[gelesen] Selection: Die Kronprinzessin von Kiera Cass

© Fischer
Selection 4
Die Kronprinzessin
.
Autorin: Kiera Cass
erschienen 06/2015 (HC), 10/2017 (TB)
400 Seiten
.
hier geht’s zum Verlag
Fischer Sauerländer

anfangs gewöhnungsbedürftig

Achtung: 4. Band der Selection-Reihe

„Die Kronprinzessin“ spielt etwa 20 Jahre nach den Ereignissen der ersten drei Teile. Seit dem Ende von „der Erwählte“ wurden Ehen geschlossen, Kinder gezeugt und Veränderungen im Land, die sich bereits angedeutet hatten, in Gang gesetzt.
Vorwissen ist daher auf jeden Fall notwendig. Immer wieder wird auf die Ereignisse von Maxons Casting Bezug genommen – denn seine Tochter, Prinzessin Eadlyn, muss nun ebenfalls ein Casting abhalten und erfährt dabei immer wieder Details über das Kennenlernen ihrer Eltern.

Anfangs konnte ich mit Eadlyn nicht viel anfangen. Sie wirkt unglaublich kalt und verschlossen, verwöhnt und überheblich. Sie merkt lange Zeit gar nicht, wie selbstbezogen sie ist, die Ereignisse bewirken bei ihr allerdings einen Wandel. Sie beginnt über sich und ihr Umfeld nachzudenken. Das Konstrukt Liebe macht ihr Angst, nur langsam kann sie sich ihren Kandidaten ein wenig öffnen. Da sie die neue Ich-Erzählerin ist, lässt sie die Leser dabei an ihren Gedanken zum Casting und den Teilnehmern, aber auch über sich selbst, teilhaben.

Die Castingteilnehmer sind sehr unterschiedlich. Manche der jungen Männer spielen kaum eine Rolle, andere lernt Eadlyn schon etwas näher kennen. Dabei bietet dieser Band mit seinem offenen Ende bereits die Möglichkeit, zu spekulieren, welcher Kandidat am Ende möglicherweise ihr Herz gewinnt. Noch halte ich zwei Figuren für möglich und bin daher gespannt auf die weiteren Entwicklungen.

Etwas befremdlich finde ich die Umgangsformen zwischen einigen Figuren und frage mich, wie viel davon der Übersetzung geschuldet ist. So tauchen viele bekannte Charaktere aus den ersten Bänden wieder auf, die Eadlyn entsprechend bereits seit ihrer Geburt kennen. Trotzdem wird in einer Tour gesiezt und immer wieder der umständliche Titel benutzt, was den eigentlich engen, freundschaftlichen, beinahe familiären Kontakt irgendwie abkühlt.

Fazit

Mit Eadlyn musste ich erst warm werden. Sie wirkt extrem gefühlskalt und egoistisch. Nach und nach bröckelt ihre Fassade etwas und der Druck, unter dem die 18-jährige steht, wird ebenso deutlich wie ihre Ängste. Im Verlauf gibt es ein paar überraschende Wendungen. Das offene Ende ist recht dramatisch gehalten. Ich bin gespannt, ob ich mit meinen Vermutungen, wie das Casting für Eadlyn ausgehen könnte, richtig liege.


Schreibe einen Kommentar

(Kommentare werden von uns freigeschaltet.)

Mit dem Absenden des Formulars werden deine Nachricht sowie dein Name und deine Webseite (freiwillige Angaben) gespeichert. Weitere Informationen findest du in der Datenschutzerklärung.