[gelesen] Tinka Knitterflügel. Heldin in Ringelsocken von Maren Graf

Rezensionsexemplar

©dtv
Tinka Knitterflügel. Heldin in Ringelsocken

Tinka Knitterflügel 1
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Maren Graf
erschienen April 2022
Altersempfehlung: 7 Jahre und älter
160 Seiten
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hier geht’s zum Verlag
dtv
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kunterbuntes, schön illustriertes Kinderbuch

Tinka Knitterflügel will unbedingt eine Menschenkinder-Fee werden, doch bisher läuft es mit ihren Aufträgen nicht wirklich gut. Egal was sie übertragen bekommt, so richtig fruchtet tut es nicht, allerdings bleiben ihr auch nicht mehr so viele Chancen, um herauszufinden, was für eine Fee sie am liebsten sein möchte und was ihr besonders gut liegt. Beim Versuch das herauszufinden, fliegt sie auf eigene Faust los, wild entschlossen, endlich ihre Bestimmung zu finden und startet damit in eine abenteuerliche Nacht.

Eines ist mal klar: mit Tinka wird es nicht so schnell langweilig. Schon z Beginn der Geschichte kann man erleben, dass sie gern ihre eigenen Wege geht, um Dinge zu testen oder zu trainieren und dass dabei eben auch mal was schief geht. Das zieht sich eigentlich auch durch das gesamte Buch. Ein bisschen Chaos hier, ein bisschen Tollpatschigkeit dort und schon ist Tinka in ihrem Element. Das sorgt beim Lesen immer wieder für witzige Momente zum Schmunzeln und irgendwie hat es mir die kleine Fee auch sympathisch gemacht, weil sie eben nicht so idealisiert oder perfekt ist. Viele ihrer Mitschüler können die Sachen, die sie lernen sollen viel besser als Tinka, durch die Gedanken oder Gespräche darüber lernt man also auch das Umfeld ein bisschen kennen. Denn so gern Tinka auch eine Menschenkinder-Fee sein möchte, ihre richtige Bestimmung hat sie einfach noch nicht gefunden, obwohl sie schon Verschiedenes ausprobiert hat. Eine großartige Unterstützung für die Handlung sind die wundervollen Illustrationen, die die Geschichte richtig lebendig machen. Kunterbunt wie die Handlung selbst, bringen sie einem die verschiedenen Feen und Ereignisse näher und zeigen auch häufig die Stimmungslage von Tinka sehr anschaulich.

Der Schreibstil ist locker, leicht und flüssig, die Sprache auch für Kinder leicht verständlich. Da auch Tinka das eine oder andere nicht kennt, gibt es kleine Erklärungen oder auch mal eine Umschreibung der Dinge, was mir gut gefallen hat. So macht es einfach Spaß Tinka bei ihrem kleinen Abenteuer zu begleiten.
In dem Buch steckt aber nicht nur Chaos, es sind auch einige schöne Ideen und Elemente rund um Freundschaft, Mut, Zusammenhalt, Vertrauen und Chancen geben drin. Manchmal kann man auch mit unkonventionellen Wegen zum Ziel kommen, man muss nicht immer alles so machen, wie es die anderen machen. An sich finde ich das eine gute Botschaft, ein bisschen damit gehadert habe ich aber shcon, wie viele Regeln Tinka umgangen oder gebrochen hat bei ihrem nächtlichen Ausflug. Ihr ist dabei allerdings bewusst, dass sie gerade die Regeln bricht und dafür auch Ärger bekommen könnte. Ich hätte es auch ein wenig schöner gefunden, wenn Tinka nicht so aktiv dafür hätte sorgen müssen, dass das Kind, dem sie helfen will, eine Chance bekommt. Auch wenn das Ergebnis sehr schön war und die anderen erkannt haben, dass es durchaus auch andere Wege gibt, als den, den sie bisher gegangen sind.
Insgesamt hätte ich auch gern mehr von den Feenaufträgen erfahren, nicht nur was Tinka alles nicht hinbekommen hat. Dann hätte man ein noch besseres Gefühl für die Welt und die Erfüllung der Aufträge bekommen und hätte damit vielleicht noch besser verstanden, was bei Tinka bisher nicht so gut klappte. Nichtsdestotrotz hat das Lesen der Geschichte viel Spaß gemacht und ich freue mich auch auf weitere Abenteuer mit Tinka und den anderen Feen.

Fazit

Ein kunterbuntes Kinderbuch, das viel Freude beim Lesen macht, nicht nur aufgrund des Chaos das Tinka verbreitet, sondern auch wegen der schönen Ideen und Botschaften, die drin stecken und der wundervollen, detailreichen Illustrationen, die die Geschichte sehr lebendig machen. Auch wenn ich ein paar ganz kleine Kritikpunkte hatte, ist es eine sehr schöne Geschichte mit einer sympathischen Protagonistin, tollen Freunden an ihrer Seite und vielen Augenblicken, die einen Schmunzeln lassen.

Ich danke dem Verlag für das bereitgestellte Rezensionsexemplar.

2 Gedanken zu „[gelesen] Tinka Knitterflügel. Heldin in Ringelsocken von Maren Graf“

  1. Huhu Dana,
    das klingt nach einem ganz zauberhaften Buch. Chaos und ein bisschen Tollpatschigkeit das alleine verspricht schon ein paar unterhaltsame Lesestunden :o) Was den Kritikpunkt mit den gebrochenen Regeln betrifft: Sicherlich sollte man durch Geschichten nicht animiert werden Schabernack zu treiben. Aber gehört das nicht auch zum Kindsein dazu? Dass man – auch, wenn man sich der Konsequenzen nur allzu sehr bewusst ist – Regeln bricht? Sicherlich ist es dann aber wichtig, als Autor/in – noch einmal zu vermitteln, dass das Brechen von Regeln auch Konsequenzen mit sich bringt :o)

    Das klingt auf jeden Fall nach einer süßen Geschichte. Vielen Dank für diese schöne Buchvorstellung.

    Ganz liebe Grüße
    Tanja :o)

    1. Hallo Tanja,
      natürlich gehört es zum Kindsein dazu, sich nicht an alles zu halten, Tinka ist auch bewusst, dass sie sich nicht an die Regeln hält, in der „Fülle“ ist es mir trotzdem aufgestoßen und am Ende wird sie trotzdem eher dafür belohnt, weil nach dem Chaos dann doch noch was „Gutes“ folgte. Hätte ich mir einfach ein bisschen anders gewünscht, aber es war trotzdem total niedlich und hat Spaß gemacht und es war jetzt auch nicht so, dass man gar nicht das Gefühl hatte, dass es Konsequenzen geben könnte.
      Liebe Grüße
      Dana

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