[gelesen] Trust My Heart – Golden-Campus 1 von Lyla Payne

Rezensionsexemplar

©Ravensburger
Trust My Heart
Golden-Campus-Trilogie 1
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Lyla Payne
erschienen im April 2021
480 Seiten
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Ravensburger
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Angenehm ruhige Liebesgeschichte

May ist erst seit kurzem an der Golden Isles Academy. Ihr Leben dort zu finanzieren, stellt sie vor einige Herausforderungen. Der Job als Nanny der 11-jährigen Sophie kommt ihr da sehr gelegen. Arbeitgeber sind nun allerdings die begehrten Zwillinge Noha und Felix und vor allem letzterer bringt sie ziemlich durcheinander…

May ist zwar keine Einzelgängerin, richtig Anschluss hat sie an der neuen Schule allerdings dennoch nicht gefunden. Und tatsächlich sieht sie sich auch selbst nicht so recht zugehörig an der Eliteschule. Sie hat eine gute Freundin, der sie sich anvertrauen kann und der sie auch eine loyale Unterstützung ist.
Der Job als Nanny für Sophie ist für sie ein Segen, löst er doch auf einen Schlag einen Teil ihrer Sorgen und bereitet ihr auch noch Spaß. Sie verbringt gern Zeit mit dem Mädchen und stellt sich trotz fehlender Vorkenntnisse auch gut dabei an.
Gut gefallen hat mir auch, dass sie sich Felix gegenüber traut, ihre Meinung zu sagen und schwierige Themen anzusprechen, auch wenn dieser zunächst oft abweisend und verschlossen reagiert.

Felix ertränkt seinen Kummer in Alkohol, was ihn zunächst nicht sonderlich sympathisch macht, auch wenn er immer darauf achtet, den letzten Rest Selbstkontrolle zu behalten. Dennoch ist er ein fürsorglicher Bruder, der – etwas unbeholfen zwar – sich stets um seine kleine Schwester kümmert.
Erst der Kontakt zu May erdet ihn wieder ein wenig. Dabei war die Wirkung, die sie von Anfang an auf ihn hat, für mich zunächst nicht so recht nachvollziehbar. Je besser die zwei sich kennenlernen, desto besser konnte ich mich aber auch in seine Gedanken einfinden.

Beide schildern die Ereignisse abwechselnd aus der Ich-Perspektive und geben dabei nicht zuletzt Einblicke in das, was sie lange voreinander verbergen – Erinnerungen, die sie belasten, ebenso wie ihre Gefühle.

Die Handlung ist über weite Strecken sehr ruhig. Die langsame Annährung der Figuren sowie die Überwindung ihrer ganz eigenen Probleme, die sie beschäftigen und beeinflussen, stehen im Vordergrund. Während des Lesens dachte ich noch, wie schön es ist, dass keine unnötigen Konflikte konstruiert werden. Zu früh gefreut: Zum Ende hin gibt es dann doch noch einiges an Drama, was für mich in mehrerer Hinsicht unnötig war – vor allem, da der Prolog das Ende bereits vorwegnimmt, sodass es nur wenig Grund zum Zweifeln oder Mitfiebern gibt.

Zudem bleiben bei den letzten Ereignissen für mich noch ein paar Fragen offen. Da die Folgebände allerdings im selben Freundeskreis spielen, ist es zumindest denkbar, dass diese Punkte nochmal aufgegriffen werden.
Tatsächlich bin ich auf die weiteren Bände nun auch wirklich gespannt, da es im Umfeld von May und Felix sehr vielseitige, interessante Charaktere gibt, die ihre Geheimnisse bisher noch für sich behalten.
Besonders Felix’ Zwilling Noah ist zwar stetig präsent, bleibt dennoch bisher aber komplett undurchsichtig. Im Grunde erfährt man bisher über ihn nur, dass er etwas grummelig und extrem geheimnisvoll ist. Ich habe allerdings die Klappentexte der Folgebände noch nicht gelesen, ob er tatsächlich zu einer Hauptfigur wird.

Was mich enorm gestört hat, waren die verschiedenen Kaninchenszenen im Buch. Sowohl im Tierheim als auch zuhause passieren einige absolut nicht artgerechte Dinge (auch wenn ich inzwischen bereits herausgefunden habe, dass „die Amerikaner“ da offensichtlich ein wenig anders ticken). Dennoch für mich persönlich wirklich ein Problemthema, das sich durch das halbe Buch zieht.

Fazit

Eine angenehm ruhige Liebesgeschichte, die über weite Strecken ohne unnötiges Drama auskommt. Der Fokus liegt auf der langsamen Annährung und der Entwicklung der Figuren, die beide mit den Schatten ihrer Vergangenheit kämpfen. Ein paar kleine Fragen bleiben leider am Ende noch offen.

Ich danke dem Verlag für das bereitgestellte Rezensionsexemplar.

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