[gelesen] Stefanie Lahme – Das Glück ist einen Flügelschlag entfernt

 ©Ullstein

Das Glück ist einen Flügelschlag entfernt

Autorin: Stefanie Lahme
erschienen August 2017
ISBN: 9783958182059
gefühlvoll und viel vom wundervollen Irland

Urlaub – die schönste Zeit des Jahres. Lukas freut sich
schon einige Wochen auf seine Auszeit in Irland. Seine Reiseroute,
Ausflugsziele und Übernachtungsmöglichkeiten hat er detailliert geplant und
übersichtlich festgehalten. Auch wenn sein Urlaub anders beginnt, als es
ursprünglich gedacht war, ist er guter Dinge, dass er mit seiner Planung viele
schöne Momente erleben wird.
Als er auf der Fähre auf Jo trifft, verändert sich die
Aussicht auf die nächsten Wochen in Irland auf einen Schlag. Obwohl die beiden
auf den ersten Blick so gar nicht zueinander passen, gewinnen sie bei einem
Quiz ein Ferienhaus – gemeinsam. Chaos, Unstimmigkeiten und gereizte Nerven sind
da vorprogrammiert und trotzdem lassen sich beide auf das Abenteuer ein – Ausgang
ungewiss.

Der Schreibstil von Stefanie Lahme ist angenehm und
flüssig. Anschauliche, detaillierte Beschreibungen lassen die wundervollen Schauplätze
lebendig werden. Ich konnte mir beim Lesen sehr gut vorstellen, wie die Natur aussieht,
mal übervölkert von Touristen, mal ganz einsam und idyllisch. Irland liegt
nicht am anderen Ende der Welt, dadurch kennt man sicher die eine oder andere
Ecke von Bildern. Ich war selbst noch nicht in Irland, hätte jetzt aber auf
jeden Fall Lust, selbst mal hin zu reisen und die schönen Gegenden zu
entdecken.
Besonders schön fand ich, dass die Ausflüge mit der
persönlichen Entwicklung der beiden Protagonisten gekoppelt wurden. Jo und
Lukas sind beide mit ganz eigenen Zielen nach Irland gekommen. Nun versuchen
sie, ihre Pläne zu kombinieren und sich gegenseitig ihre Art des Reisens und Erlebens
näher zu bringen. Es ist schön, die beiden dabei zu begleiten. Durch ihre
vielen Unterschiede gibt es immer mal Reibereien, Neckereien und öfter was zu
lachen. Die Reise als eine Art Wettstreit zu gestalten, gibt dem ganzen noch
mal eine ganz andere Note. Wer am Ende die meisten perfekten Tage organisiert
hat, wird an dieser Stelle natürlich nicht verraten. Das muss jeder Leser für
sich herausfinden.
Durch den personalen Erzähler bekommt man einen guten
Überblick über die Handlung. Die meiste Zeit der Geschichte verbringen Lukas
und Jo gemeinsam. Doch auch die Passagen, in denen die Protagonisten allein
unterwegs sind, werden so beleuchtet. Man lernt Lukas und Jo nach und nach
besser kennen und ich fühlte mich die gesamte Zeit sehr nah dran. Die lebhafte
Erzählweise macht es leicht, das Reisefeeling auf sich wirken zu lassen.
Im Verlauf der Geschichte werden die Gedanken und Gefühle
von Lukas und Jo beleuchtet, auch wenn die beiden nicht aus der Ich-Perspektive
berichten. Dadurch wird für den Leser deutlich, was in ihnen vorgeht und sie
sich wünschen. Jo und Lukas sind sich in vielen Dingen ähnlicher, als sie
selbst ahnen. Ihre Vorurteile, Zweifel, Ängste und manchmal auch der fehlende
Mut halten sie davon ab, sich dem anderen zu öffnen und über die Sachen zu
sprechen, die sie wirklich bewegen.
Seine Mauern kann man eben nicht von einen Tag auf den
anderen ablegen, dadurch bleibt die Entwicklung in der Handlung nachvollziehbar
und authentisch. Was hinter dem Geheimnis steckt, das bereits im Klappentext
angedeutet wird, habe ich sehr früh geahnt, das war auf der einen Seite
hilfreich um Andeutungen zu verstehen, auf der anderen auch schade, weil man
einfach nicht so überrascht war, wie Lukas.
Eine schöne Geschichte mit viel Gefühl, den ganz
persönlichen Ängsten, mit denen Jo und Lukas zu kämpfen haben und wunderschöner
Natur, die Lust auf Urlaub macht und den Protagonisten die Augen öffnet.

Vielen Dank an die Autorin und den Verlag für das
bereitgestellte Rezensionsexemplar!

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