 ©Ullstein/Hörbuch Hamburg | Der Totenkünstler Ein Hunter und Garcia Thriller 4 . Autor: Chris Carter Sprecher: Uve Teschner erschienen März 2013 Hörbuch, gekürzte Lesung: 427 Minuten . hier geht’s zum Verlag → Ullstein . |
blutig, brutal, wieder spannend
Es handelt sich zwar um den vierten Band der Reihe, man kann die Thriller aber auch unabhängig voneinander lesen, die Fälle sind in sich abgeschlossen, nur die Geschichte der Ermittler geht Stück für Stück weiter.
In Los Angeles wird wieder gemordet und das auf sehr brutale und zugleich künstlerische Art und Weise. Denn der Täter bringt seine Opfer nicht einfach nur um, er zerstückelt sie und formt aus den Körperteilen gruselige Figuren. Die Zeitabstände zwischen den Morden sind gering, es ist also Eile geboten, damit der Täter nicht noch weiter zuschlagen kann. Für Hunter und Garcia gibt es daher wieder einige Rätsel zu lösen, um dem Verbrecher Stück für Stück näher zu kommen.
Auch wenn es dieses Mal ein gekürztes Hörbuch war, so hat mir die Geschichte wieder gut gefallen. An einigen Stellen hatte ich zwar den Eindruck, dass es dort im Buch sicher noch ein paar mehr Erklärungen und Entdeckungen gegeben hätte, insgesamt hatte ich aber nicht das Gefühl etwas Wichtiges zu verpassen.
Die Stimme von Uve Teschner finde ich sehr geeignet für diese düsteren, brutalen Handlungen. Das dunkle Timbre unterstützt die Atmosphäre und bringt die spannenden, erschreckenden Passagen sehr gut rüber. Die Geschichte wird ausdrucksstark und intensiv gelesen und ich freue mich schon auf weitere Hörbücher.
Über die beiden Ermittler Hunter und Garcia erfährt man in den Büchern immer unterschiedlich viel. Dieses Mal gab es nicht so sehr viele Informationen, oder sie wurden rausgekürzt. Mich hat das jetzt nicht so gestört. Ich habe die beiden schon auf einige Fälle begleitet und auch so geht es mir in Thrillern eigentlich ja eher um den Fall, der zu lösen ist. Trotzdem sind die beiden ein tolles Ermittlerduo, sie ergänzen sich gut, sind blitzgescheit und machen ihre Arbeit gut, ohne dabei zu vergessen, dass sie selbst auch nur Menschen und damit nicht unfehlbar sind.
Nach und nach sammeln die Detectives Informationen, kombinieren die herausgefundenen Aspekte miteinander, beobachten, forschen und sind immer hellwach bei der Befragung von Zeugen, Angehörigen oder Angestellten. Manche Spuren verlaufen im Sande oder führen einfach nicht zum Ziel, andere Hinweise machen zwar zunächst keinen großen Sinn, sind dann im großen Ganzen aber teilweise ausschlaggebend und geben den nötigen Wink zum Täter. Es wird im Verlauf komplexer und verstrickter, es werden Verbindungen aufgedeckt, die zunächst nicht klar und auch nicht unbedingt zu erwarten waren. Ich empfand es als spannend die Ermittler auf ihrem Weg zu begleiten und mit ihnen dem Verbrecher immer weiter auf die Spur zu kommen.
Durch die Perspektivwechsel erlebt man den Täter hautnah und erhält Einblicke in die grausamen Morde und Verstümmlungen, ohne dabei direkte Hinweise auf die Identität oder das Motiv zu bekommen. Diese Passagen sind sehr brutal und düster, erschreckend aber auch fesselnd. Ohne dass man zu viel vorweg genommen bekommt, hat man einen kleinen Wissensvorsprung gegenüber den Polizisten. Das komplette Ausmaß der Tat und der „künstlerischen Darbietung“ erlebt man dann jedoch wieder gemeinsam mit den Ermittlern. So bleibt man zwischendurch gespannt, was der Mörder dieses Mal mit der Skulptur zu sagen haben wird und wie er vorgegangen ist.
Fazit
Ungekürzt wäre die Geschichte bestimmt noch etwas intensiver und gruseliger gewesen, mir hat das Hörbuch aber trotzdem gut gefallen. Es war wieder spannend, blutig, brutal und trotz all der Grausamkeiten etwas anderes, als die anderen Geschichten rund um das Ermittlerduo. Chris Carter lässt sich jedes Mal etwas anderes einfallen, wie wie Verbrecher vorgehen oder was sie dann aus den Opfern so machen. Durch die angenehme Stimme wird man gut mitgenommen und die düstere Stimmung wird unterstützt. Es war ganz gewiss nicht das letzte Buch/Hörbuch der Reihe, das ich mir vorgenommen habe.
