[gelesen] SchneeSturmKüsse von Ellen McCoy

Rezensionsexemplar

©
SchneeSturmKüsse
Verliebt in Silver Creek
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Autorin: Ellen McCoy
erschienen November 2018
Selfpublishing
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Elvira Zeißer/ Ellen McCoy

gefühlvolle Wintergeschichte

Nachdem Beth ihren Job verloren hat, will sie sich eine Auszeit bei ihren Eltern gönnen. Doch dort kommt Beth gar nicht an. Ein Schneesturm zwingt sie, in dem kleinen Dörfchen Silver Creek halt zu machen. Zuflucht findet sie dort in einem alten Hotel bei dem grimmigen Richard.
Dieser will Beth mit aller Macht auf Abstand halten. Doch Beth lässt sich nicht so leicht abwimmeln…

Beth, Anfang 30, hat klare Vorstellungen von ihrem Leben, doch nichts davon will so richtig klappen. Auch von ihrem Traummann hat sie ein recht genaues Bild, doch dieser ist bisher nicht am Horizont aufgetaucht. Ihre schlagfertigen, biestigen Kommentare haben mir gut gefallen. Diese Seite an Beth war mir sympathisch, wohingegen ich ihren Zwang, in jeder Lebenslage perfekt gestylt zu sein, recht anstrengend fand. Manchmal schießet sie mit ihrem Zynismus etwas übers Ziel hinaus und sie kann sich nur schwer von ihren Vorurteilen lösen. Sie wirkt auf den ersten Blick sehr oberflächlich, allerdings beginnt sie immer mehr, über sich nachzudenken.
Richard ist von seiner Vergangenheit gezeichnet. Er lebt absichtlich zurückgezogen und abgeschottet, sodass ihn die Zwangsunterbringung von Beth tierisch nervt. Beth stellt für ihn die Verkörperung vieler Dinge dar, die er hinter sich gelassen hat. Auch er kann sich nur langsam von seinen festgefahrenen Absichten trennen.
Meine Sympathie bröckelte in einer Szene, in der er offensichtlich gar nicht von seiner Vergangenheit gelernt hat…

Beth und Richard können sich anfangs nicht ausstehen. Immer wieder kommt es zu hitzigen Wortgefechten, die insgesamt recht amüsant sind, vor allem da ja bereits absehbar ist, das sich die Stimmung zwischen beiden irgendwann drehen wird.
Den Weg dahin fand ich spannend zu verfolgen. Während Beths Leben von Anfang an recht offen für den Leser einsehbar ist, ist Richard ein einziges Rätsel. Nach und nach findet Beth mehr über ihn, seine Vergangenheit und seine Motive heraus. Diese Auflösung kam absolut unerwartet.
Gleichzeitig kommt Beth bei den Begegnungen mit Richard auch ins Grübeln, ob ihre ursprüngliche Vorstellung von ihrem Leben wirklich das ist, was sie am Ende glücklich machen wird…

Der Handlungsverlauf ist insgesamt eher vorhersehbar. Kleine Irrungen und Wirrungen sorgen aber immer mal wieder für hochkochende Emotionen.
Dabei wird die Handlung überwiegend aus der personalen Sicht von Beth erzählt, sodass es vor allem Einblicke in ihre Gedanken und Gefühle gibt. Dazwischen gibt es immer wieder kürzere Abschnitte aus Richards Sicht.

Allerdings ist SchneeStürmKüsse nicht nur eine Liebesgeschichte. Das Buch greift auch tiefgründigere Themen auf. Wie schnell man sich über Fremde ein Urteil bildet. Dass Vorurteile sich selten bestätigen, wenn man bereit ist, hinter die Fassade zu schauen. Und, dass Vorstellungen vom eigenen Leben nicht in Stein gemeißelt sein müssen, wenn einem auf einem scheinbar völlig falschen Weg etwas begegnet, was einen glücklich machen kann.

Fazit

SchneeStürmKüsse ist eine schöne Liebesgeschichte, die mit viel Gefühl daherkommt. Beide Figuren haben Ecken und Kanten und waren mir nicht durchweg sympathisch, sie entwickeln sich aber im Verlauf der Handlung aufgrund der Ereignisse, nehmen Kritik auf und arbeiten an sich. Der Handlungsverlauf ist insgesamt recht vorhersehbar, Richards Vergangenheit konnte mich allerdings überraschen. Zudem regt das Buch zum Nachdenken über eigene Vorurteile und unrealistische/ festgefahrene Vorstellungen vom Leben an.

 

Ich danke der Auorin für das bereitgestellte Rezensionsexemplar.

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