[gelesen] Die Lichtbringende von Jo Schneider

Die Unbestimmten 3
 Die Lichtbringende

Autorin: Jo Schneider
erschienen Juli 2017
ISBN: 

978-3-646-30035-2

© Dark Diamonds
überwiegend zäh, zu wenig Tempo, zu wenig Spannung

Achtung: 3. Band der Reihe. Inhaltliche Spoiler zu den
Vorgängern vorhanden.
Nachdem ich bereits bei Band 1 (→Die Staubgeborene) und Band 2 (→der Namenlose) zwischen spannenden und
zähen Passagen hin und her getrudelt bin, erging es mir nun bei Band 3 wieder
genauso, was ich nun aber als recht ermüdend empfunden habe.
Die zwei parallel verlaufenden Handlungsstränge werden
weitergeführt. Eine Verknüpfung findet erneut nicht statt. Rückblicke gibt es nur
wenige.
Zwar haben beide Handlungsorte drängende Fragen und
spannende Ereignisse, insgesamt zieht es sich aber leider ziemlich.
Zudem nimmt die Anzahl an Figuren immer weiter zu. An beiden
Handlungsorten treffen die Protagonisten auf immer neue Figuren, die zwar alle
interessant sind, weil jede etwas besonders kann oder einem ungewöhnlichen Volk
angehört, mir sind es aber fast schon ein paar zu viele Namen. Dabei finde ich
viele der Charaktere total faszinierend. Nicht nur ihre Optik ist besonders,
Zianths Reisegefährten haben auch charakterlich alle so ihre Eigenarten – von
grimmig bis zu albern, sodass es zu ebenso witzigen wie auch ernsten Gesprächen
kommt.
Auch die ohnehin schon komplexe Welt erhält immer neue Details. Pflanzen mit verschiedenen Wirkstoffen und allerlei Getier,
welches den Reisenden nicht immer wohngesonnen ist, begegnet den Figuren auf ihrem Weg. Dabei ist ein Waldbewohner ungewöhnlicher als der Folgende.
Und so zieht die Gruppe um Zianth immer weiter, begegnet immer neuen Gefahren, die überwunden werden müssen, und immer
neuen Weggefährten.
Was die Handlung angeht, habe ich aber das Gefühl, dass es
nicht richtig vorwärts geht. Vielleicht würde eine Karte hier helfen, um den
tatsächlichen Weg nachzuvollziehen, aber gerade bei der Gruppe um Zianth habe
ich nicht das Gefühl, dass sie ihrem Ziel bereits näher gekommen sind. Zianth
selbst erfährt zwar einiges über das Volk, vom dem sie abstammt und auch die
Beziehung zu einigen ihrer Gefährten ändert sich, ein Ende scheint aber noch
lange nicht in Sicht.
Bei der Gruppe um Auril spitzt sich die Situation zwar
allmählich zu, trotzdem bleibt noch viel Zeit für Gefühlsduselei. Dabei habe
ich nicht den Eindruck, dass Auril und seine Freunde die Situation verbessert
haben, eher zieht nun noch neues Unheil auf.
Und so bleibt auch am Ende wieder alles offen.
Nachdem die Figuren nun zwei Bände unterwegs waren,
dabei immer neuen Schwierigkeiten begegnet sind und neue Reisebegleiter
getroffen haben, ermüdet mich ihre Reise inzwischen etwas. So richtig kommt die
Handlung nicht voran. Es gibt zwar spannende, dramatische und auch gefühlvolle
Passagen, doch viele Abschnitte empfand ich als sehr langwierig. Trotzdem ist
die Neugier, wie es weitergeht, noch da.

Ich danke dem Verlag für das bereitgestellte Rezensionsexemplar.

4 Gedanken zu „[gelesen] Die Lichtbringende von Jo Schneider“

  1. Hi Anja!

    Ich bin gerade aufgrund des Titels "Die Lichtbringende" bei deiner Rezi hängen geblieben 🙂 Irgendwie hat der Titel was und klingt schön, aber deine Rezension beschreibt ja dann leider eher ein ermüdendes Auf und Ab. Gerade so zähe Strecken zwischendurch können doch ganz schön schlauchen. Schade eigentlich, denn auch die Titel der ersten beiden Bände klingen sehr schön. Aber wie ich deiner Rezi entnehme erging es dir da auch schon so, dass du zwischen Spannung und Zähflüssigkeit hin und her geschwankt bist.

    Liebe Grüße
    Laura

    1. Hallo Laura,
      ja, irgendwie schon… Den ganzen Weltenentwurf finde ich total spannend, auch die vielen unterschiedlichen Chraktere sind toll (mal davon abgesehen, dass es inzwischen arg viele sind). Der bestehende Konflikt ist eigentlich auch spannend. Aber es geht halt nicht voran… Ich hoffe auf den nächsten Band.
      LG anja

  2. Hallo Anja,

    vielen Dank für dein Feedback. Du bist mit dieser Ansicht nicht allein! 🙂 Ich hoffe, Band 4 kann das wieder ein wenig ändern. So oder so habe ich die Kritik aber in meinem aktuellen Projekt nutzen können und hoffentlich auch gut umgesetzt.

    Liebe Grüße
    Jo

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