[gelesen] Ezlyn. Im Zeichen der Seherin von Karolyn Ciseau

Rezensionsexemplar

© Impress/ Carlsen
Ezlyn. Im Zeichen der Seherin
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Karolyn Ciseau
erschienen März 2020
400 Seiten
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Carlsen

spannende Idee, packende Geschichte

Die Idee der Geschichte hat mir total gut gefallen. Ezlyn ist eine Todesseherin. Berührt sie andere Menschen, kann sie sehen, wie und wann diese sterben und sie somit vor einem drohenden Unfall oder Anschlag warnen. Nach Beendigung ihrer Ausbildung wird Ezyln an einen Lord verkauft. An seinem Hof ist sie ein Werkzeug gegen die Feinde. Ein freies Leben ist ihr nicht möglich. Immer mehr erwacht der Kampfgeist der jungen Frau, die sich nicht länger in dieses ihr auferlegte Schicksal fügen möchte. Vor allem, nachdem sie tiefer in die Intrigen ihrer Lords hineingezogen wird.
Dass laut ihrer eigenen Version ausgerechnet ein Schattenkrieger für ihren Tod verantwortlich sein wird und sich ein solcher ebenfalls im Dienst des Lords befindet, sorgt von Anfang an für eine gewisse Anspannung.

Ich mochte die junge Frau, die zwar einerseits die strengen Regeln achtet, unter denen sie aufgewachsen ist, der aber dennoch schon von Beginn an jederzeit ein frecher, unbedachter Spruch auf den Lippen liegt. Es dauert etwas, bis sie bereit ist, über das Gelernte hinauszublicken, doch hat sie sich etwas in den Kopf gesetzt, ist sie bereit, mutig und entschlossen dafür zu kämpfen. Dabei neigt sie teilweise zu unbedachtem, übereiltem Handeln. Gerade zu Beginn ist sie noch so festgefahren in den alten Strukturen, dass sie sehr naiv und gutgläubig an ihr neues Leben herangeht, doch die Erfahrungen, die sie machen muss, führen zu einer starken Entwicklung.
Ezlyn ist die Ich-Erzählerin der Geschichte. Die eingeschränkte Sicht lässt viele Frage zu den Ereignissen um sie herum offen, da Ezlyn vieles nicht sofort durchschaut.

Eine zweite magische Komponente bilden die Schattenkrieger, die allein durch ihre Berührung töten können. Dorian, der im Auftrag des Lords mordet, wirkt zunächst sehr griesgrämig und unnahbar. Es dauert, bis er mehr über sich preisgibt, was zu unerwarteten Entwicklungen führt.

Die Geschichte beginnt zunächst relativ ruhig. Nachdem die Todesseherinnen „verkauft“ wurden, beginnt für Ezlyn ein neues Leben, in welches sie sich einfinden muss. Sie lernt die Lords und die anderen Bewohner des Anwesens kennen und fügt sich in ihre Aufgabe. Doch dann erfährt Ezlyn einige Dinge, die ihr Weltbild ins wanken bringen und damit nimmt die Spannung immer mehr zu. Es gibt zahlreiche Geheimnisse, Lügen und Intrigen, mit denen mich die Handlung teilweise überraschen konnte.

Gestört hat mich allerdings, wie frei Ezlyn sich am Hof bewegen kann, obwohl der Sohn des Lords ihr gegenüber eigentlich schon misstrauisch geworden ist. Dass sie sich mehrere Tage unbemerkt wegschleichen kann, erschien mir daher eher unrealistisch und etwas zu einfach dargestellt. Auch der Konflikt am Ende wird in meinen Augen zwar sehr überraschend, aber dennoch etwas simpel und zu schnell gelöst.

Am Ende sind zwar die dringendsten Probleme bewältigt, dennoch bleibt noch vieles offen, sodass sich die Geschichte nicht richtig abgeschlossen anfühlt.
Auch innerhalb der Handlung bleiben für mich noch ein paar Fragen offen bzw. manche Aspekte hätten etwas ausführlicher ausgeführt werden können.

Fazit

Die Welt der Todesseherinnen und Schattenkrieger fand ich sehr interessant. Zahlreiche Intrigen und Geheimnisse sorgen für steigende Spannung und Dramatik. Die Geschichte konnte mich durchweg fesseln. Einige Konflikte werden etwas zu einfach gelöst. Am Ende bleiben noch  Fragen offen.

Ich danke dem Verlag sowie NetGalley für das bereitgestellte Rezensionsexemplar.

2 Gedanken zu „[gelesen] Ezlyn. Im Zeichen der Seherin von Karolyn Ciseau“

  1. Huhu Anja 🙂

    Das Buch hab ich ja auch schon gelesen und mir hat es auch gefallen 🙂 die Idee rund um die Todesseherinnen und die Schattenkrieger fand ich auch wahnsinnig spannend 🙂
    Ein paar kleine Anmerkungen hatte ich aber auch. Vor allem am Ende ging es mir dann doch irgendwie zu schnell und es fühlt sich einfach auch nicht abgeschlossen an. Die Legende, die am Ende wichtig wird, darüber hätte ich mir eher schon Informationen gewünscht. Die kam da irgendwie aus dem Nichts. Vor allem hätte ich mir hinten raus noch gewünscht, dass man ein bisschen was erfährt, wie es mit den Rebellen weitergegangen ist und was sich in dem Land eventuell verändert hat. Ich hab mir auch schon die Frage gestellt, ob es nicht noch eine Fortsetzung gibt …

    Lieben Gruß
    Andrea

    1. Huhu Andrea,

      ich hätte mir auch noch ein paar Seiten gewünscht, wie sich nach den letzten Ereignissen alles entwickelt. Ich könnte mir aber gut vorstellen, dass es einen weiteren Band aus der Welt geben wird. Genug Luft wird dafür zumindest gelassen.

      Lieben Gruß
      Anja

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