[gelesen] Die letzte Astronautin von David Wellington

Rezensionsexemplar

© Piper

Die letzte Astronautin

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David Wellington
erschienen im August 2020
480 Seiten
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Piper
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Sci-Fi-Grusel-Thriller mit Längen

In den 2030ern scheitert Sally Jansens Mission zum Mars unter dramatischen Umständen. 20 Jahre später soll die inzwischen über 50-jährige erneut für die NASA in den Weltraum fliegen – um Kontakt zu einem außerirdischen Flugobjekt aufzunehmen. Was sie und ihre Crewm im Weltraum erwartet, kann zu diesem Zeitpunkt niemand erahnen…

Die Geschichte lässt sich am besten als eine Mischung aus Science-Fiction, Thriller und Horror beschreiben.

Thematisch fand ich das Buch grundsätzlich total spannend: Etwas mehr als 30 Jahre in der Zukunft fliegt ein unbekanntes Flugobjekt auf die Erde zu. Aufgrund der schwankenden Fluggeschwindigkeit ist klar – dieses Objekt wird bewusst gesteuert. Und zwar direkt auf die Erde zu. Eine Gruppe von Astronaut/innen wird ausgesendet, um Kontakt zu dem Flugschiff aufzunehmen und eine mögliche Katastrophe abzuwenden.

Die Welt der Raumfahrt ist detailliert dargestellt, allerdings voller Fachbegriffe. Wirklich interessant fand ich die Beschreibungen, wie die Astronaut/innen sich fühlen und das Leben im Raumschiff bzw. Weltraum erleben.

Auch der Versuch der Kontaktaufnahme mit dem Flugobjekt war spannend. Verschiedene Technik wird eingesetzt, bevor die Crew letztlich beschließt, das fremde Schiff von innen zu untersuchen.
Was nun folgt, ist immer wieder überraschend, schockierend, dramatisch und… einfach zu langgezogen.
Irgendwann wurde es mir alles zu viel. Was die Astronaut/innen erleben, ist super dramatisch und aufregend, sprengt aber an vielen Stellen meine Vorstellungskraft. Die bildhaften Beschreibungen sind gleichermaßen grausam wie faszinierend, aber teilweise so schwer greifbar, sodass das ganze Szenario mit der Zeit abstrus wirkt. Und es nahm kein Ende.
Die Astronaut/innen untersuchen das Raumschiff. Dabei legen sie lange Strecken in Dunkelheit zurück, was extrem ausgiebig beschrieben wird. Zwar wird dadurch eine gewisse Atmosphäre geschaffen, aber die Handlung zieht sich, trotz einiger wirklich spannender Passagen, immer mehr.
Hinzu kommt, dass zwar eine Astrobiologin dabei ist, die in halbwegs einfachen Worten zu erklären versucht, was vor sich geht. Doch es werden immer mehr, immer umfangreichere Erklärungen, die extrem viel Raum einnehmen. Und auch wenn es halbwegs verständlich ist – ist es einfach immer noch so schwer vorstellbar, dass es immer schwieriger wird, die Handlung wirklich mitzufühlen.

Das Ende hat mir dann aber durchaus gefallen und war ein versöhnlicher Abschluss dieses unbeschreiblichen Abenteuers, wenn auch vielleicht etwas zu einfach gelöst.

Mit der Erzählweise bin ich bis zum Schluss nicht ganz warm geworden. Dargestellt ist das ganze wie ein reales Ereignis. Der Autor ist der Erzähler der Geschichte, der über die Ereignisse berichten soll und in einem frühen Kapitel einräumt, dass er in dieser Neuauflage viele Veränderungen vorgenommen hat und vor allem mehr auf die Psyche, die Gedanken und Gefühle der Astronaut/innen eingehen möchte – die er ja aber gar nicht kennen kann, weil er nicht dabei war. Und so fand ich es bis zuletzt etwas schwierig mich mithilfe dieses allwissenden Erzählers, der in jedem Kapitel munter von Figur zu Figur springt, wirklich in die Charaktere hineinzuversetzen.
Eingebunden in den Text sind „Interviewaussagen“ verschiedener Beteiligter.

Fazit

Spannende Ausgangslage: keine 40 Jahre in der Zukunft rast ein unbekanntes Flugobjekt auf die Erde zu. Ein Team aus vier Astronaut/innen wird losgeschickt, um Kontakt zu den vermeintlichen Aliens aufzunehmen. Doch was die vier vorfinden, sprengt jegliche Vorstellungskraft – auch meine, trotz extrem detaillierter Beschreibungen.
Zwar weist die Handlung viele spannende und dramatische Momente auf, leider gibt es aber auch etliche Längen. Die Handlung verliert sich in immer weiteren dunklen Tunneln und immer neuen abenteuerlichen Erklärungen… auch wenn diese absolut unerwartete waren.

Ich danke dem Verlag sowei NetGalley für das bereitgestellte Rezensionsexemplar.

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