[gehört] Der Ruf des Kuckucks von Robert Galbraith

©RandomHouse Audio
Der Ruf des Kuckucks: Ein Fall für Cormoran Strike
Die Cormoran Strike Reihe 1
.
Robert Galbraith (Pseudonym von J.K. Rowling)
Sprecher: Dietmar Wunder
erschienen November 2013
Hörbuch, ungekürzte Lesung: 965 Minuten
.
hier geht’s zum Verlag
RandomHouse Audio
.

guter Krimi

Für Cormoran Strike läuft es im Moment nicht besonders rosig. Der Privatdetektiv hat kaum Aufträge, die ihn über Wasser halten und auch sein Haussegen hängt ziemlich schief. Erst als der Bruder eines verstorbenen Models zu ihm kommt, sind seine Arbeitstage wieder ausgefüllt von verstrickten Ermittlungen, zahlreichen Versuchen, ein Gespräch mit möglichen Beteiligten oder Bekannten zu bekommen und seiner neuen Aushilfssekretärin, de über die Arbeitszeitfirma zugeteilt wurde und sich als nützlicher erweist, als er vermutet hatte. Selbstmord oder Mord – wird Strike die Wahrheit ans Licht bringen?

Protagonist Cormoran Strike ist jetzt nicht der Sympathieträger schlechthin. Er ist häufig mürrisch, verschlossen, lässt sich nicht gern in die Karten gucken und gibt vor allem eigene Schwächen und Unzulänglichkeiten ungern preis. dass es für ihn aktuell nicht so optimal läuft, kann er jedoch nicht vor allen verbergen. Er arbeitet verbissen und gibt nicht schnell auf, was ihn wiederrum zu einem harten Gegner und einem guten Detektiv macht. Er hat ein untrügliches Gespür für sein Gegenüber und die Dinge, die sie ihm erzählen, offenbaren oder auch verheimlichen wollen. Auch wenn nicht sofort immer alles zu durchschauen ist, bleibt er dran, kombiniert, findet Unstimmigkeiten und hakt nach, bis er dem wahren Kern immer näher kommt. Im Verlauf des Buches hatte ich auch das Gefühl, er lässt ein Stück weit seine Maske fallen und gibt sowohl den Lesern/Zuhörern, als auch seiner neuen Assistentin Robin die Chance, etwas mehr von ihm zu erfahren. Durch seine Erlebnisse aus der Zeit bei der Armee trägt er sowohl seelische als auch körperliche Wunden mit sich herum und wird zwischenzeitlich auch von düsteren Erinnerungen heimgesucht. Obwohl oder vielleicht auch gerade weil er teilweise ziemlich brummig und unnahbar daherkommt, empfand ich ihn als sehr interessanten und auch vielseitigen Protagonisten, über den man in den weiteren Fällen sicher auch noch das eine oder andere erfahren kann.
Auch Robin, die eher durch einen Zufall in sein Büro platzt, würde ich gern noch weiter kennenlernen. Sie hat eine tolle Kombinationsgabe, ist wissbegierig und neugierig, arbeitet zuverlässig und macht oft mehr, als ihr aufgetragen bzw. übertragen wurde. Nach und nach erhält sie jedoch mehr Verantwortung und man spürt, dass es auch für Srike eine Erleichterung und Unterstützung ist, sie da zu haben. Ich mochte die Dynamik zwischen den beiden und erhoffe mir auch dort noch mehr in den folgenden Bänden.

Der Stil der Geschichte hat mir gut gefallen. Stück für Stück werden neue Dinge offenbart, Puzzelteile fallen an ihren Platz und obwohl das eine oder andere zunächst zu passen scheint, muss man dann feststellen, dass es doch an eine andere Stelle gehört. Geheimnisse, Intrigen und Lügen machen es für Stirke nicht leicht, die Hintergründe und Zusammenhänge zu erfassen. Die Ermittlungen führen einen an unterschiedliche Orte, von denen man durch anschauliche Formulierungen ein recht gutes Bild kommt. Die meiste Zeit ist man bei Robin und Stirke, man lernt jedoch bei den Befragungen und Recherchen verschiedene andere Figuren kennen, die mal eine größere, mal eine kleinere Rolle spielen. Da sich einige von ihnen untereinander kennen, verknüpfen sich die Geschichten von den Personen immer wieder, teilweise ergeben sich dadurch Ungereimtheiten oder neue Aspekte, manchmal lässt es aber auch einfach nur hinter errichtete Fassaden blicken.
Die Handlung war nahezu durchweg spannend und immer wieder hat man sich gefragt, was als nächstes aufgedeckt wird. Schön fand ich auch, dass man selbst ein wenig miträtseln kann, wer wohl in Verbindung mit den Ereignissen steht und welche erzählte Wahrheit am Ende die richtige ist. Im Verlauf des Buches hatte ich verschiedene Verdächtige, die sich aus dem einen oder anderen Grund qualifiziert oder als unschuldig herausgestellt haben. Es gab kleinere Passagen, an denen ich das Gefühl hatte, der Fortgang würde künstlich hinausgezögert werden. Dieser Eindruck hat zwar nie sehr lange gehalten, eigentlich hatte die Handlung jedoch genug Dinge, die behandelt werden konnten, so dass das aus meiner Sicht eben nicht nötig gewesen wäre.

Die sprachliche Umsetzung von Dietmar Wunder hat mir ebenfalls gefallen. Der Sprecher hat eine angenehme, tiefe Stimme, die sehr gut zu dem Protagonisten und der Geschichte im allgemeinen passt. Durch eine ausdrucksstarke Betonung und vielseitige Anpassungen waren die einzelnen Charaktere leicht voneinander zu unterscheiden und die Atmosphäre der Handlung wurde gut transportiert.

Fazit

Mir hat der Krimi einige schöne, spannende Hörstunden beschert. Ich mochte die Kombination aus den privaten Entwicklungen rund um Cormoran Strike, den Dingen, die man über ihn und seine Vergangenheit erfahren hat und den Ermittlungen rund um den Tod von Model Luna Landry. Die unterschiedlichen Aspekte werden stimmig miteinander verknüpft und machen neugierig auf weitere Fälle, die es für den Privatdetektiv zu lösen geben wird.


2 Gedanken zu „[gehört] Der Ruf des Kuckucks von Robert Galbraith“

  1. Hi Dana!

    Das freut mich grade echt sehr dass dich der erste Band so fesseln konnte! Ich mag die Krimireihe total gerne und ich bin sicher, dass dir auch die Fortsetzungen gefallen werden!

    Liebste Grüße, Aleshanee

    1. Hallo Alex 🙂
      Ich freu mich auch, dass ich bei dir auf die Reihe gestoßen bin 😉 Vorher hatte ich die Bücher möglicherweise mal irgendwo gesehen, da ich aber auch Harry Potter ja nicht gelesen habe, verfolgt man die Autorin ja auch nicht unbedingt. Ich kann mir aber auch gut vorstellen, dass mir die nächsten Bände auch gefallen könnten, ich werde da auf jeden Fall dran bleiben 🙂
      Liebe Grüße
      dana

Schreibe einen Kommentar

(Kommentare werden von uns freigeschaltet.)

Mit dem Absenden des Formulars werden deine Nachricht sowie dein Name und deine Webseite (freiwillige Angaben) gespeichert. Weitere Informationen findest du in der Datenschutzerklärung.