[gelesen] Prinzessin der See 1. Melodie des Ozeans von Lia Kathrina

Rezensionsexemplar

© Impress
Melodie des Ozeans
Prinzessin der See 1
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Lia Kathrina
erschienen August 2020
404 Seiten
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hier gehts zum Verlag
Impress/ Carlsen.

anstrengende Protagonistin

Achtung, meine Rezension enthält kleine inhaltliche Spoiler zum Buch

Mayla macht mit einigen Freundinnen Urlaub auf Gran Canaria. Sie liebt das Meer. Sie kann stundenlang schwimmen, während ihr schon eine 5-minütige Busfahrt Übelkeit verursacht.
Kaum ist sie auf der Ferieninsel gelandet, wird sie Zeugin, wie ein junger Mann gegen eigenartige Meereswesen kämpft. Als dann auch noch einige ihrer Freundinnen verschwinden, steckt Maya mitten in einem großen Abenteuer…

Die Idee der Geschichte fand ich durchaus interessant.
Eine versteckte Sirenenprinzessin. Seelenraubende Meerhexen. Verschwundene Menschen.

Und mittendrin Mayla, die sich so sehr ein Abenteuer wünscht, dass sie die Ereignisse keineswegs gruselig oder besorgniserregend findet, sondern im Gegenteil sich völlig aufgeregt und freudig in die Gefahr wirft.

Die meisten Teile der Geschichte schildert sie aus der Ich-Perspektive. Dazwischen gibt es einige kleinere Passagen aus der Sicht von zwei der jungen Meermänner. Allerdings sind die Wechsel optisch nicht gekennzeichnet, sodass aus dem Kontext geschlossen werden muss, wer gerade berichtet.

Tatsächlich hat mich Mayla, je weiter die Geschichte vorangeschritten ist, immer mehr angestrengt.

Mayla liegt die Umwelt sehr am Herzen – was grundsätzlich natürlich total lobenswert ist. Für mein Empfinden übertreibt sie es aber und reagiert mehrfach komplett über. Sie verteufelt öffentliche Verkehrsmittel, in denen sie sich ohnehin nicht wohl fühlt. Bei jeder Plastikflasche, die ihre Freunde mit an den Strand bringen, verzieht sie das Gesicht. Und wenn sie jemanden sieht, der Müll in die Natur wirft, schreit sie diese Menschen entweder sofort an oder bricht in Tränen aus. Vielleicht nicht die beste Strategie, um Menschen von ihrer Sache zu überzeugen.

Und auch sonst kennt Mayla selten ein Mittelmaß.
Dass ihre Vergangenheit sie belastet und Zweifel in ihr weckt, ist nachvollziehbar. Aber auch dabei gibt es für sie nur schwarz oder weiß. Sie wünscht sich so sehr, etwas Besonderes zu sein, um die Tat ihrer Eltern zu rechtfertigen. Andernfalls vergleicht sie sich mit weggeworfenem Müll ohne Wert. Dabei weiß sie nichts über ihre Herkunft und die Motive ihrer Eltern und zieht nicht in Betracht, dass es einfach ganz normale Gründe gegeben haben kann…

Und dann gibt es leider auch noch ein Liebesdreieck.
Obwohl, ist es überhaupt ein Dreieck, wenn beide Liebenden es sich plötzlich anders überlegen, weil es ja doch gar nicht ernst war? Obwohl es ja eigentlich doch total intensiv war. Aber nun ist nichts mehr davon übrig. Oder…? Das ganze Gefühlsding ging mir zumindest mit der Zeit auf die Nerven. Die Gefühlsentwicklung bzw. die Gefühlsschwankungen sind absolut nicht nachvollziehbar. Vor allem von Maylas Seite aus, die offensichtlich einen Schalter für ihre Gefühle gefunden hat, den sie für eine Person aus und für die nächste anknipsen kann.

Dadurch fiel es mir insgesamt schwer, mich komplett auf die Geschichte einzulassen.
Die Geschehnisse um die Meerhexen sind grundsätzlich spannend. Es gibt einige dramatische Passagen. Neben vorhersehbaren Ereignissen gibt es auch Wendungen, die ich nicht vorhergesehen habe.
Das Ende kam zwar eigentlich nicht unerwartet, hat mich aber dennoch überrascht. Trotzdem bin ich noch nicht sicher, ob ich die Geschichte weiterverfolgen möchte.

Fazit

Die Idee der Story gefiel mir zwar eigentlich gut und es gibt auch durchaus spannende Passagen, mit dem Verhalten und den Denkweisen von Protagonistin Mayla hatte ich hingegen oft meine Probleme, sodass es mir bis zuletzt schwer fiel, richtig in der Geschichte anzukommen.

Ich danke dem Verlag sowie NetGalley für das bereitgestellte Rezensionsexemplar.

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