Rezension: Die Staubgeborene von Jo Schneider

Die Unbestimmten 1
 Die Staubgeborene

Autorin: Jo Schneider
erschienen Mai 2017
ISBN: 978-3-646-30033-8 
© Dark Diamonds
 Reihenauftakt, der neugierig macht

Die 19-jährige Zianth arbeitet in einer dunklen Miene. Als
sie einen seltenen Stein findet, scheint sich ihr Schicksal zu wenden, denn
dieser ist der Fahrschein in die Freiheit – dachte Zianth zumindest. Denn bei
dem Kampf um den Edelstein erwachen Kräfte in ihr, die sie von nun an erlernen
und kontrollieren soll. So wird sie zwangsweise Schülerin der Magie in Andholme.
Zwar blüht Zianth bei dieser neuen Aufgabe förmlich auf, ihr Lehrer, der
griesgrämige Winteralb Aster, macht ihr das Leben allerdings schwer. Doch Zianth
kämpft Tag für Tag und entwickelt dabei ungeahnte Fähigkeiten…
Insgesamt hat mir die Geschichte gut gefallen. Die
entworfene Welt scheint komplex, bisher erfährt Zianth – und mit ihr der Leser
– aber nur einen kleinen Teil davon. Mythen um Götter, verborgene Völker, eine
bunte Welt der Alben und die Magie – es ist ein vielfältiges Setting, in dem
vieles bisher nur angedeutet wird. Weit über die Grenzen von Andholme kann
Zianth noch kaum hinausschauen, und so erfährt sie vieles erstmal nur aus Büchern
und Erzählungen.
Dank des bildhaften Schreibstils lässt sich die etwas
düstere Welt leicht vorstellen. Erzählt wird aus der personalen Sicht von
Zianth, sodass man an ihren Gedanken und Gefühlen teilhaben und ihre
Entwicklung in ihrem neuen Leben nachvollziehen kann.
Obwohl die Geschichte viele spannende Passagen hat, zog sich
das Buch für mich leider streckenweise sehr. Zianths Ausbildung ist zwar
interessant, vieles wird aber sehr ausführlich beschrieben, ohne dass es
richtig vorangeht. Ich hätte mir das ganze etwas kompakter gewünscht.
Allerdings fand ich die Geschichte auch zu keinem Zeitpunkt wirklich
langweilig. Zianths Weg ist abwechslungsreich und immer wieder gibt es
überraschende Wendungen.
Überhaupt ist Zianth eine spannende Figur. Die junge Frau
wirkt körperlich wie ein Kind, als sie die Mienen verläst. Niemand nimmt sie
ernst und sie muss viel Spott und Häme ertragen. Doch Zianth beißt sich durch.
Ihre schlagfertigen, frechen Antworten machen sie sympathisch. Auch von ihrem
fiesen Lehrer lässt sie sich nicht einschüchtern.
Aster ist ohnehin ein Fall für sich. Er wirkt kühl und
distanziert und je länger Zianth ihn kennt, desto mysteriöser wird er. Trotzdem
war mir der griesgrämige Kauz, der etwas eigenwillige Unterrichtsmethoden
verfolgt, nicht unsympathisch.
Am Ende bleiben noch viele Fragen offen. Zianths Weg hat
gerade erst begonnen.
Faszinierende Welt, in der es noch viel zu entdecken
gibt. Zianth ist eine sympathische Protagonistin, die sich im Laufe des Romans
stark entwickelt. Leider fehlt der Handlung teilweise etwas Tempo, sodass es
einige zähe Passagen gibt. Allerdings gibt es auch immer wieder spannende und
überraschende Abschnitte. Ich freue mich auf den zweiten Teil.


Ich danke dem Verlag für das bereitgestellte Rezensionsexemplar.

3 Gedanken zu „Rezension: Die Staubgeborene von Jo Schneider“

  1. Huhu Anja,
    ich kann dir nur zustimmen, dieses Buch war ein highlight für mich. Nie hätte ich erwartet wie gut es werden würde. Ich habe sogar schon Band 2 gelesen und kann dir diesen nur empfehlen denn Band 2 toppt den ersten Band um Längen 😉

    Viele Grüße
    Line

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