[gelesen] Lilienfeuer von Alexandra Monir

Lilienfeuer

Autor: Alexandra Monir
erschienen September 2015
Verlag: cbj
ISBN:  978-3-570-40274-0

 © cbj
interessante, aber leider vorhersehbare Geschichte mit
toller Protagonistin


Als Imogen Rockford 10 Jahre alt ist, sterben ihre Eltern.
Das Mädchen wächst in der Folge bei einem befreundeten Ehepaar und deren
Tochter in den USA auf – fern ab von ihrer adligen, englischen Verwandtschaft,
zu der Imogen jeglichen Kontakt abbricht, um nicht an die schrecklichen
Ereignisse erinnert zu werden. Doch 7 Jahre nach dem Unglück holt die
Vergangenheit den Teenager. Imogen wird konfrontiert mit einer großen
Verantwortung und mysteriösen Geheimnissen, die sich um ihre
Familiengeschichte, und sie selbst, ranken…
Imogen ist die Ich-Erzählerin der Geschichte und eine sehr angenehme
Protagonistin. Die 17-jährige erinnert sich an ihr Leben und schildert
zurückliegende Ereignisse. Die Perspektive ermöglicht dabei intensive Einblicke
in ihre Gedanken, gibt allerdings nur einen eingeschränkten Blick auf die
Handlung, wodurch zunächst viele Fragen offen bleiben.
Mit ihrer freundlichen, hilfsbereiten Art ist mit Imogen
schnell sympathisch gewesen. Trotz ihrer neuen Machtposition scheucht sie das
Personal nicht herum und bleibt der bodenständige Teenager.
Die Grundgeschichte ist sehr interessant: Das kleine
Mädchen, das auf dramatische Weise seine Eltern verliert und als Jugendliche an
den Ort zurückkehren muss. Das Kind, das einst eine ungewöhnliche Gabe an sich
entdeckte, welche danach nicht mehr auftrat. Ein Teenager, der plötzlich ein
angesehenes Herrenhaus führen muss und sich in der adligen Gesellschaft und vor
der Presse behaupten muss.
Gespickt mit mysteriösen Ereignissen bietet die Handlung
spannende Momente zum Miträtseln, was um Imogen herum passieren mag. Auch an
verschiedensten Emotionen mangelt es der Geschichte nicht.
Leider bietet die Handlung dabei nur wenige Überraschungen.
Viele Wendungen sind früher oder später vorhersehbar, sodass die richtig
dramatischen Momente ausblieben. Ich habe die ganze Zeit das Gefühl, schon
einmal eine ähnliche Geschichte gelesen zu haben, kann mich aber nicht genauer
erinnern.
So ist Lilienfeuer zwar eine angenehme Lektüre, die sich
aufgrund des bildhaften, flüssigen Schreibstil auch recht zügig lesen lässt, es
konnte mich aber nicht vollständig packen und in seinen Bann ziehen. Hin und
wieder gab es kleine Passagen, die ich es etwas langatmig empfunden habe,
während sich die Ereignisse am Ende überschlagen und alles viel zu schnell und
einfach abläuft.
Sympathische Protagonistin und interessante
Grundidee, die zwar viel Konfliktpotential und vielfältige Emotionen bietet,
aber etwas mehr Spannung und Überraschungen vertragen hätte.

4 Gedanken zu „[gelesen] Lilienfeuer von Alexandra Monir“

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