[gelesen] American Crown – Beatrice & Theodore von Katharine McGee

Rezensionsexemplar

© Fischer
American Crown 1
Beatrice & Theodore
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Katharine McGee
erschienen im Januar 2022
496 Seiten
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Fischer Sauerländer

Pflicht gegen Gefühl

Was wäre, wenn George Washington nicht Amerikas erster Präsident geworden wäre, sondern sich zum König hätte krönen lassen?
Beatrice ist als älteste von drei Geschwistern die künftige Königin Amerikas. Ihr ganzes Leben wird sie auf diese Aufgabe vorbereitet. Was ihr noch fehlt, ist ein König an ihrer Seite. Doch die Wahl ihrer Eltern ist nicht ihre eigene…

Die Idee der Geschichte finde ich total spannend. Die Dystopie spielt in der Gegenwart, doch nachdem Amerika mit einer Monarchie aus dem Unabhängigkeitskrieg herausgegangen ist, gibt es überall auf der Welt nun Königshäuser. Die Amerikaner feiern ihr Königshaus, die Presse stürzt sich auf jeden Skandal.

Erzählt wird die Geschichte aus vier verschiedenen Perspektiven:

Die 21-jährige Beatrice wird die erste Frau sein, die auf direktem Weg Amerikas Königin wird. Zuvor wurden die Frauen in der Thronfolge übersprungen, sobald es männliche Nachkommen gab. Dementsprechend steht Beatrice von Geburt an im Fokus der Öffentlichkeit. Jeder ihrer Schritte wird beobachtet, sie wird in allen notwendigen Belangen unterrichtet. Der Druck, der auf ihr lastet, ist groß. Besonders als ihre Eltern ihr offenbaren, dass sie sich aus einer vorgegebenen Auswahl einen Mann aussuchen muss. Für ihre Gefühle bleibt in der Politik kein Platz. Dies wird mehr und mehr zu einem Problem für die junge Frau. Ihre widerstreitenden Gefühle zwischen Pflicht und eigenen Wünschen sind nachvollziehbar dargestellt.

Als jüngere Schwester hat die 18-jährige Samantha, ebenso wie ihr Zwillingsbruder Jeff, weniger Verpflichtungen. Zwar beurteilt das Land auch ihre Taten, geht aber weniger streng mit ihr ins Gericht. Doch auch Sam leidet unter ihrer Rolle. Sie steht im Schatten ihrer Schwester und fühlt sich von ihren Eltern weniger geliebt.

Nina ist Samanthas beste Freundin. Sie ist seit Jahren an der Seite der Zwillinge, reist und feiert mit ihnen, lebt aber abseits des Palastes ein ganz normales Leben. Bis sie plötzlich in den Fokus der Öffentlichkeit gerät.

Daphne ist die Ex-Freundin von Jeff und fest entschlossen, dies wieder zu ändern. Um den Prinzen zurückzugewinnen, ist ihr jedes Mittel recht.

Die Geschichte ist gespickt mit zahlreichen Emotionen und fiesen Intrigen. Jede dieser Frauen wird mit bestimmten Erwartungen konfrontiert und alle versuchen auf ganz unterschiedliche Art, ihrer Rolle gerecht zu werden.
Innerhalb der Handlung gibt es ein paar Überraschungsmomente. Leider sind die Konsequenzen dann aber jeweils sehr vorhersehbar.

Das Buch trägt in der deutschen Version zwar den Untertitel „Beatrice und Theodore“, allerdings spielen die anderen drei eine mindestens genauso große Rolle. Tatsächlich hätte ich gern noch mehr von Beatrice und Teddy gelesen, da ich Beatrice’ Erzählstrang am interessantesten und auch emotionalsten fand.

Das Ende kommt nicht unerwartet, lässt aber nahezu alles offen.

Fazit

Was wäre, wenn Amerika von einem König regiert würde… Den Ansatz finde ich spannend. Zwar erfährt man über die Weltpolitik letztlich wenig bis gar nichts, die royale Geschichte um die drei Geschwister hat mir aber gut gefallen. Besonders auf Beatrice als zukünftige Königin lastet ein enormer Druck. Ihre Zerrissenheit ist sehr nachvollziehbar geschildert. Es gibt zahlreiche Emotionen und ebenso viele Intrigen, etliche Ereignisse sind allerdings recht vorhersehbar.

Ich danke dem Verlag sowie NetGalley für das bereitgestellte Rezensionsexemplar.

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