamte Ausmaß der Brutalität, das weit über die zugenähten Stellen hinaus geht. Ein neuer Fall für Robert Hunter und Carlos Gardia und die Zeit wird immer knapper. Weitere Frauen sind verschwunden und in Gefahr, denn sie passen genau in das Muster des Täters oder sind ihm einfach zu nah gekommen.

Obwohl ich das Buch als Print im Regal stehen habe, habe ich mich am Ende aus Zeitgründen für die Hörbuchvariante entschieden. Die Bücher, die ich bisher von Chris Carter gelesen und gehört haben, haben mir gut gefallen und ich war einfach neugierig auf weitere Fälle für das Ermittlerduo. Und ich wurde nicht enttäuscht.

Ich mag die Stimme von Uve Teschner sehr gern. Die dunkle Stimmfarbe passt unglaublich gut zu den düsteren, erschreckenden Ereignissen und unterstützt die Atmosphäre im Buch. Es wird ausdrucksstark und lebendig gelesen, die Handlung kam dabei richtig gut rüber. Auch die einzelnen Personen kann man recht gut voneinander unterscheiden. Bei der wörtlichen Rede der Frauen wird zwar deutlich, dass der Sprecher eigentlich nicht so eine hohe Stimme hat, das empfand ich jedoch nicht als störend. Die Unterschiede in der Tonlage und Lautstärke machen es eher noch abwechslungsreicher und spannend zu verfolgen.

Die Geschichte wird im Verlauf immer komplexer, was mir gut gefallen hat. Klar ist man auf der Suche nach dem Täter, das ist in einem Thriller ja nicht besonders ungewöhnlich. Zwischendurch stößt man auf neue Opfer, bei denen man sich fragt, wie krank das Hirn des Täters eigentlich ist. Soweit erst mal nichts Besonderes.  Aber die Ermittlungsarbeit waren für mich unglaublich spannend zu verfolgen. Zunächst scheint es kaum Spuren zu geben, erst nach und nach tun sich erste Zusammenhänge und Hinweise auf. Es wird in ganz verschiedene Richtungen gesucht und dabei stoßen Hunter und Garcia auf unterschiedliche Aspekte. Einige bringen sie in ihrem Fall weiter, bei anderen vermuten sie, dass es sie weiter bringt, anderes deutet einfach auf noch weiter Kriminelle hin. Immer enger zieht sich das Netz zu, um den Täter, aber auch um die Personen, die an den Ermittlungen beteiligt sind. Ein Wettlauf gegen die Zeit und gegen Gegner, die man nicht kennt.
Aber auch die Brutalität war in gewisser Weise faszinierend und erschreckend zugleich. Man erlebt in Krimis und Thrillern ja so einiges und auch durch die Werke von Chris Carter, die ich schon kenne, war ich vorbereitet auf das, was da kommen könnte. Dennoch gibt es hier noch mal neue Aspekte, neue Arten von Gewalteinwirkungen und Ideen im Kopf des Täters. Zumindest für mich war einiges doch neu und so wurde ich immer wieder überrascht von den Dingen, die bei den Ermittlungen oder Autopsien ans Licht kamen. Die Beschreibungen sind stellenweise sehr detailliert und ausgebaut, so dass man sich viele Szenen sehr bildhaft und lebendig vorstellen kann. Für schwache Nerven ist auch dieses Buch also nichts. Es wird sehr blutig, eklig und erschütternd.

Auch die Geschichte um die Ermittler geht Stück für Stück weiter. Für mein Empfinden stand es in diesem Buch nicht so sehr im Mittelpunkt, es wurden einig Dinge noch mal aufgegriffen, die man bereits aus den anderen Büchern kennt – wobei ich Band 10 z.B. auch vor Band 1 gelesen habe, daher weiß ich nicht, ob deswegen für mich mehr doppelt gewesen ist. Man bekommt zumindest einen gewissen Eindruck von den Polizisten und ihrer Zusammenarbeit. Durch die Komplexität der Ermittlungen und des Falles an sich, fand ich es auch nicht schlimm, dass man nicht so viel Neues zu Hunter und Garcia erfährt. Ich hatte trotzdem den Eindruck ausreichend von ihnen zu erfahren.

Fazit

Ein brutaler, spannender und intensiver Thriller, der mich von Beginn an mitgenommen hat. Es geht schon sehr erschreckend und blutig los und auch wenn sich die Todesursachen der Opfer nicht gleichen, so ist doch keine weniger gewaltsam oder erschreckend. Mir haben besonders die vielseitigen Ermittlungsansätze und die Ermittlungen an sich gut gefallen. Es wurde niemals langweilig sondern Stück für Stück erschreckender, umso mehr man erfahren hat. Es war definitiv nicht mein letzter Thriller von Chris Carter.

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