[gelesen] Eine Fackel im Dunkel der Nacht von Sabaa Tahir

Elias & Laia 2
Eine Fackel im Dunkel der Nacht

Autorin: Sabaa Tahir
erschienen November 2016
ISBN: 978-3-8466-0038-2
© one
tolle Fortsetzung voller Action, Dramatik & Überraschungen

Achtung – Teil 2 der Reihe. Inhaltliche Spoiler zum
Vorgänger sind vorhanden!
Da die Kenntnis des ersten Teils zwingend notwendig ist,
verzichte ich auf eine Inhaltsangabe. Die spannende Geschichte von Elias &
Laia geht nahtlos weiter.
Da ich Teil 1 zuvor nochmal gehört/ gelesen hatte, fiel mir
der Einstieg leicht. Dabei muss ich aber sagen, dass ich das Buch zunächst so
angelesen hatte und feststellte, dass meine Erinnerungslücken so groß sind,
dass ich die Auffrischung brauche, um der Handlung ohne Ablenkung (wie war das?
was war da passiert…?) folgen zu können.
Es war auf jeden Fall die richtige Entscheidung: Obwohl ich
alle Details parat hatte, hatte ich nicht das Gefühl, durch langwierige
Rückblenden gelangweilt zu werden. Insgesamt fand ich die Rückblicke eher
spärlich gesetzt und so gut in die Handlung eingebunden, dass es an
verschiedenen Stellen immer mal hierzu, mal dazu kleine Erinnerungen gab (die
mir nach 1,5 Jahren auf keinen Fall mehr gereicht hätten). Dabei werden die
vorangegangenen Ereignisse an vielen Stellen nur angerissen und selten
detailliert ausgeführt, wenn Laia beispielsweise zum wiederholten Male jemandem
ihre Geschichte und Vergangenheit berichten muss.
Der Erzählstil wird prinzipiell beibehalten. Während in Band
1 Elias und Laia die Erzähler waren, kommt nun mit Helena eine dritte
Ich-Perspektive hinzu. Abwechselnd erfährt der Leser, was die drei Hauptfiguren
gerade erleben und welche Gedanken und Gefühle sie dabei beschäftigen. Zudem
halten sich die drei teilweise an verschiedenen Orten auf, sodass man einen
guten Überblick über die Ereignisse innerhalb des Imperiums erhält.
Elias und Laia sind mir sympathisch wie eh und je. Laia hält
tapfer an ihrem Ziel fest, ihren Bruder zu befreien. Dabei weckt sie auf der
langen Reise ungeahnte Kräfte in sich – aufgeben kommt nicht infrage –, und
auch zum Kämpfen ist sie gezwungen, auch wenn es ihr schwer fällt, andere,
Gegner oder nicht, zu verletzten.
Elias ist… einfach Elias. Auf der einen Seite der
überlegte, strategische Kämpfe und auf der anderen Seite so fürsorglich,
aufmerksam und absolut loyal.
Und dann ist da nun noch Helena. Mit ihrer Innenperspektive
kommen ganz neue Aspekte hinzu. Zum einen erfährt man durch ihre Perspektive
viel über die Pläne der Verfolger sowie über die Kommandantin, Marcus und die
Entwicklung des Imperiums. Bei Helena war ich hin und hergerissen: Mal mochte
ich sie, mal störte mich ihre blauäugige Treue zum Imperator. Allerdings wird
ihre innere Zerrissenheit sehr nachvollziehbar dargestellt und es war interessant
ihre Entwicklung, und auch ihre Aufdeckungen, zu verfolgen.
Die Geschichte ist von Beginn an sehr spannend: Elias und
Laia befinden sich auf der Flucht, die Jäger dicht auf den Fersen. Doch nicht
nur ihre Verfolger sorgen für Gefahr, auch andere Hindernisse stellen sich den
beiden in den Weg. Es gib viele actionreiche Szenen und noch mehr Dramatik und
Gefühl.
Allerdings ist die Geschichte auch recht brutal und blutig.
Vor allem mit Marcus als Imperator kommt es zu vielen grausamen Szenen, die
Sabaa Tahir – wie auch den Rest der Handlung – anschaulich, detailliert
beschreibt.
Da nicht jede Figur mit offenen Karten spielt, hat das Buch
einige Überraschungen und unerwartete Wendungen zu bieten. Ein Ereignis jagt
das nächste, das Tempo ist insgesamt sehr hoch. Vorhersehbar ist die Geschichte
wirklich an keiner Stelle und so fällt es schwer, das Buch wieder aus der Hand
zu legen.
Doch so gefesselt ich war und so spannend ich es fand, an
einigen Stellen bin ich beim Lesen doch unruhig geworden, weil es mir nicht
schnell genug ging: Es kommt auf dem Weg immer und immer wieder neues Unheil
auf die zwei liebgewonnenen Protagonisten zu und ich fieberte darauf hin, zu
erfahren, wie es ihnen ergeht, ob ihr Plan aufgeht. Aber durch immer neue
unerwartete Ereignisse und Perspektivwechsel wurde das Erreichen des Ziels
wieder verzögert und die Anspannung weiter gesteigert. Selten habe ich mir
gewünscht, ein Buch möge endlich enden und mich erlösen, hier war es an einigen
Stellen dann doch so. Und gleichzeitig war ich aber enttäuscht, als das Ende
kam, denn ich möchte am liebsten sofort weiterlesen. Zwar hat die Geschichte
keinen so schlimmen Cliffhanger wie Band 1, dennoch sind erst wenige Fragen
beantwortet, nur wenige Intrigen aufgelöst und vieles ist noch ungewiss.
Unglaublich spannende Fortsetzung mit immer neuen
Überraschungen. Die sympathischen Hauptfiguren sehen sich vielen Gefahren
gegenüber und nicht jeder kann überleben. Dramatik, Action und verschiedene
Gefühle sorgen für abwechslungsreiche fesselnde Lesestunden. Dabei war die
Anspannung beim Lesen so groß, dass ich mir das Ende herbeigesehnt habe und
dennoch enttäuscht war, als es dann kam – wann geht es weiter?


Ich danke dem Bastei Lübbe Verlag und Blogg dein Buch für das bereitgestellte Rezensionsexemplar.
Band 3 / 4
 
?
Die Herrschaft der Masken
2015
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2017

4 Gedanken zu „[gelesen] Eine Fackel im Dunkel der Nacht von Sabaa Tahir“

    1. Für mich war es auf jeden Fall die richtige Entscheidung, auch wenn das Buch mit 500 Seiten natürlich nicht gerade kurz ist. Die Mischung aus Lesen und Hören (Spotify) war daher für mich super, hat nicht ganz so viel "Zeit gekostet" und ich bin mit einem besseren Gefühl an Band 2 gegangen 🙂
      LG anja

  1. Huhu Anja,
    hach, ich muss sagen diese Reihe gehört zu meinen absoluten Lieblingsreihen. Ich hatte so große Erwartungen nachdem mir Band 1 unglaublich gut gefallen hat. Doch ich finde die Autorin schaffte es sogar noch den ersten Band ein wenig zu toppen.

    Ich hoffe jetzt das wir nicht wieder zu lange auf Band 3 warten müssen, dass wäre echt fies :/

    Viele Grüße
    Line

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