Rezensionsexemplar
![]() © Carlsen | Vampirherz Academy of Blood and Fangs 1 Anna Lukas erschienen im Februar 2025 342 Seiten . hier gehts zum Verlag → Carlsen |
Auftakt mit Längen
Phileas zieht seit Jahren als Vampirjäger durch die Straßen. Durch eine Freundin landet er auf der Academy of Blood and Fangs in Rumänien, einer Schule für Vampirjäger.
Dort begegnet er Reyva Van Helsing, die die Academy besuchen muss, obwohl sie mit Vampiren gar nichts zu tun haben will. Phileas hasst Reyva vom ersten Moment an. Doch sie sind gezwungen, zusammenzuarbeiten, denn wer die Prüfung nicht besteht, stirbt.
Ich mag Fantasygeschichten, in denen bekannte Wesen ungewöhnliche Eigenschaften bekommen. So fand ich es auch hier spannend, die Besonderheiten der Vampire sowie die Jagdmethoden zu entdecken.
Gern hätte ich mehr über die Academy erfahren, erscheint das Prinzip doch etwas eigenwillig: Geübte Jäger und völlige Neulinge werden in den gleichen Kursen und Techniken unterrichtet und müssen sich bereits nach kurzer Zeit im Kampf gegen echte Vampire beweisen. Lernen sie nicht schnell genug, sterben sie halt direkt. Pech gehabt.
Witzig ist die Einbindung bekannter Figuren – so ist Reyva Van Helsing nicht der einzige Charaktere mit einem bekannten Nachnamen. Hier sind noch andere Nachkommen berühmter Vampirjäger anzutreffen.
Reyva ist eine sympathische Protagonistin. Sie liebt es zu backen und besucht die Schule nicht freiwillig. Sie ist einfallsreich und loyal ihren Freunden gegenüber.
Phileas hingegen benimmt sich die meiste Zeit ziemlich ätzend. Nach erschütternden Ereignissen in seiner Kindheit, geht er wütend durch die Welt – wütend auf die Vampire und wütend auf Reyva, die gar nicht versteht, woher der Hass ihr gegenüber kommt.
Die wechselnden Ich-Perspektiven gegen einen Einblick in die Gefühlswelt der beiden, die sich mit Fortschreiten der Handlung langsam zu wandeln beginnt.
Gestört hat mich, dass die Charaktere in ihrem Denken sehr starr und festgefahren sind. Phileas kann seine Vorbehalte Reyva gegenüber nur schwer ablegen, auch nachdem er sie besser kennengelernt hat. Aber es gibt noch eine weitere Sache, die Phileas eigentlich zeigen sollte, dass die Welt nicht so schwarz-weiß ist, wie er sie sich ausmalt, dennoch hält er an seinen Ansichten fest.
Die Handlung hat actionreiche und blutige Kapitel zu bieten, schließlich gehört der Kampf um Leben und Tod zur Ausbildung der jungen Erwachsenen dazu. Trotz einiger Wendungen konnte mich die Handlung allerdings nicht durchweg fesseln.
Das dramatische Ende macht aber durchaus neugierig, ob die Charaktere doch noch bereit sind, umzudenken.
Fazit
Blutige Vampir-Fantasy mit kleinen Wendungen aber auch einigen Längen und einem garstigen Protagonisten, der mir das Lesen mit seiner anstrengenden Art erschwert hat.
Ich danke dem Verlag für das bereitgestellte Rezensionsexemplar.