[gelesen] Wie ein Funke im Herzen von Tanja Bern

Rezensions-& Testleseexemplar

©digital publishers
Wie ein Funke im Herzen

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Autoren: Tanja Bern
erschienen  April 2022
284 Seiten
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bewegende, gefühlvoll erzählte Geschichte

Mara liebt das Leben auf der Isle of Wight, doch leider stehen die Karrierechancen auf der kleinen Insel nicht besonders gut. Daher arbeitet sie nach einer Ausbildung im Gastgewerbe nun vorübergehend in einer Boutique, für Mara ist jedoch klar, dass sie irgendwann ihr eigenes Café möchte, sobald sie die finanziellen Mittel dafür zusammen hat. Als sie auf die Anzeige als Haushälterin bei einem wohlhabenden Inselbewohner aufmerksam gemacht wird, bietet sich ihr die Chance, einen Grundstein für ihre Zukunft zu legen. Allerdings gibt es ein Problem: sie hat noch nie einen fremden Haushalt geschmissen und laut Bewerbungsprofil ist das nicht der einzige Punkt, an dem sie scheitern könnte. Trotzdem versucht Mara es und hat tatsächlich Glück bei Neil Thompson. Was beide zu dem Zeitpunkt noch nicht ahnen: die Begegnung wird nicht nur den Zustand des Haushaltes ändern.

Mir hat diese Liebesgeschichte von Tanja Bern richtig gut gefallen. Gleich zu Beginn taucht man in die malerische Kulisse ein und erlebt einige der Vorzüge des Insellebens. Dabei lernt man auch Mara und ihren Vater kennen und bekommt erste Eindrücke von ihr, ihrem Leben und ihren Träumen.
Mara ist Halbspanierin und hat eine gute Portion Temperament in die Gene gelegt bekommen, trotzdem ist sie nicht übermütig oder aufdringlich, sie weiß aber ihren Charme einzusetzen und ist hartnäckig, wenn sie die Hoffnung hat, dass es etwas bringen könnte. Sie zieht sich aber auch zurück, wenn sie gegen unüberwindbare Mauern läuft und lässt anderen ihren Freiraum. Manchmal traut Mara sich vielleicht ein bisschen zu wenig zu, aber sie hat ihr Herz am rechten Fleck und kämpft für ihre Träume, auch wenn man dafür manchmal unbequeme Wege gehen muss. Mit ihrer aufgeschlossenen, herzlichen, kecken Art war sie mir schnell sympathisch und ich mochte auch, wie sie sich im Laufe der Handlung mehr für ihre Ziele stark gemacht hat und dabei auch ihrer Mutter die Stirn bietet.
Neil Thompson ist ein wohlhabender Geschäftsmann, der sich auf die Insel zurückgezogen hat, um mehr Ruhe zu haben, denn die braucht er aufgrund seines angeschlagenen Gesundheitszustandes dringend. Doch trotz des Abstandes zum Arbeitsstress und der idyllischen Umgebung merkt Neil, dass es ihm immer schlechter geht und die Behandlung, vor der er sich fürchtet, unausweichlich scheint. Zu Beginn ist Neil eher unnahbar und sehr distanziert, durch die Abschnitte aus seiner Sicht merkt man jedoch schnell, dass hinter der Fassade deutlich mehr steckt, als er zunächst zeigt. Für ihn stehen einige Herausforderungen an und sein Leben wird auf unterschiedliche Weise ganz schön auf den Kopf gestellt. Auch ihn mochte ich sehr schnell und ich fand auch die Dynamik zwischen den Charakteren toll. Mara ist nicht auf den Mund gefallen und bietet ihm auch mal die Stirn. Mit ihrem sonnigen Gemüt und der manchmal leicht chaotischen Art, ihre Aufgaben zu bewältigen, bringt sie ziemlich viel Leben in Neils Haus.

