[gelesen] Nordlichtglanz und Rentierglück von Ana Woods

Rezensionsexemplar

© Impress
Nordlichtglanz und Rentierglück

Ana Woods
erschienen im Oktober 2020
254 Seiten
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Impress/ Carlsen

Tolles Wintersetting – Fernwehbuch

Zoey lebt in New York. Da ihre Familie Geld hat, mangelt es ihr an nichts. Bis sie zu ihrem Schutz in Finnland versteckt wird, ohne Beseitz, ohne Kontakt zu ihrer Familie. An Finnland gefällt ihr nichts auf der Rentierfarm, außer vielleicht ihr neuer „Cousin“ Shane, der zwar nett anzusehen ist, Zoey aber ununterbrochen auf die Palme bringt.

Das Buch hat mich vor allem aufgrund des Handlungsortes angesprochen: Lappland im tiefsten Winter. Die Rentierfarm und das ländliche, teils abgeschiedene Leben werden toll beschreiben. Da wird Schnee und Kälte schon fast schön. Besonders gefallen hat mir auch der Ausflug in einen berühmten finnischen Ort – hätte ich dieses Jahr nicht eh schon Fernweh, hätte dieser Roman es auf jeden Fall geweckt.

Auch die Story hat mir durchaus gefallen. Allerdings habe ich auch ein paar kleinere Kritikpunkte. Diese betreffen vor allem Hauptfigur Zoey, die sich immer wieder ziemlich naiv verhält. Sie befindet sich im Zeugenschutzprogramm. Ihr Wunsch, Kontakt zu ihrem alten Zuhause zuhaben, ist nachvollziehbar. Allerdings leistest sie sich eine absolute Dummheit, die auch wirklich dämlich gewesen wäre, wenn nicht noch ganz viel Unglück hinzu gekommen wäre. Abgesehen davon, ist mir Zoey im Verlauf aber durchaus sympathisch geworden – was am Anfang gar nicht der Fall war. Sie ist ein verwöhntes, reiches Mädchen, dass keinerlei Vorstellung von einem „normalen“ Leben hat. Als eine Frau aus der Küche kommt, hält sie diese ganz selbstverständlich für die Köchin. Weil ja jeder normale Haushalt eine bezahlte Köchin hat… Zum Glück verändert sie sich im Verlauf stark und packt auch mit an.

Die eingebaute „verbotene Liebe“ war ganz niedlich, wenn auch in ihrer Art und ihrem Verlauf wenig überraschend. Und auch sonst kommt das Buch nur mit wenig Unerwartetem daher, sondern punktet vor allem mit den tollen Landschaftsbeschreibungen und ganz viel Wintergefühl.
Gerade am Ende gab es einige Beschreibungen, die mir viel zu knapp waren und dadurch sehr eigenwillig wirkten.

Fazit

Als Einstimmung für die kalte Jahreszeit und zur Vergrößerung des Fernwehs der perfekte Roman. Ich mochte Zoeys „Gastfamilie“ total gern, das Leben auf der Rentierfarm ist toll dargestellt. Mit Zoey habe ich immer mal gehadert. Am Anfang mit ihrer Art, wie sie immer wieder das verwöhnte Mädchen herauskehrt, später auch mit ihrer Naivität. Allerdings macht sie eine große Entwicklung durch und wurde mir im Verlauf sympathischer. Die Lovestory ist süß, auch wenn die Geschichte insgesamt wenig überraschend ist.

Ich danke dem Verlag sowie NetGalley für das bereitgestellte Rezensionsexemplar.

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