[gelesen] Wie die Stille vor dem Fall. Zweites Buch von Brittainy C. Cherry

Rezensionsexemplar

©LYX
Wie die Stille vor dem Fall. Zweites Buch

Chances-Reihe 2.2
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Autorin: Brittainy C. Cherry
erschienen November 2020
399 Seiten
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LYX/Bastei Lübbe
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wieder gefühlvoll, nicht mehr so düster

Achtung Fortsetzung! Die Geschichte von Landon und Shay geht weiter, Vorwissen ist auf jeden Fall nötig, um der Handlung folgen zu können und die Entwicklungen der Charaktere und zwischen ihnen zu verstehen. Meine Rezension enthält kleine Spoiler in Bezug auf „Wie die Stille vor dem Fall. Erstes Buch“.

Wenn man jemanden von ganzem Herzen liebt, heißt das noch lange nicht, dass es einen auch zwingend glücklich machen muss. Der Weg, den Shay und Landon bereits gegangen sind, war alles andere als leicht. Tiefe Dunkelheit, viele Probleme und Zweifel haben sie begleitet, auch wenn es immer wieder schönere und leichtere Momente gab. Und auch ihr weiterer Weg wird alles andere als einfach, denn nur weil man sich nach einem anderen Menschen sehnt, heißt es noch lange nicht, dass derjenige zu einem zurückfindet.

Nachdem ich den erste Teil der Geschichte rund um Landon und Shay verschlungen hatte, wollte ich unbedingt wissen, wie es mit den beiden Protagonisten weitergeht. Dass zwischendurch etwas passiert sein muss, was sie entzweit und sie sich erst Jahre später wiedersehen, dass wusste man bereits aus dem Buch „Wie die Ruhe vor dem Sturm“, in dem es ja vorrangig um Greyson und Eleanor ging.
So war es dann nicht verwunderlich, dass es in der Geschichte einen Zeitsprung gab, in dem die Charaktere vollends dem Teenager bzw. dem jungen Erwachsenenalter entwachsen und im Verlauf der Handlung dann Anfang 30 sind. Bevor es zu diesem Sprung kommt, beginnt das Buch jedoch nur mit einem geringen zeitlichen Abstand zum Ende des ersten Bandes von „Wie die Stille vor dem Fall“. Man erlebt gemeinsam mit den Protagonisten einige Passagen aus ihrem gemeinsamen Weg, kann Nachrichten lesen, die sie sich hin und her schicken und verfolgen, wie es zunehmend schwieriger wird für sie.

Der Schreibstil war erneut sehr mitnehmend und flüssig zu lesen. Die zahlreichen Emotionen der Protagonisten waren aufgrund der beiden Ich-Perspektiven wieder greifbar. Ich mochte die detaillierten Einblicke in ihre Gedankenwelt und auch in ihre Leben an sich, die sich sowohl vor, als auch nach dem größeren Zeitsprung ziemlich verändert haben. Es läuft nicht immer alles gut und nach wie vor zeigen beide nicht jedem ihrer Gegenüber, was wirklich in ihnen vorgeht. Ich empfand es insgesamt jedoch als deutlich weniger düster. Im Auftakt der Geschichte um Landon und Shay waren sehr viele bedrückende, dunkle Gedanken enthalten, die zum Großteil der Depression geschuldet waren, die immer wieder thematisiert wurde. Ich fand das Thema sehr gut und nachvollziehbar eingearbeitet, es hat das Buch aber auch nicht besonders leichtgängig gemacht und oft nachdenklich und traurig gestimmt. Auch in diesem Band spielt das Thema zwar weiterhin eine Rolle, jedoch in einer anderen Intensität, so dass ich es hier als nicht mehr so mächtig und niederschmetternd empfunden habe. Es kann eben auch einen Weg hinaus geben.