Der Schreibstil ist leichtgängig, flüssig und behält trotz der ernsten Themen, die teilweise im Fokus stehen, eine gewisse Leichtigkeit bei, ohne die Themen runterzuspielen. Die verschiedenen Emotionen, die im Laufe des Buches aufkommen, wirkten für mich authentisch und wurden greifbar. Da die Geschichte aus zwei Ich-Perspektiven geschildert wird, hat man die Möglichkeit, beide Protagonisten kennenzulernen und Einblicke in ihre Gedanken und Gefühle zu bekommen. Dabei erhalten sie nach und nach mehr Tiefe, ihre Sorgen und Ängste werden erkennbar, ebenso wie ihre Hoffnungen und Wünsche. Die beiden offenbaren sich allerdings nicht sofort ihrem Gegenüber, schließlich gehen sie ein Arbeitsverhältnis miteinander ein. Als Leser erfährt man da zunächst die persönlichen Dinge eher über die Gedankenwelt bzw. die Gespräche und Interaktion mit anderen Figuren. Sowohl bei Mara als auch bei Neil gibt es ein paar Baustellen, die ihren Alltag beeinflussen oder durcheinanderbringen. So hat man neben den Entwicklungen rund um die Verbindung zwischen Neil und Mara auch immer noch andere Aspekte, die die Handlung abwechslungsreicher machen. Besonders mit der Enthüllung bei Mara habe ich nicht gerechnet.
Die Dynamik zwischen den Charakteren hat mir gut gefallen, vor allem die zwischen Neil und Mara, weil dort die Charakterzüge der beiden sehr gut zum Tragen kommen und man sie immer besser kennenlernt und spürt, wie sie sich auf eine sehr einfühlsame Weise näher kommen. Aber auch mit den anderen Figuren, die immer mal wieder auftauchen. Vor allem Mara muss dabei immer wieder kleine Herausforderungen meistern und mit ganz unterschiedlichen Gemütern auskommen, was nicht immer einfach ist, besonders wenn man bedenkt, dass die unerwartete dramatischen Ereignisse in ihr eine wahre Achterbahnfahrt der Gefühle auslöst.
Richtig schön eingebunden sind auch die Naturbeschreibungen, die einen tollen Eindruck von den Schauplätzen geben und sofort zum Träumen einladen. Das rundet das Gesamtbild einfach noch mal ab und sorgt zusätzlich dafür, dass man sich richtig wohlfühlt in der Geschichte, auch wenn zwischendurch ziemlich dunkle Regenwolken bei den Charakteren aufziehen.

Fazit

Eine gefühlvolle, mitnehmend geschriebene Liebesgeschichte, in der auch ein paar ernstere Themen, Hürden und Probleme integriert sind. Autorin Tanja Bern entführt den Leser auf die idyllische Isle of Wight und überzeugt neben den wundervoll beschriebenen Schauplätzen mit viel Gefühl, sympathischen, authentischen Charakteren und einer Handlung, in der man immer wieder auf unterschiedliche Weise mitfühlen kann.

 

Ich danke der Autorin für das bereitgestellte Testlese- und Rezensionsexemplar.

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2 Gedanken zu „[gelesen] Wie ein Funke im Herzen von Tanja Bern“

  1. Huhu Dana,
    ich freue mich, dass dir auch das neue Buch von Tanja Bern wieder so gut gefallen hat. Hier scheint ja auch alles zu stimmen. Aktuell habe ich auch ein wenig Fernweh und freue mich schon auf die nächste Reise. So ein gut beschriebenes Setting kann einem helfen das Fernweh zu überwinden und zumindest gedanklich Neues zu erkunden.

    Auch die Figuren klingen so, als würde man sie bei diesem Buch schnell ins Herz schließen. Eine sehr schöne Buchvorstellung von dir <3

    Ganz liebe Grüße
    Tanja :o)

    1. Hallo Tanja,
      ja, manchmal passt der Stil einfach und AutorInnen können einen immer wieder abholen und mitnehmen. Das ist hier auf jeden Fall passiert. Ich war sehr gern mit Neil und Mara unterwegs, auch wenn sie nicht immer nur rosige Sonnenscheinzeiten hatten innerhalb des Buches – aber so ist das „normale“ Leben ja auch nicht. Es gibt Höhen und Tiefen, Hürden, Probleme, neue Hoffnung und Träume. <3
      Liebe Grüße
      Dana

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