[gelesen] Du und ich und das Leuchten des Sommers von Lily Oliver

Rezensionsexemplar

© Droemer Knaur
Du und ich und das Leuchten des Sommers

New York Summers 2
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Lily Oliver (Alana Falk)
erschienen im Juni 2022
400 Seiten
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hier geht’s zum Verlag
Droemer Knaur
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emotional & anders

2. Band der New York Summers. Die Geschichten sind aber vollkommen eigenständig.

Eine Liebe im Sommer und ein letzter Tanz, der alles verändert

»Du und ich und das Leuchten des Sommers« ist ein außergewöhnlicher, ebenso dramatischer wie anrührender Liebesroman über einen Sommer in New York, drei verwundete Herzen und einen gefährlichen Traum.

Für Ava Wild, den Star der New Yorker Ballettwelt, geht ein Traum in Erfüllung: Ihr Idol, der geheimnisumwitterte Choreograf Ivan Baranow, will ein Stück nur für sie entwerfen. Niemand ahnt, dass Ava unter starken Schmerzen leidet und das Tanzen längst hätte aufgeben müssen. Doch für Ivan und sein Ballett will sie noch einmal alles geben. Ein berauschender Sommer zu zweit liegt vor ihnen – bis der Journalist Tom auftaucht. Seine Nähe verwirrt Ava und bringt ihren Traum auf mehr als eine Art in Gefahr. Denn Tom will eine Reportage über das Stück schreiben und ist berüchtigt dafür, jedes Geheimnis ans Licht der Öffentlichkeit zu zerren … Klappentext © Droemer Knaur

Mit der Erzählweise des Vorgängerbandes hatte ich meine Probleme – doch dieses Buch ist wieder völlig anders. Sowohl vom Erzählstil als auch von der Handlung. Und anders als alles, was ich bisher gelesen habe.

Die drei Charaktere sind spannende Figuren:
Ava, die Tänzerin mit schwieriger Vergangenheit, die verbissen für ihren Traum kämpft und dafür ihre Gesundheit aufs Spiel setzt.
Ivan, ehemaliger Tänzer und Choreograf, der sich eigentlich aus dem Ballettgeschäft zurückgezogen hatte.
Journalist Tom, der ein gutes Gespür für verborgene Geschichten hat und in der Zusammenarbeit seine Chance sieht, beruflich wieder Fuß zu fassen.

Die drei Charaktere sind durch ein Projekt miteinander verbunden. Sie verbergen Geheimnisse und Gefühle voreinander, sind aber gezwungen, sich immer weiter zu öffnen, damit die Arbeit funktioniert. Die Entwicklung der drei – die persönliche, wie auch die zwischenmenschliche – fand ich sehr interessant zu verfolgen. Sie gehen auf unterschiedliche Arten alle an ihre Grenzen und darüber hinaus. Dabei kommen emotionale, erschütternde, berührende Schicksale zum Vorschein.

Abwechselnd schildern die drei ihre Erlebnisse, Gedanken und Gefühle aus der Ich-Perspektive. Dies gibt einen guten Überblick über die Geschehnisse und sorgt bei den LeserInnen immer wieder für kleine Wissensvorteile gegenüber den anderen Figuren. Der Schreibstil ist sehr intensiv und nah an den Figuren, sodass ich mich gut in ihre Ängste und Sorgen hineinversetzen konnte.

Ballett ist das zentrale Thema des Buches. Ich habe diesbezüglich keinerlei Vorwissen oder Erfahrung. Die anschaulichen, detaillierten Beschreibungen helfen, sich in die Tanzwelt hineinzudenken, die Anstrengungen und Schmerzen nachzuempfinden, auch wenn ich nicht zu jedem benannten Ballettschritt (wobei sich die Fachbegriffe in Grenzen halten) eine genaue Vorstellung hatte, wie dieser aussieht. Dies habe ich aber auch nicht als störend empfunden. Einzig der Entstehungsprozess des neuen Stücks war für mich nicht immer ganz greifbar. Allerdings ist es nahezu unmöglich, sich der Leidenschaft fürs Ballett zu entziehen, die zwischen jeder Zeile und in jedem Schritt mitschwingt.

Wirklich besonders war die Geschichte für mich aber aus einem anderen Aspekt, da sie ein Thema aufgreift, das ich so bisher noch in keinem Buch gelesen habe – hier aber auch nicht verraten werde.

Fazit

Ungewöhnliche, intensive Geschichte über drei Figuren, die an ihrer Zusammenarbeit wachsen – aber erst, nachdem sie bereit sind, ihre Mauern fallen zu lassen und einander einen Blick auf ihre Geheimnisse, Sorgen und Ängste zu gewähren. Obwohl ich persönlich keinen Bezug zum Ballett habe, war die Leidenschaft der Charaktere (und Autorin) durchweg spürbar. Das Ende kam für mich unerwartet, macht die Geschichte aber zu etwas Besonderem.

 

  

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