Rezension: Die Sterngefallene von Jo Schneider

Die Unbestimmten 5
 Die Sterngefallene

Autorin: Jo Schneider
erschienen November 2017
ISBN: 978-3-646-30047-5 
Zum Verlag → Dark Diamonds (Carlsen)
© Dark Diamonds
berührend und dramatisch, aber auch zäh und verworren
Achtung: 5. Band der Reihe. Es sind inhaltliche Spoiler zu
den Vorgängern vorhanden!
Die Reihe war für mich ein Auf und Ab. Die Grundidee fand
ich von Anfang an total spannend und Zianth und selbst der fiese Aster waren
mir schon im ersten Band schnell sympathisch. Doch oft zog sich die Handlung,
kam nicht recht voran und führte die Figuren auf immer neue, langwierige
Irrwege. Auch das Finale reiht sich hier ein, sodass ich Anmerkungen aus den
vorherigen Rezensionen nur nochmal wiederholen kann:
– Es gibt im Grunde keine Rückblicke. Bei dieser komplexen
und verworrenen Geschichte ist es daher nicht einfach, über Monate immer wieder
den Anschluss zu finden. Zwar sprechen die Figuren häufig von „damals“, führen
die Ereignisse aber in der Regel nicht weiter aus, sodass die Erinnerungslücken
auch nicht aufgefüllt werden. Erneut hätte ich mir zumindest ein
Personenregister gewünscht, besser noch einen kleinen Personenglossar, wer zu
welchem Volk und auf welche Seite gehört, denn:
– es sind so unglaublich viele handelnde Figuren und immer
wieder kommen neue hinzu. Es gibt nicht nur all die verschiedenen Vertreter der
unterschiedlichen Völker, sondern dazu auch noch eine Vielzahl an Göttern, die
teilweise schon mal erwähnt wurden, teilweise erst jetzt auftauchen. Dadurch
wird es unglaublich kompliziert und verwirrend. Jeder hat andere Absichten und
Ziele und ich habe irgendwann den Überblick verloren, welcher Gott was will und
auf welcher Seite er steht.
Das Buch beginnt wieder mit den zwei bekannten
Handlungssträngen, Aurils Weg sowie Zianths Gruppe, die nebeneinander ablaufen,
im Verlauf der Geschichte aber, zumindest vorrübergehend, zusammenfinden. Die
Erzählweise aus den unterschiedlichen Perspektiven wird beibehalten.
Die Handlung des Finales kommt mit vielen Überraschungen
daher. Dadurch gibt es immer wieder sehr spannende Passagen, aber leider auch
erneut zähe Abschnitte, da die Figuren vor Erreichen ihrer Ziele immer wieder
zurückgeworfen werden und neue, unerwartete Schwierigkeiten überstehen müssen. Dabei wurde
es mir insgesamt fast zu viel. Die Welt wird immer fantastischer. Es gibt immer
neue unerwartete Hintergründe einiger Figuren. Immer spektakulärere Lösungen für die Probleme. Immer wieder brutale, blutige Schlachten.
Was mir an diesem Band aber unglaublich gut gefallen hat,
war das Zusammenspiel von Aster und Zianth. Lange hat sich ihre Verbindung
angedeutet, doch erst im vierten Band sind die zwei sich etwas näher gekommen.
Diese ruhigen, gefühlvollen Momente zwischen den beiden habe ich in all dem
Chaos sehr genossen. Sie sind unglaublich süß zusammen.
Beide haben über die Reihe hinweg eine enorme Veränderung durchgemacht. Während Aster aufgetaut ist, sich geöffnet hat und tatsächlich auch freundlich sein kann, ist Zianth vom zarten, scheuen Mädchen zu einer unglaublich starken Frau gewachsen.
Überhaupt ist das ganze Zusammenspiel der Reisegefährten um
Aster und Zianth toll. Die sehr facettenreichen Charaktere haben sich auf ihrer
Reise zusammengerauft. Sie kämpfen füreinander, doch die kleinen und großen
Neckereien können sie trotzdem nicht lassen – was teilweise zu witzigen
Dialogen führt.
Das Ende habe ich zwiegespalten erlebt. Für einige
Charaktere gibt es ein gutes Ende, einen versöhnlichen Abschluss. Doch bei
anderen Figuren bleiben noch Fragen offen. Auch das Schicksal der Welt scheint
mir nicht abschließend geklärt.
Fazit
Die Unbestimmten waren für mich eine Reihe mit Höhen und
Tiefen. Immer wieder gab es spannende, spektakuläre Szenen, aber auch viele
langwierige Momente, wenn die Figuren auf ihrer Reise nicht so recht
vorankamen, lange Pausen machten oder immer neue Irrwege bewältigen mussten. Auch das Finale kommt mit dieser Mischung daher: Spannung,
Dramatik, Gefühl, aber auch Rückschritte und Verwirrung. Dabei zog es sich für
mich an einigen Stellen, während es gleichzeitig immer überirdischer wurde und
mir die Lösung für das Problem nach dem langen Weg, den die Figuren dafür gehen
mussten, fast zu „einfach“ war. Leider bleiben am Ende noch ein paar Fragen
offen.

Ich danke dem Verlag für das bereitgestellte Rezensionsexemplar.

       

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