[gelesen] No Return 3. Gebrochene Herzen von Jennifer Wolf

©Impress
Gebrochene Herzen
No Return 3
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Autorin: Jennifer Wolf
erschienen August 2018
275 Seiten, eBook
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hier gehts zum Verlag
Impress(Carlsen)
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#Shanian ♥

Achtung: 3. Band der No Return-Reihe. Spoiler zu Band 1 und 2 vorhanden.

Nachdem in den ersten zwei Bänden vorrangig die Geschichte von Drew und Tony erzählt wird, ist nun Shane die Hauptfigur. Er und sein Love Interest Fabian sind bereits aus den anderen Bänden bekannt. Ihr Kennenlernen und auch ihr Monate später stattfindendes Wiedersehen waren bereits Teil der Geschichte, auch wenn Tony und Drew als vorherige Ich-Erzähler immer nur einen Teil davon mitbekommen haben. Ebenso zeigte das Ende des zweiten Bandes bereits ein wenig, wie sich die Geschichte von Shane und Fabian entwickeln wird.

Zeitlich setzt „Gebrochene Herzen“ im Geschehen des zweiten Bandes ein. Im Schnelldurchlauf schildert Shane ein paar Ereignisse rund um die Tour und Anton. Sein Kennenlernen mit Fabian, welches er nicht vergessen kann, liegt bereits zurück.
Dabei ist es notwendig, die ersten Bände zu kennen, da Shane geradezu durch die Geschehnisse rauscht, ohne dass eindeutig erwähnt wird, wie viel Zeit jeweils vergeht und was es mit der ganzen Anton-Geschichte auf sich hat.

Shane war mir schon zuvor sehr sympathisch. Er war vor allem Drew ein treuer Freund, geduldiger Zuhörer und Geheimnisbewahrer. Nun würde er genau so eine Person selbst brauchen, allerdings ist er selbst von seinem Gefühlschaos viel zu durcheinander. Allerdings hat Shane eine total tolle Familie, die ihn unterstützt und ihm zuhört, als er bereit ist, sich zu öffnen. Dank der Ich-Perspektive – die zwischen ihm und Fabian wechselt – gibt er intensive Einblicke in seine Gedanken und Bedenken.

Fabian plagen ganz andere Sorgen. Seine Vergangenheit hat ihn schwer geprägt. Das Leben des Weltstars birgt viele Schwierigkeiten, die nicht mit seinem Dasein vereinbar scheinen.
Den inneren Kampf, den beide ausfechten, aber auch das Ringen miteinander, um Verständnis und Zuneigung, habe ich gern verfolgt – und innerhalb eines Tages verschlungen.
Neben vielen gefühlvollen Passagen gibt es auch wieder viele spaßige Momente – diese Band kann einfach nie ernst bleiben.

Zielstrebig steuert das Buch auf die Szene zu, die bereits vom Ende von „Versteckte Liebe“ bekannt ist. Und endet dann wenige Tage später mit einem großen Knall. Erneut gelingt Jennifer Wolf so ein fieser Cliffhanger, dass ich auch Band 4 sofort lesen möchte.

Das einzige, was mich an dem Buch stört:
Fabian spricht schlecht Englisch – nein, das stört mich nicht, mir geht es da selbst nicht besser, ich würde wohl ähnlich stammeln wie er. Aber die Art, wie das Thema im Buch verarbeitet ist, finde ich etwas schwierig.
Man stelle sich vor, dass Shane fließend Englisch spricht und Fabian in einfachen Worten und verdrehter Grammatik antwortet. Soweit, so gut. Aber nun schildert ja auch der Amerikaner Shane seine Erlebnisse auf Deutsch. In seinen Gesprächen mit Fabian werden dessen englische Aussagen dann in verdrehtem Deutsch wiedergeben, was an einigen Stellen keinen Sinn ergibt, da dabei Fehler eingebaut werden, die er auf Englisch gar nicht gemacht haben kann.
Ein Beispiel:
„Ich hatte Twitter gelöscht von mein Handy. Mir tut so leid.“ (Kapitel 2)
Mein, meinem… my phone. Es gibt keinen Grund, daraus eine grammatisch falsche Aussage zu machen?! Gleiches gilt für I’m sorry, was Fabian, der offensichtlich problemlos jede sexuelle Anspielung versteht, wohl sagen können wird. Fabians wörtliche Rede scheint mir recht willkürlich verdreht geschrieben, um die Aussage, wie süß sein falsches Englisch ist (Shanes Meinung), zu unterstützen.
Wenn allerdings Fabian der Ich-Erzähler ist, werden seine eigenen Worte in fehlerfreiem Deutsch dargestellt – klar, in seinen Gedanken macht es ja auch Sinn. Dabei sagt er aber teilweise sehr komplexe, verschachtelte Sätze und schwierige Wörter, bei denen ich mich frage, wie er das mit seinem offensichtlich doch eingeschränkten Kentnissen ausgedrückt haben will. Das hätte man sicher insgesamt besser lösen können.
Zu dem ganzen Sprach-Kauderwelsch passt, dass Shane deutsche Redewendungen benutzt („ein alter Mann ist doch kein D-Zug“).

Fazit

Abgesehen von der Sprachbarriere – deren Vorhandensein ich nachvollziehbar finde und die die zwei hin und wieder in Verständigungsschwierigkeiten bringt –, deren Umsetzung ich aber nicht komplett gelungen finde, hat mir die Geschichte gut gefallen. Shane und Fabian sind ähnlich süß wie Drew und Tony, aber auch ebensolche Drama-Queens. Witzige, gefühlvolle und ernste Passagen wechseln sich ab und gipfeln in einem fiesen Cliffhanger.

Ganz knappe 5 Möhrchen.

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