[gelesen] Survivors – Die Flucht beginnt von Boris Pfeiffer

Rezensionsexemplar

© Schneiderbuch
Survivors – Die Flucht beginnt #1

Boris Pfeiffer
erschienen im September 2021
128 Seiten
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Schneiderbuch/ HarperCollins

Vorbei bevor es wirklich losgeht

Die Idee, Erderwärmung und Klimawandel als Kinderbuch in eine Tiergeschichte zu verpacken, gefällt mir gut. Natürlich benennen die Fische das Problem nicht als „Klimawandel“ und machen auch nicht den Menschen verantwortlich (denn von all dem wissen sie nichts), aber sie schildern Veränderungen, die sie im Meer spüren. Das Wasser wird wärmer, dies hat Auswirkungen auf Pflanzen und Algen, die Fischen als Nahrung dienen. Korallenriffe, die Nahrungsquelle und Lebensraum sind, sterben. Auch den Raubfischen fehlt es an Nahrung… Das ganze Ökosystem Meer gerät ins Wanken. Und letztlich führt der zerstörte Lebensraum zur Flucht.

Zacky und seine Freunde spüren, dass das Wasser wärmer wird. Sie fühlen sich schlapp. Sie haben nicht genug Futter. Die Raubfische, mit denen sie sonst halbwegs friedlich zusammenleben, drehen förmlich durch vor Hunger. In den Erinnerungen an die Geschichten ihrer Vorfahren finden sie keine Erklärung für das Phänomen. Alles gerät mehr und mehr außer Kontrolle.

Soweit, so interessant. Aber dann ist das Buch auch quasi schon vorbei.
Es liest sich wie eine zu lang geratene Einleitung, die zunächst die Figuren ausführlich einführt und die Grundsituation schildert, wobei es aufgrund verschiedener Zeitsprünge und der Vielzahl an Fischen anfangs nicht immer ganz einfach ist, alles zuzuordnen.
Dann gibt es ein kurzes, spannendes Ereignis und plötzlich ist Schluss. Auch wenn das Buch klar als erster Teil ausgeschildert ist – nicht umsonst heißt es wohl auch: Die Flucht beginnt –, war mir dies zu knapp, da die Geschichte im Grunde wirklich gerade erst begonnen hat.

Ein paar wichtige Dinge stecken aber auch bereits in diesen paar Seiten:
Zum einen natürlich das in der tierischen Story verpackte Thema, das zwar kindlich daherkommt, aber doch nicht immer ganz kindgerecht ist, denn ein paar Szenen empfand ich als recht grausam. Der Tod schwingt immer mit und wird in einigen Szenen dann auch ganz konkret.
Zum anderen geht es um Zusammenhalt und das Zusammenarbeiten, egal wie unterschiedlich die Beteiligten auch sein mögen.

Die schwarz/weiß Illustrationen gefallen mir gut. Und wenn man mit ein wenig Hilfe herausgefunden hat, wie welcher Fisch aussieht, erkennt man diese auch in den Grafiken wieder.

Fazit

Die Flucht beginnt – hier ist der Titel Programm. Denn leider ist die Geschichte tatsächlich schon vorbei, kaum dass sie richtig begonnen hat. Die Einführung der Figuren ist recht lang und teils etwas verwirrend. Mit der Erderwärmung ist ein wichtiges Thema Grundlage der Handlung, das zu ernsten, teils aber auch sehr grausamen und traurigen Szenen im Meer führt.

Ich danke dem Verlag sowie NetGalley für das bereitgestellte Rezensionsexemplar.

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