Rezensionsexemplar
© One | A thousand heartbeats Der Ruf des Schicksals . Kiera Cass erschienen im September 2024 656 Seiten . hier geht’s zum Verlag → One / Lübbe . |
nicht super, nicht schlecht
Vor vielen Jahren habe ich die Selection-Reihe gelesen, die mir mal mehr, mal weniger gut gefallen hat.
A Thousand Heartbeats klang nach einer spannenden Idee, konnte mich aber leider nicht fesseln.
Erzählt wird die Geschichte abwechselnd aus der Ich-Perspektive von Annika und Lennox, wobei die Kapitel sehr kurz gehalten, sind, sodass es viele schnelle Wechsel gibt, die einen Einblick in ihre sehr unterschiedlichen Leben gibt. Bis sich ihre Wege zum ersten Mal kreuzen und man auch an ihren Gedanken über den jeweils anderen teilhaben kann.
Annika soll verheiratet werden. Ihr Verlobter ist eine der unsympathischsten Figuren, die mir je in Büchern untergekommen ist. Auch Annika kann ihn nicht leiden und wird bei nahezu jeder Begegnung der beiden wütend über sein Verhalten. Zum Schutz des Königreiches ist sie aber bereit, ihr Schicksal anzunehmen.
Lennox gehört zu einer verborgenen Gruppe von Menschen, die ihr Königreich zurückerobern wollen. Er ist ein ausgebildeter Soldat, der die Befehle seines Anführers – wenn auch teils widerwillig – befolgt.
Eine Prüfung und Lennox unbedingter Wunsch, etwas an seiner Lebenssituation zu verändern, führt die Wege von Lennox und Annika zusammen. Zunächst können sie sich nicht ausstehen. Annika glaubt Lennox kein Wort und ist gleichzeitig tief verletzt über seine Taten.
Es soll nicht ihre einzige Begegnung bleiben…
Den Wandel in den Gefühlen der Figuren, speziell bei Annika, konnte ich nicht nachvollziehen. Sie hat so viele Gründe ihn zu hassen. Sie bekämpfen sich. Und schon im nächsten Moment denkt sie an Liebe.
Bei zwei weiteren Charakteren hat mich ihr Stimmungswandel gestört – oder eher, wie ähnlich und extrem er abgelaufen ist: Eigentlich bin ich nett, aber wenn ich dich nicht haben kann, werde ich zum Monster/ Feind…
Und dann ist da ja auch noch Annikas Verlobter, der total nervig ist und plötzlich zu säuseln beginnt, wie toll er Annika findet. Dass sie ihm dies nur eine Sekunde abkauft, hat mich ziemlich an ihr zweifeln lassen… Allerdings werden ihre Gedanken (speziell dem Verlobten gegenüber) ohnehin als sehr schwankend und wechselhaft beschrieben.
Spätestens ab der Hälfte der Geschichte ist das Ende absolut klar. Spannung kommt daher nicht so richtig auf. Eher zieht sich die Handlung insgesamt ziemlich und ich habe einen Teil des Konflikts nicht verstanden, weil es immer nur entweder oder aber nie ein Und gab und sich mir die Gründe dafür nicht erschließen konnten.
„Ein packender und hochromantischer Fantasy-Standalone“, heißt es bei luebbe.de. Allerdings gibt es keinen Funken Magie oder auch nur die Andeutung von übernatürlichen Wesen. Vielmehr ist es eine Liebesgeschichte in einem erfundenen, altertümlich anmutenden Land. Im Krieg kommen Schwerter, aber auch Schusswaffen zum Einsatz. Die Fortbewegung erfolgt mithilfe von Pferden und Schiffen. Moderne Technik gibt es nicht.
Statt Fantasy gibt es politische Intrigen, royale Machtkämpfe, skrupellose Herrscher und unbedachte Mitläufer.
Es gibt eine Wendung, die mich überraschen konnte, wobei ich sie nicht ganz schlüssig fand.
Und so habe ich das Buch zwar gelesen und fand es nicht schlecht, aber irgendwie auch nicht richtig gut. Und definitiv viel zu lang, dafür dass dann doch gar nicht so viel passiert.
Das Ende ist für die großen Probleme, die hier bewältigt werden müssen, zu knapp beschrieben.
Fazit
Dadurch, dass die Gefühlsentwicklung der Charaktere für mich zu abrupt war, fand ich die Liebesgeschichte auch schwer nachfühlbar. Das Buch hat einige Längen, an anderen Stellen werden die Ereignisse zu schnell abgehandelt. Große Spannung kommt leider nicht auf und auch Wendungen gibt es leider nur wenige. Zwar liest sich das Buch relativ zügig, richtig packen konnte es mich aber nicht.
Ich danke dem Verlag für das bereitgestellte Rezensionsexemplar.
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