[gelesen] Die stille Bestie von Chris Carter

©Ullstein
Die stille Bestie
Ein Hunter und Garcia Thriller 6
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Autor: Chris Carter
erschienen September 2015
448 Seiten
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Ullstein
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Grausamkeit kennt keine Grenzen

Ein neuer Fall für Robert Hunter, der eigentlich ganz andere Pläne für die nächste Zeit hatte…
Lucien Folter wurde festgenommen und wird beschuldigt grausame Taten begangen zu haben. Robert und er kennen sich bereits seit Studientagen und können nicht nur im jeweils anderen, sondern auch in anderen Menschen besser lesen, als die meisten anderen. Nun ist es an Robert herauszufinden, was wirklich passiert ist, denn Lucien ist nur bereit mit Robert über die Dinge zu sprechen, die er weiß, um der Wahrheit auf die Spur zu kommen.

Es fällt mir ein wenig schwer, das Buch richtig zu bewerten. Da ich erst den 10. Band und dann diesen hier gelesen habe, kannte ich natürlich die darauf folgenden Entwicklungen schon, wodurch ein paar der Spannungsmomente weg waren. Allerdings ist das ja nicht die Schuld des Autoren, denn normalerweise liest man Reihen ja in der richtigen Reihenfolge. Da ich jedoch erst im Nachwort von Band 10 entdeckt hatte, dass die Bände aufeinander aufbauen, war ich neugierig auf die Vorgeschichte und wollte sie noch lesen.

In diesem Buch „ermittelt“ Robert Hunter ohne seinen Partner Carlos Garcia. Statt ihm hat er das FBI an der Seite und muss auf seinen eigentlich wohlverdienten Urlaub verzichten. Durch den persönlichen Bezug zum Fall, rückt Roberts Geschichte auch immer wieder in den Fokus der Handlung und man erfährt einiges über ihn und seine Vergangenheit. Dadurch kann man ihn als Detective noch besser einschätzen und weiß, warum er auf einige Themen recht empfindlich reagiert und wieso sich manche Dinge bei ihm einfach entwickelt haben, wie sie es getan haben.

Der Schreibstil von Chris Carter hat mir wieder gut gefallen. Das Tempo war nicht ganz so hoch, da es in weiten Strecken der Geschichte nicht um akut gefährdete Opfer ging und damit der Zeitdruck auf allen Seiten nicht so enorm. Die Belastung lag hier eher auf der psychischen Ebene, denn der Killer ist sehr intelligent und spielt gern Spielchen, um zu bekommen, was er will. Die Details, die dabei ans Licht kommen, sind wieder geprägt von Blut, Gewalt und Skrupellosigkeit. Und auch wenn es wirklich erschreckend war, wozu Menschen fähig sind, war die Überraschung auf meiner Seite eben nicht so riesig, da ich aus dem zehnten Band ja bereits wusste, wie hemmungslos und durchdacht die Taten verübt werden.

Besonders spannend empfand ich dann den dritten Abschnitt des Buches, in dem es richtig um Leben um Tod ging und nicht nur um die Taten, die bereits in der Vergangenheit liegen. In den ersten zwei Dritteln der Geschichte werden die grausamen Verbrechen des Täters aufgerollt, man reist zurück in die Zeit, in der er mit dem Morden begonnen hat und erfährt über einige der Taten anschauliche Details. An Brutalität und Grausamkeiten wird wieder nicht gespart, wobei die Intensität für mich persönlich beim Lesen dieses Mal nicht ganz so hoch war, wie in den anderen beiden Büchern der Reihe. Interessant waren diese Passagen schon, da man nun noch mehr Hintergrundwissen und Zusammenhänge zu den Dingen bekommt, die in „Jagd auf die Bestie“ hier und da erwähnt werden.

Fazit

Ein interessanter Thriller voller Grausamkeiten und erschreckender Details über die einzelnen Morde. Für mich persönlich war die Intensität beim Lesen nicht ganz so hoch, auf der einen Seite weil ich den zehnten Band schon kannte, auf der anderen Seite, weil man viel in die Vergangenheit reist und der Zeitfaktor den Ermittlern nicht so im Nacken sitzt. Da ich die Bücher in der falschen Reihenfolge gelesen habe, habe ich mir selbst einiges vorweg genommen und möchte auf eine direkte Sternebewertung an dieser Stelle verzichten.

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