Man trifft einige liebgewonnene Figuren wieder, so wie Mima, Rain und Hank, es kommen aber auch noch weitere Personen dazu, die mal eine kleinere, mal eine größere Rolle für den Verlauf der Handlung spielen. Ich mochte die alten und noch immer stabilen Freundschaften unglaublich gern. Wenn man so viel miteinander erlebt hat, ist es von unschätzbarem Wert, diese Menschen noch immer an seiner Seite zu haben. Außerdem mag ich auch Rains Art, sich so dezent „gar nicht“ einzumischen. 😉 Zumindest behauptet sie das eben meistens, bevor sie dann doch irgendwas ausplaudert oder unternimmt.
Die Interaktion der Charaktere hat mir wieder gut gefallen. Man spürt sofort, dass Landon und Shay viel verbindet, auch nachdem sie sich einige Jahre nicht gesehen haben. Aber da ist eben nicht nur Wiedersehensfreude, sondern auch viel Frust, Schmerz, Trauer um Verlorenes und Unsicherheit. In ihrer Kommunikation wird deutlich, dass sie im Kern ihres Wesens die gleichen Menschen geblieben sind, aber sie haben sich entwickelt, sind erwachsener geworden, sind an ihren Herausforderungen gewachsen und bewerten einige Dinge inzwischen etwas anders. Und doch war immer spürbar, dass sie eben nicht völlig neue Ansichten haben und ihr Herz noch immer am rechten Fleck sitzt, wenn auch umgeben von einigen Schutzmauern. Neben einigen der bereits aus dem ersten Band bekannten Themen, rückt nun auch die Schauspielerei und das Leben im Rampenlicht mit in den Fokus. Immer unter Beobachtung zu stehen, macht viele Sachen nicht leichter und man perfektioniert seine Masken, damit niemand sieht, was wirklich in einem vorgeht – größtenteils interessiert es ja auch niemanden.

Insgesamt auf jeden Fall wieder eine sehr gefühlvolle Geschichte, in der man die Charaktere intensiv begleitet und ihren weiteren Weg verfolgen kann. Es gibt Stolpersteine und Probleme, aber auch Sonnenscheinmomente und Hoffnung. Alles in allem nicht so düster und bedrückend, wie der erste Band, für mich persönlich daher aber eben auch nicht ganz so intensiv vom „Mitleiden“ mit den Personen. Was nicht heißt, dass ich es wieder so düster hätte haben wollen. Aber es geht einem einfach anders nah. Ich habe mich sehr für die Figuren gefreut, dass es hier deutlich mehr positive und erfreuliche Augenblicke gab, auch wenn längst nicht alles super und einfach ist.
Ein schöner Abschluss der Reihe ist es in jedem Fall.

Ich danke dem Verlag für das bereitgestellte Rezensionsexemplar.

4 Gedanken zu „[gelesen] Wie die Stille vor dem Fall. Zweites Buch von Brittainy C. Cherry“

  1. Hallo liebe Dana,
    wie du ja weißt, bin ich auch ein großer Fan der Bücher von B.C. Cherry. Da ich die Reihe vermutlich auch noch lesen möchte, habe ich jetzt mal zum Fazit runtergescrollt. Ich freue mich, dass dir dieser Band auch wieder so gut gefallen hat. Dass die Geschichte hier nicht ganz so düster und bedrückend verlaufen ist, würde ich jetzt auch nicht als so schlimm empfinden. Vielleicht ist das sogar ein Vorteil (?)
    Wie wir festgestellt haben werde ich ja erstmal eine andere Reihe der Autorin beginnen. Aber diese Reihe steht dank deiner begeisterten Meinung sehr weit oben auf der Wunschliste :o)

    Ganz liebe Grüße
    Tanja :o)

    1. Hallo Tanja,
      ich glaube schon, dass es für dich eher ein Vorteil ist, dass das Buch nicht auch so düster ist. Vielleicht ist dir Band eins sogar zu düster 😉 Mal sehen, ob du die Reihe mal lesen wirst, dann müssen wir da auf jeden Fall drüber sprechen! 🙂 Vielleicht zieht ja schon bald das nächste Cherry Buch bei dir ein, ich bin auf jeden Fall auch schon gespannt, wie dir dein Weihnachtsgeschenk gefallen wird, das Buch kenn ich selbst ja auch noch nicht.
      Liebe Grüße
      Dana

  2. Liebe Dana,

    vielen Dank für die schöne Buchvorstellung. Schön, dass dich auch der zweite Band so begeistern konnte. Die Bücher stehen auf jeden Fall schon auf meiner Wunschliste, da ich sehr gespannt bin auf Landon und Shays Geschichte.

    Liebe Grüße
    Jenny

    1. Hallo Jenny,
      lass mich unbedingt wissen, wenn du dann mit der Reihe beginnen solltest! Ich bin wirklich gespannt, wie es dir gefallen wird. 🙂
      Liebe Grüße
      Dana

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