[gelesen] Dear Enemy von Kristen Callihan

Rezensionsexemplar

© LYX
Between Us 1
Dear Enemy
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Kristen Callihan
erschienen im Mai 2021
512 Seiten
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LYX

unterhaltsames Gezanke

Als Teenager waren sie Nachbarn – und Feinde. Nun, zehn Jahre später, wird Macon Delilahs Arbeitgeber, nachdem ihre Schwester Macon bestohlen hat und Delilah diese Tat gutzumachen versucht. Kaum begegnen sie sich, blüht die alte Feindschaft wieder auf. Allerdings wecken beide noch viel mehr Gefühle ineinander…

Ich habe bereits Bücher der Autorin gelesen, die mir gut gefallen haben. Da ich grundsätzlich ganz gern Enemies-To-Lovers-Geschichten lese, war ich auf ihre neue Reihe gespannt.

Delilah war mir schnell sympathisch. Sie ist eine liebevolle, fürsorgliche Tochter und Schwester, die das Wohl ihrer Familie über ihre eigenen Wünsche stellt. Ich mochte ihre Schlagfertigkeit und wie sie ihre Mitmenschen reizt, wenn sie sich ungerecht behandelt fühlt. Eigentlich ist sie eine starke, toughe Frau. Nur in Bezug auf Macon verliert sie diese Stärke – denn bereits in ihrer Jugend hat er jede ihrer Schwächen erkannt und in die Wunde gestochen. Die Begegnung mit ihm bringt alle Erinnerungen an die vergangenen Unsicherheiten zurück und sorgt immer wieder dafür, dass Delilah in die alten Muster verfällt, wenn er ebendiese schmerzlichen Punkte berührt. Dennoch bietet sie auch ihm die Stirn und versteht es, ihn gezielt auf die Palme zu bringen.
Besonders gefallen hat mir Delilahs Leidenschaft fürs Kochen und ihre Intention dahinter.

Macon ist inzwischen ein erfolgreicher Schauspieler, der gerade einen schweren Schicksalsschlag erlitten hat. Welche Probleme seine Kindheit begleitet haben, hat er niemandem erzählt, auch wenn ihn die Schatten der Vergangenheit nach wie vor einholen. Das Wiedersehen mit Delilah spricht auch bei ihm alte Wunden an, allerdings kann er seine Schwächen besser verbergen. Auch er weiß genau, wie er Delilah mächtig ärgern kann, auch wenn er dabei teils nicht ahnt, welche tiefen Verletzungen er damit zurückholt.

Die Handlung beginnt mit viel lockerem Gezanke und etlichen verbalen Schlagabtauschen, wobei von Anfang an viel geflirtet und nicht an sexuellen Anspielungen gespart wird. Die beiden sind ganz unterhaltsam, auch wenn das Geschehen zunächst recht oberflächlich bleibt.
Bedingt durch die neue Nähe beginnen beide Charaktere sich zu verändern. Sie beschäftigen sich mit der Vergangenheit, den alten Gefühlen und neu entstehenden Emotionen. Dabei gibt es einige Ereignisse aufzuarbeiten und Missverständnisse aus dem Weg zu räumen. Je mehr die beiden sich öffnen und ernste Gespräche führen, statt sich nur zu streiten, desto tiefgreifendere Ängste und Verletzungen werden aufgedeckt.
Allerdings gibt es dabei ein paar Themen, die irgendwie eine Rolle spielen und letztlich doch nur am Rande behandelt werden. Gerade auch die Thematik um Delilahs Schwester, die eigentlich zentrale Position einnimmt, kommt mir insgesamt zu kurz.

Auch nennenswerte Nebenfiguren gibt es eigentlich nicht. Zwar lebt noch ein Leibwächter mit im Haus, der zunächst in einigen Szenen auftaucht, dann aber immer mehr im Hintergrund verschwindet, obwohl ich auch über ihn gern noch mehr gelesen hätte. Macons Umfeld bleibt ansonsten völlig außen vor. Und auch Delilahs Familie hat nur kurze Gastauftritte, sodass sich tatsächlich die meisten Szenen in Macons Haus abspielen, wo sie entweder miteinander agieren oder übereinander sinnieren. Wechselnde Ich-Perspektiven geben dabei einen Einblick in die sich verändernde Gefühlslage, bevor beide bereit sind, tatsächlich auch darüber zu sprechen.

Fazit

Viel Streit, viel Flirterei, viele Missverständnisse und verletzte Gefühle, aber leider nur wenige Überraschungen. Delilah und Macon sind ganz unterhaltsam und in dem Moment, wo sie sich öffnen und miteinander die Vergangenheit aufarbeiten, bekommt die Handlung ein wenig mehr Tiefe. Allerdings bleiben trotzdem einige Themen nur angerissen, während viele Andeutungen den Verlauf recht offensichtlich machen.

Ich danke dem Verlag sowie NetGalley für das bereitgestellte Rezensionsexemplar.

2 Gedanken zu „[gelesen] Dear Enemy von Kristen Callihan“

  1. Liebe Anja,

    vielen Dank für die schöne Buchvorstellung. Das Buch klingt nach einem unterhaltsamen Buch für Zwischendurch. Ich lese ja auch total gerne Enemies-to-lovers. Idol habe ich von der Autorin schon gelesen und fand es echt gut 😀

    Liebe Grüße
    Jenny

    1. Huhu Jenny,
      wenn du die Idols mochtest, gefällt dir Dear Enemy bestimmt auch 😉
      Ich werde sicher auch den nächsten Band der Reihe lesen.
      Viele Grüße
      Anja

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