[gelesen] Herzstolpern (Ärzte mit Herz 2) von Rafeal Eigner

Rezensionsexemplar

© Tinte und Feder
Herzstolpern
Ärzte mit Herz 2
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Autor: Rafael Eigner
erschienen Januar 2020
Selfpublishing/Amazonpulishing
342 Seiten
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Rafael Eigner

zweite Runde Ärzte mit Herz

Band 2: Da die Geschichte jedoch nicht direkt weitergeht, sondern andere Protagonisten in den Vordergrund rücken, besteht auch keine direkte Spoilergefahr.

Dennis kennt seine Stärken und Vorzüge und spielt diese gern aus. Die Frauen liegen ihm reihenweise zu Füßen, nur dauerhaft binden möchte er sich nicht. Um sich vor den Weihnachtstagen eine Auszeit von seinem Klinikalltag zu gönnen, reist er mit zwei befreundeten Kolleginnen nach Thailand und erlebt dort eine Welt, die zu seiner ein ziemliches Kontrastprogramm darstellt. Zwischen den Elefanten kommt auch sein aufgedrehtes Gemüht ein wenig zur Ruhe, nicht zuletzt aufgrund der dort lebenden Tierärztin.

Die Protagonisten aus dem ersten Buch tauchen hier zwar immer mal mit auf, jedoch eher am Rand. Einige kleine Andeutungen versteht man vielleicht nicht komplett, wenn man das erste Buch nicht kennt. Die Handlung rund um Dennis kann man aber trotzdem verstehen und getrennt „genießen“. Wenn man jedoch vor hat den ersten Band noch zu lesen, würde ich schon das Einhalten der Reihenfolge empfehlen, da der zweite Band schon spoilert gegenüber dem ersten, auch wenn die Figuren nicht extrem im Fokus stehen. Man erfährt eben doch, was mit ihnen passiert ist und wie es nun weiter gegangen ist, zumindest in kleinen Ausschnitten.

Ich mochte den Schreibstil im ersten Band schon sehr gern und habe mich auch im zweiten Buch wieder sehr wohl gefühlt. Es ist eine gute Mischung aus locker-leichtem Erzählstil, medizinischen Äußerungen und Fachbegriffen, Humor, Sarkasmus und von den Protagonisten ungeahnten Gefühlsausbrüchen. Da das Wesen der Hauptcharaktere nicht unbedingt mit denen aus dem ersten Buch vergleichbar sind, wirken die beiden Bände auch verschieden und abwechslungsreich.

Dennis ist eigentlich eher ein Draufgänger, lässt selten etwas anbrennen und kann seine Frauengeschichten vermutlich kaum noch zählen. Doch die Frau, die er länger an seiner Seite haben möchte, war bisher eben einfach noch nicht dabei. Er hat gern einen flotten Spruch auf den Lippen und präsentiert seine Vorzüge sowohl verbal, als auch optisch sehr geschickt. Wie es manchmal wirklich in ihm aussieht, lässt er sein Umfeld eher selten wissen. Da man als Leser aber in seinen Kopf gucken darf, fällt es nach und nach leichter ihn einzuschätzen und zu verstehen, was ihn bewegt, geprägt hat und wieso er sich teilweise hinter seinen Sprüchen versteckt.
Neben der Ich-Perspektive von Dennis gibt es noch die Perspektive von Miriam, die einem einen ganz andere Welt präsentiert. Miriam ist Tierärztin und lebt in Thailand in einer Auffangstation für Elefanten. Zwischen den Dickhäutern hat sie wieder zu sich selbst gefunden und ihre innere Ruhe wiedererlangt. Auch wenn sie in ihrer neuen Wahlheimat viel weniger hat, als in Deutschland, ist sie zufrieden mit dem, was ihr neues Leben ausmacht.
Als die beiden Protagonisten aufeinander treffen, ist der Moment gleich von Magie erfüllt. Jedoch nicht unbedingt zwischen den beiden selbst, sondern zwischen Dennis und Elefantendame Simi. Ein ganz besonderer Moment, der für mich sehr dominant in der Geschichte war, auch weil die Situation immer wieder eine Rolle spielt und den weiteren Werdegang beeinflusst. Die Zeit in Thailand steht in einem ziemlichen Kontrast zu dem Leben in Heidelberg, das Dennis sonst führt. Da ist es nur zu verständlich, dass es ihm nach seinem Urlaub schwer fällt, der Zeit nicht nachzutrauern.

Da man wieder mit verschiedenen Ärzten unterwegs ist, spielt auch ihre Arbeit immer wieder eine Rolle. Einige Aspekte dabei sind sicher für jeden gut verständlich, in einigen Passagen gibt es jedoch auch Fachbegriffe, die vielleicht nicht für jeden einleuchtend sind. Manche von ihnen werden erklärt oder ergeben sich eventuell aus der Situation heraus, an einigen wenigen Stellen wird die Bedeutung der Fachtermini aber nicht weiter erläutert, so dass man, wenn man nicht wie ich selbst im Krankenhaus arbeitet, vielleicht nicht weiß, worum es geht. Für die Haupthandlung spielen diese Momente allerdings keine große Rolle und man kann bestimmt gut drüber hinweglesen, sollte man etwas nicht verstehen und nicht nachschlagen wollen.
Die Entwicklungen der beiden Protagonisten zu verfolgen, war sehr schön. Es gibt einige Tücken und Probleme, Leute, die sich ihnen in den Weg stellen, Hoffnungen, unerfüllte Wünsche, viel Gefühl und auch immer mal wieder was zu lachen. Gut gefallen haben mir auch die Gespräche zwischen den beiden, die häufiger in die Tiefe gegangen sind, auch wenn Dennis besonders zu Beginn der Geschichte versucht die Ernsthaftigkeit das eine oder andere Mal ins lächerliche zu ziehen. Auch wenn ich die Mischung der Charaktere wieder sehr mochte, hat mich der erste Band noch ein klein wenig mehr mitgerissen. Für den Leser kommen viele der Entwicklungen nicht so überraschend, wie für die Figuren selbst, es hat trotzdem Spaß gemacht Dennis und Miriam bei ihrem manchmal etwas steinigen Weg zu begleiten.

Fazit

Auch wenn ich mir am Ende von Band eins erhofft hatte, von den dortigen Protagonisten noch mehr zu lesen, da auch auf ihrem Weg noch so einiges bevorstand, mochte ich die hier umgesetzte Variante mit den neuen Protagonisten ganz gern. Ein paar wichtige Entwicklungsschritte von Steffen wurden ja dennoch eingebaut, auch wenn sie nicht so im Fokus standen und ich trotzdem neugierig bin, wie genau das alles gelaufen ist. 😉 Dennis zu begleiten war auf jeden Fall ganz anders, als bei Steffen, aber dennoch schön und abwechslungsreich. Durch die Zeit in Thailand werden ganz neue Aspekte in die Handlung eingebunden und man befindet sich nicht die gesamte Zeit in der Klinik oder dem Umfeld des Krankenhauses. Der erste Band hat mich noch ein wenig mehr mitgerissen, der zweite hat mir aber auch gut gefallen und ich bin gespannt, wie es mit den Ärzten mit Herz weitergeht.

Ich bedanke mich für das bereitgestellte Rezensionsexemplar.

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