[gelesen] Warum ich Italien liebe von Amy Thyndal

Rezensionsexemplar

© Storytel
Warum ich Italien liebe
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Amy Thyndal
erschienen im Februar 2022
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Storytel

Sommerfeeling, Fernweh & Romantik

Die 18-jährige Jade soll den Sommer bei ihrem Vater in Italien verbringen. Dabei hatte sie ganz andere Pläne und zu ihrem Vater ohnehin kaum noch Kontakt. Dass sie die Sprache nicht spricht, macht es auch nicht leichter. Sie sitzt in einem Kaff fest, kennt niemanden, ihr Vater hat keine Zeit. Sie hasst alles dort. Bis der gleichaltrige Luca den Fremdenführer für sie spielt und ihr die schönen Seiten des Landes zeigt…

Von Amy Erin Thyndal habe ich bereits einige Fantasyromane gelesen. Besonders gefallen hat mir ihre Königselfen-Reihe. Nun war ich gespannt auf ihr neues Buch, das diesmal ganz ohne Fantasyelemente auskommt.

Jade ist die Ich-Erzählerin der Geschichte. Als ihr Vater sie nach Italien einlädt, wo dieser seit einigen Jahren lebt, ändern sich ihre Ferienpläne schlagartig. Anfangs findet Jade die Idee, das fremde Land kennenzulernen, noch ganz spannend. Da ahnt sie allerdings noch nicht, dass das Leben 15km entfernt von Rom so unspektakulär sein würde. Ein bescheidenes Nahverkehrsnetz und nicht vorhandene Sprachkenntnisse machen es Jade schwer, etwas von Italien zu sehen. Sie hasst alles dort: Das Land, die Menschen, ihren Vater…
Ihre Frustration war für mich einerseits nachvollziehbar, andererseits ist sie aber auch ein wenig selbst schuld an ihrem Zustand, da sie den klapprigen Bus für zu gefährlich hält, und sich tagelang nicht wirklich aus ihrem Schneckenhaus wagt, um etwas zu erleben.
Dennoch empfand ich Jade als sympathische Protagonistin. Die Trennung ihrer Eltern hat sie sehr geprägt und das Verhältnis zu ihrem Vater stark zerrüttet. Dass dieser sich in ihren Augen nun bei ihrem Aufenthalt nicht wirklich um sie bemüht, verstärkt ihren Unmut verständlicherweise. Als Jade dann endlich herausgelockt wird, zeigt sich aber auch ihre Abenteuerlust und ihr Erkundungsdrang. Faszinierend fand ich, mit welcher Begeisterung die angehende Biologiestudentin besonders auf jeden Vogel anspringt, der ihr irgendwo begegnet.

Das erste Treffen zwischen Luca und Jade verläuft eher katastrophal für Jade – aber witzig für Luca und die Leser/innen. Immer wieder ziehen die beiden sich mit dieser ersten Begegnung gegenseitig auf. Doch ihre neckenden Sticheleien schlagen irgendwann in immer mehr Flirterei um. Die langsame Annährung zwischen den beiden hat mir gut gefallen.
Jade hat den Schmerz, den die Trennung ihrer Eltern hinterlassen hat, allerdings nie verarbeitet, sodass sie sich echte Gefühle verbieten will. Ein Sommerflirt ist ok, aber bitte nicht mehr… Ihr inneres Schwanken ist dank der Erzählperspektive gut nachfühlbar.

Es entwickelt sich eine stimmungsvolle Sommerromanze mit einigen witzigen Augenblicken und gefühlvollen Momenten. Allerdings steckt die Geschichte auch voller Missverständnisse, verletzter Gefühle und Vorurteile und bietet dadurch auch ernste und nachdenkliche Momente. Besonders die Familiengeschichte kommt mit unerwarteten Entwicklungen daher und erfordert einiges an Umdenken bei Jade.
Liebe steht dadurch in ganz verschiedenen Formen im Mittelpunkt – die sich entwickelnden Liebe zu Italien (der Titel verrät es ja schon). Die Unsicherheit, sich auf die Liebe einzulassen. Die angeknackste Liebe zwischen Jade und ihrem Vater…

Richtig gut gefallen haben mir auch die Landschaftsbeschreibungen. Jade stammt aus New York und entdeckt in Italien viele Kontraste, die sie mehr und mehr zu schätzen lernt. Die Sehenswürdigkeiten Roms werden ebenso bildhaft beschrieben wie die kargen Dörfer und weiten Felder – hier wird definitiv Fernweh geweckt.

Das Ende ist sehr stimmig. Dennoch hätte ich nichts gegen einen (weiteren) Epilog gehabt, der nochmal ein wenig weiter in die Zukunft schaut. Ein zweiter Band wäre aber auch voll ok.

Fazit

Eine Geschichte über Liebe und Verzeihen, über Vorurteile und Missverständnisse. Die Geschichte bietet gefühlvolle, aber auch witzige und ernste Momente. Der anschauliche Schreibstil macht es leicht, sich Land und Leute aber auch Jades Gefühlswelt vorzustellen.

Danke für  das bereitgestellte Rezensionsexemplar.

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2 Gedanken zu „[gelesen] Warum ich Italien liebe von Amy Thyndal“

  1. Liebe Anja,

    eine schöne Rezension 🙂 Ich habe die Geschichte von Amy auch schon gelesen und finde die Sommer- und Italienvibes der Geschichte auch sehr schön. So kann man sich doch wunderbar in den kalten Tag an den Strand träumen.

    Liebe Grüße
    Jenny

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